Spar- und Anlageformen in Österreich - Trends 2006 bis September 2016
Das Stimmungsbarometer von GfK Austria liefert die Informationen über das Interesse der Österreicher an verschiedenen Spar-, Investitions- und Anlageformen - unabhängig von der tatsächlichen Nutzung und zeigt die Attraktivität von Anlageformen, wie beispielsweise Bausparen, Immobilien, Online-Sparkonto oder Gold im direkten Vergleich und im Zeitverlauf von 2006 bis 2016.
Anbieter: | GfK Austria GmbH |
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Veröffentlicht: | Nov 2016 |
Preis: | kostenlos |
Studientyp: | Marktforschung |
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Branchen: | Bau & Wohnen • Finanzdienste • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft |
Tags: | Aktien • Anlage • Anlageform • Banken • Bankprodukte • Bausparen • Finazprodukte • Gold • Immobilien • Investitionen • Investmentfonds • Lebensversicherungen • Pensionen • Rücklagen • Sparbuch • Sparen • Sparform • Sparkasse • Weltspartag • Zusatzpensionen |
Stimmungsbarometer Spar- und Anlageformen
„Abgesehen davon wie Sie selbst gerade sparen oder Geld anlegen, welche dieser Möglichkeiten, Geld zu sparen oder anzulegen, halten Sie derzeit für besonders interessant?“:
Eigenheim verteidigt seine Spitzenposition
Seit Anfang 2016 steht das Haus/die Eigentumswohnung an der Spitze der beliebtesten Anlageformen der ÖsterreicherInnen. Im dritten Quartal festigt sich diese Position – mit 42% (2. Quartal: 40%) konnten die Immobilien erneut zulegen und ihren Abstand auf die folgenden Ränge vergrößern. An zweiter Stelle stehen aktuell Grundstücke (34%, +1 Prozentpunkt) und gleichauf der Bausparvertrag (34%, +2 Punkte), der langsam wieder das Interesse der Sparer zurückgewinnen kann. Erneut einen historischen Bestwert erreicht Gold, das mit 33% (+4 Punkte) auf der Beliebtheitsskala nochmals deutlich zulegen kann. Nach dem Tiefpunkt zu Jahresbeginn geht es mit dem Interesse der ÖsterreicherInnen an den verschiedenen Sparformen, wie schon im zweiten Quartal ersichtlich, allmählich wieder aufwärts.
Sparbuch erholt sich
Einst als solide Grundsicherung für jedermann betrachtet, hat das Sparbuch in den letzten Jahren den Anschluss an die Spitze deutlich verloren, kann aber im Vergleich zum vergangenen Quartal um 3 Punkte zulegen und steht mit 21% relativ alleine auf Rang fünf der Beliebtheitsskala. Für Sebastian Huchler, Finanzmarktforscher bei GfK Austria, spiegelt sich dieser Zuwachs allerdings auch im gesamten Anlagemarkt wider: „Fast alle Sparformen konnten zuletzt wieder etwas zulegen. Dies ist ein Indiz dafür, dass das Interesse der ÖsterreicherInnen an den verschiedenen Spar- und Anlagemöglichkeiten generell wieder zurückkehrt. Der Zuwachs des Sparbuchs ist zwar stärker als bei anderen Produkten, sollte aber dennoch nicht überbewertet werden. Die rasante Talfahrt zum Jahresbeginn scheint aber zumindest vorbei zu sein.“
Andere Sparprodukte zeigen überwiegend stabiles Bild
Viele ÖsterreicherInnen liebäugeln paradoxerweise nach wie vor mit ihrem Sparschwein zuhause – mit 17% (+1 Punkt) bleibt das Interesse im Vergleich zu Quartal 2 quasi unverändert – im Zeitverlauf ist jedoch auch hier ein Aufwärtstrend zu erkennen. Lebensversicherung und Pensionsvorsorge mit staatlicher Förderung zeigen ebenfalls einen leichten Aufwärtstrend, liegen aber nach wie vor deutlich hinter den jeweils historischen Höchstwerten zurück. Die private Zusatzpension kann um 3 Punkte zulegen und ist mit 14% im dritten Quartal wieder auf dem Niveau der Vorjahre.
Aktien und Investmentfonds werden weiter eher kritisch beäugt
Sowohl Aktien als auch Investmentfonds waren von dem allgemeinen Einbruch der Beliebtheitswerte zu Jahresbeginn kaum betroffen und liegen überwiegend auf Vorjahresniveau. Als eher komplexe und risikobehaftete Anlageformen haben es Aktien und Investmentfonds nach wie vor schwer bei den ÖsterreicherInnen. „Vielen Menschen fehlt das Wissen über die Aktienmärkte, sodass sie vor einer Investition zurückschrecken. Es bleibt letztendlich nur eine relativ beständige Gruppe in der Bevölkerung übrig, die sich mit dem Thema weiter auseinandersetzt und dem Markt eine gewisse Attraktivität zuspricht.“ folgert Huchler. „So lässt sich auch erklären, dass die Beliebtheitswerte von Aktien und Fonds seit Jahresbeginn nicht dramatisch gestiegen sind, obwohl die vertrauten und sicheren Anlagen nur mehr niedrigste Zinsen versprechen.“
Studiensteckbrief
Jährlich werden 18.000 Österreicher (ab 15 Jahren) hinsichtlich ihres Interesses an Spar- und Anlageformen – unabhängig von der eigenen Nutzung – befragt. Das “GfK Stimmungsbarometer” wird quartalsweise ausgewertet und veröffentlicht.