Migration & Integration - Schwerpunkt Jugend 2014/2015

Mit der neuen Informationsbroschüre "migration & integration - Schwerpunkt Jugend" stellt der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) die spezifischen Herausforderungen und Chancen von Jugendlichen Migrantin in den Mittelpunkt und liefert aktuelle Zahlen und Fakten.

Anbieter: Österreichischer Integrantionsfonds
Veröffentlicht: Aug 2015
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktdaten • Sozialwissenschaftliche Studie • Statistik • Wirtschaftsstatistik
Branchen: Arbeitswelt • Bildung & Wissenschaft • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Arbeitsmarkt • Ausbildung • Beruf • Familie • Gleichstellung • Integration • Jugend • Jugendliche • MigrantInnen • Migration • Qualifikation • Soziales

Bevölkerung

  • Zu Jahresbeginn 2014 lebten rund 222.700 Kinder und Jugendliche ausländischer Herkunft in Österreich, das entsprach etwa 10% der jugendlichen Gesamtbevölkerung (0 bis 24 Jahre).
  • 45% der jugendlichen Migrant/innen stammten aus EU-/EWR-Staaten oder der Schweiz. 55% waren Drittstaatsangehörige.
  • Die meisten Jugendlichen ausländischer Herkunft stammten Anfang 2014 aus Deutschland. Weitere wichtige Herkunftsländer stellten die Türkei sowie Bosnien und Herzegowina dar.

Zuwanderung

  • In den Jahren 2008-2013 wanderten insgesamt um fast 117.000 Jugendliche im Alter von null bis 24 Jahren mehr nach Österreich zu als aus Österreich ab (Nettozuwanderung). Da 11.400 jugendliche Österreicher/innen mehr abwanderten als zurückkehrten, war der Wanderungsgewinn bei jugendlichen Ausländer/innen mit rund 128.400 noch deutlich höher. Unter den jugendlichen Zuwander/innen waren rund 71.900 Personen aus EU-/EWR-Staaten oder der Schweiz und 56.600 aus Drittstaaten.
  • Die meisten Migrant/innen kamen zwischen 2008 und 2013 aus Deutschland (Nettozuwanderung 19.700 Jugendliche), gefolgt von jugendlichen Migrant/innen aus Rumänien (14.200).

Sprache und Bildung

  • Knapp zwei Drittel der Österreicherinnen mit Kindern in Betreuungseinrichtungen waren 2012 berufstätig, jedoch nur knapp die Hälfte der Mütter mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Mit knapp 42% war der Anteil der berufstätigen Müttern aus der Türkei besonders niedrig.
  • 2012 stammte etwas mehr als ein Viertel (28%) der Kinder in Kinderbetreuungseinrichtungen aus nichtdeutschsprachigen Familien.
  • Im Schuljahr 2012/13 hatten gut 20% aller Schüler/innen österreichweit eine andere Umgangssprache als Deutsch. Der Anteil von Schüler/innen mit nichtdeutscher Umgangssprache war im Pflichtschulbereich besonders hoch.
  • 12% der fremdsprachigen Hauptschulkinder verließen das Schulsystem ohne Pflichtschulabschluss. Bei ihren deutschsprachigen Klassenkameraden waren es nur rund 3,5%.
  • Im Wintersemester 2013/14 waren insgesamt rund 68.710 ausländische Studierende an öffentlichen Universitäten in Österreich inskribiert, das entsprach einem Viertel aller Studierenden an österreichischen Universitäten. Mehr als jede/r dritte ausländische Student/in stammte aus Deutschland.
  • Ausländische Studierende belegten häufiger Bachelor- und Masterstudien und studierten überdurchschnittlich oft geisteswissenschaftliche, sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Studien, Naturwissenschaften und Medizin. Rechtswissenschaften wurden von ausländischen Studierenden hingegen eher selten gewählt.

Arbeit und Beruf

 

 

  • Jugendliche mit Migrationshintergrund waren 2013 seltener erwerbstätig (43%) als Jugendliche ohne Migrationshintergrund (57%). Besonders gering war die Erwerbstätigkeit unter jugendlichen Migrant/innen aus dem EU-/EWR-Raum sowie der Schweiz (43%).
  • Die Arbeitslosenquote bei Jugendlichen im Alter von 15 bis 24 Jahren betrug im Jahr 2013 8,2%. Während Österreicher/innen etwas seltener von Arbeitslosigkeit betroffen waren (7,9%), lag die Arbeitslosenquote unter Ausländer/innen mit 9,5% etwas höher.
  • Rund 133.700 Lehrlinge waren im Jahr 2012 in Ausbildung. Etwa 11.400 (8,5%) davon waren ausländische Staatsangehörige. Den größten Anteil an ausländischen Lehrlingen gab es in den Bereichen Erziehung und Unterricht,  Beherbergung und Gastronomie sowie Gesundheits- und Sozialwesen.

Einstellungen zu Integration

  • Laut einer GfK-Erhebung denkt 70% der befragten Jugendlichen ohne Migrationshintergrund im Alter von 15 bis 19 Jahren, dass Integration sehr gut oder eher gut funktioniere.
  • 91% der jugendlichen Migrant/innen fühlen sich in Österreich heimisch.
  • 90% der ausländischen Jugendlichen sind mit dem österreichischen Lebensstil sehr bzw. im Großen und Ganzen einverstanden. Nur rund 2% der befragten Jugendlichen lehnten die österreichische Lebensart ganz und gar ab, das ist der niedrigste Wert unter allen Altersgruppen.

Soziales und Familie

  • 11% aller Personen, die 2013 heirateten, waren unter 25 Jahre alt. In dieser Altersgruppe heirateten Migrantinnen und Migranten aus den EU-Staaten besonders selten (Frauen: 12%, Männer: 4%). Im Gegensatz dazu waren 46% der Türkinnen und 31% der Türken bei ihrer Hochzeit unter 25 Jahre alt.
  • 16% der Neugeborenen österreichischer Herkunft und 19% der Kinder ausländischer Herkunft wurden 2013 von Frauen unter 25 Jahren zur Welt gebracht. Besonders Frauen aus dem ehemaligen Jugoslawien (außerhalb der EU) (25%) und aus der Türkei (36%) bekamen häufig im Alter von unter 25 Jahren Nachwuchs.
  • Weniger als die Hälfte der 20- bis 24-Jährigen mit Migrationshintergrund lebte 2013 noch bei ihren Eltern. Unter Österreicher/innen dieser Altersgruppe ohne Migrationshintergrund wohnten noch zwei Drittel zuhause.