Psychische Belastungen der Arbeit und ihre Folgen
Starker Stress, Zunehmender Wettbewerb und erhöhter Arbeitsintensität verursachen Psychische Erkrankungen
Anbieter: | Donau-Universität Krems |
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Veröffentlicht: | Sep 2011 |
Auftraggeber: | Arbeiterkammer Wien |
Preis: | kostenlos |
Studientyp: | Branchenstudien • Marktforschung • Statistik Online Datenbank |
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Branchen: | Arbeitswelt • Branchenübergreifend • Gesundheit • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft |
Tags: |
Hauptaussagen und handlungspolitische Schlussfolgerungen Die grundlegenden Veränderungen der Arbeitswelt in den letzten Jahrzehnten wirken sich unmittelbar auf die Arbeitsbedingungen aus: Zunehmender Wettbewerb verbunden mit Flexibilisierung und Arbeits‐ und Einkommensunsicherheit führen zu erhöhter Arbeitsintensität, steigender Verantwortung und steigendem Zeitdruck und damit verbunden zunehmendem Stress. Zudem werden auch die Arbeitsformen flexibler, was häufig mit alternativen (oft unsicheren) Beschäftigungsverhältnissen einhergeht. Insbesondere der tertiäre Sektor, der sich in den letzten Jahrzehnten massiv ausgeweitet hat, ist von derartigen Arbeitssituationen gekennzeichnet. Arbeitsbedingungen stehen in einem direkten Zusammenhang mit der individuellen Gesundheit. Ein bahnbrechendes Erklärungsmodell dazu stellt das sogenannte Anforderungs‐Kontroll‐Modell (nach Robert Karasek und Töres Theorell) dar. Demnach entsteht Stress mit seinen negativen Auswirkungen auf die Gesundheit in Form von Herz‐Kreislauf‐Beschwerden, psychischen Erkrankungen oder auch Erkrankungen des Bewegungsapparats dann, wenn eine Arbeitssituation von hohen Anforderungen (wie z.B. Zeitdruck oder Hektik), zugleich aber auch von niedrigem Gestaltungsspielraum geprägt ist. Dieser Zusammenhang verstärkt sich noch weiter, wenn sozialer Rückhalt am Arbeitsplatz fehlt. Das Modell der beruflichen Gratifikationskrise nach Johannes Siegrist berücksichtigt zudem auch die persönliche Bewältigungskompetenz. Nach diesem Modell besteht dann ein negativer Einfluss auf die Gesundheit, wenn die berufliche Leistung über einen längeren Zeitraum (z.B. aufgrund einer übersteigerten Leistungsbereitschaft) nicht angemessen belohnt wird, wobei diese in Gehalt, Anerkennung oder Aufstiegsmöglichkeiten stattfinden kann. Die Frage, wie Menschen aber trotz derartiger Belastungen gesund bleiben, versucht Aaron Antonovsky in seinem Modell der Salutogenese zu beantworten. Er kommt im Wesentlichen zu dem Schluss, dass Menschen dann eher gesund bleiben, wenn sie sich mit ihrer Umwelt stark verbunden fühlen. Ein Mangel an Verbundenheit mit der Umwelt erhöht die Wahrscheinlichkeit von psychischen Erkrankungen.
Verwendete Daten und methodische Vorgehensweise ................................................................................. 156
European Survey on Working Conditions ..................................................................................................................... 156
Mikrozensus‐Arbeitskräfteerhebung Sondermodul 2007 ............................................................................................ 156
Österreichische Gesundheitsbefragung 2006/07 ......................................................................................................... 159
Individualdaten der Gebietskrankenkasse Oberösterreich (OÖGKK) ........................................................................... 160
Methodologische Anmerkung ...................................................................................................................................... 163
Impressum:
Dieser Bericht wurde von der Donau‐Universität Krems (DUK) ‐ Department für Migration und Globalisierung in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) im Auftrag der Arbeiterkammer Wien erstellt.
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