Registerbasierte Statistiken - Pendlerinnen und Pendler, SB 10.19

Die steigende Erwerbstätigkeit der Frauen in den letzten dreißig Jahren war begleitet von einer Steigerung der Pendelmobilität. Immer mehr Frauen gehen einer Erwerbstätigkeit nach, und umso mehr üben ihren Beruf nicht in der Wohngemeinde aus. Je nachdem, welchem Beruf nachgegangen wird, variiert der Anteil der Auspendlerinnen.

Anbieter: Statistik Austria
Veröffentlicht: Jan 2015
Preis: kostenlos
Studientyp: Wirtschaftsstatistik
Branchen: Arbeitswelt • Verkehr & Mobilität • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Arbeitsmarkt • Auspendlerquote • Bildung • Erwerbstätige • Familie • Gender • Mobilität • Pendler • PendlerInnen

Arbeiterinnen und selbständige Frauen können vermehrt ihrer Arbeit innerhalb der Wohngemeinde nachgehen, während Angestellte, Beamtinnen und Vertragsbedienstete eher ihren Arbeitsplatz außerhalb der Wohngemeinde haben. Aber nicht nur der Beruf ist ausschlaggebend.

In den Jahren vor 2011 hatte auch eine höhere Bildung einen Einfluss auf das Pendelverhalten, d.h. je höher das Bildungsniveau einer erwerbstätigen Frau, umso eher verließ sie ihre Wohngemeinde für ihre Berufstätigkeit. Erst in der letzten Zeit trifft dieser Zusammenhang nicht mehr zu. Das Bildungsniveau der erwerbstätigen Frauen scheint für das Pendelverhalten keine Relevanz mehr zu besitzen.

Im Gegensatz zur Ausbildung hat die familiäre Situation bei erwerbstätigen Frauen durchaus eine Auswirkung auf die Pendelmobilität. Hat eine erwerbstätige Frau Kinder, steigt ihre Bereitschaft, für die Arbeit die Wohngemeinde zu verlassen. Dieser Umstand hat sich in den letzten dreißig Jahren nicht geändert, wobei Mütter von älteren Kindern (ab 15 Jahren) die höchste Pendelmobilität haben und auch schon immer hatten.

Auch die Wohnregion kann Einfluss auf die Pendelmobilität ausüben. Vor allem Gemeinden, die nahe an Ballungszentren liegen, weisen einen starken Anstieg der Auspendlerinnenquote auf. Der Rückgang regionaler Industrie- bzw. Dienstleistungsunternehmen und der Anstieg der Unternehmen in den größeren Städten veranlassen immer mehr Frauen dazu, aus der Wohngemeinde auszupendeln.

Allgemein kann festgestellt werden, dass das Pendelverhalten der erwerbstätigen Frauen immer mehr Ähnlichkeit zu dem der erwerbstätigen Männer aufweist. Waren 1981 noch stärkere Unterschiede zwischen erwerbstätigen Frauen und Männern zu erkennen, sind diese 2011 kaum mehr wahrzunehmen. Die Gleichstellung von Frauen und Männern – in Bezug auf das Pendelverhalten – scheint somit in den letzten Jahren nahezu erreicht worden zu sein.