Unternehmen, Arbeitsstätten - Arbeitgeberunternehmensdemografie
Die Statistik zur Demografie von Arbeitgeberunternehmen umfasst ebenso wie die Statistik zur Unternehmensdemografie(insgesamt) Daten zu aktiven Unternehmen, zu Unternehmensneugründungen, deren Fortbestand, zu Unternehmensschließungen sowie entsprechende Beschäftigungsdaten.
Anbieter: | Statistik Austria |
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Veröffentlicht: | Jan 2004 - Jan 2013 |
Autor: | Statistik Austria |
Preis: | kostenlos |
Studientyp: | Statistik Online Datenbank • Wirtschaftsstatistik |
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Branchen: | Branchenübergreifend |
Tags: | Angestellte • Arbeitsmarkt • Arbeitsplätze • Erfolg • Gründer • Insolvenz • Konkurs • Schließungen • Unernehmensgründung • Überleben |
Statistik zur Demografie von Arbeitgeberunternehmen
- Die Statistik zur Demografie von Arbeitgeberunternehmen umfasst ebenso wie die Statistik zur Unternehmensdemografie (insgesamt) Daten zu aktiven Unternehmen, zu Unternehmensneugründungen, deren Fortbestand, zu Unternehmensschließungen sowie entsprechende Beschäftigungsdaten.
- Bei der separaten Arbeitgeberdemografie-Statistik handelt es sich um eine speziell von der OECD forcierte Datensammlung, die nur Arbeitgeberunternehmenumfasst. Diese sind definiert als Unternehmen, die zu einem beliebigen Zeitpunkt zwischen
1.1 und31.12 eines Referenzjahres mindestens einen unselbständig Beschäftigten haben. Es werden jedoch nicht nur jene Unternehmen identifiziert, die bereits zum Zeitpunkt der Gründung mindestens einen unselbständig Beschäftigten hatten, sondern zusätzlich jene, die erst im Laufe der Zeit zu Arbeitgebern wurden. - Demnach können zwei Arten einer Arbeitgeberunternehmensgründung unterschieden werden. Einerseits die Neugründung eines Unternehmens, das zum Zeitpunkt der Gründung zumindest 1 unselbständig Beschäftigten hatte; andererseits „Entry by growth“, d.h. Zugang eines Unternehmens, das schon ohne unselbständig Beschäftigte aktiv war und erst im Referenzjahr die Schwelle von 1 unselbständig Beschäftigten erreicht. Voraussetzung ist, dass das Unternehmen in zwei dem Referenzjahr vorausgehenden Jahren keine unselbständig Beschäftigten hatte (um Reaktivierungen auszuschließen). Das Wachstum darf auch nicht auf die Übernahme eines Unternehmens mit Beschäftigten zurückgehen.
- Durch diese Einschränkung auf Arbeitgeberunternehmen soll einerseits die Vergleichbarkeit der europäischen Daten insbesondere im Vergleich mit den USA, aber auch mit anderen außereuropäischen OECD-Mitgliedsländern, erhöht werden. Andererseits liegt die Zielsetzung auch in der bewussten Konzentration aufBeschäftigungseffekte von Neugründungen.
- Die Lieferung von Daten zu Arbeitgeberunternehmen ist seit dem heurigen Jahr auch auf europäischer Ebene verpflichtend. Rechtgrundlage bildet eine Durchführungsverordnung zur Änderung des Anhangs IX der EU-Verordnung über die strukturelle Unternehmensstatistik. Auf nationaler Ebene wurde die europäische Lieferverpflichtung bereits in der 2009 verabschiedeten Unternehmensdemografiestatistik-Verordnung vorweggenommen. Gemäß diesen Rechtsgrundlagen sind 2014 Daten für das Berichtsjahr 2012 bereitzustellen. Die Daten werden nach Wirtschaftsbereichen (ÖNACE 2008) und Rechtsform, nach Wirtschaftsbereichen und Beschäftigtengrößenklasse, nach Wirtschaftsbereichen und Bundesland und bei den Einzelunternehmen nach Wirtschaftsbereichen und Geschlecht dargestellt. Des Weiteren wird eine Auswahl an Daten für die Berichtsjahre 2008
-2012 auch nach Wirtschaftsbereichen und NUTS3 sowie Beschäftigtengrößenklasse und NUTS3 dargestellt. - Beachtet werden sollte, dass die Daten zur Demografie von Arbeitgeberunternehmen nicht einfach durch Weglassen der Größenklasse „0 Beschäftigte“ im Rahmen der Datenerfassung zur gesamten Unternehmensdemografie erzeugt werden können, da sich die Konzepte unterscheiden: In der Datenerfassung zur Unternehmensdemografie(insgesamt) werden jene Unternehmen, die zum Zeitpunkt der Gründung keine unselbständig Beschäftigten hatten und erst später zu Arbeitgebern wurden, nicht als Neugründungen erfasst.
Ergebnisse für 2012 im Überblick
- Im Jahr 2012 entstanden
18.423 neue Arbeitgeberunternehmen mit68.669 Beschäftigten (davon50.110 Unselbständige). Die Neugründungsrate lag bei 7,8% und stieg somit im Vergleich zum Vorjahr (2011) um 0,1 Prozentpunkte. Die höchsten Neugründungsraten wiesen die Wirtschaftsbereiche „Energieversorgung“ (12,9%), „Gesundheits- und Sozialwesen“ (10,0%) und „Freiberufliche/techn. Dienstleistungen“ (9,2%) auf. Im Produzierenden Bereich (Abschnitte B-F) war die Neugründungsrate niedriger (7,7%) als im Dienstleistungsbereich (Abschnitte G-S: 7,8%). - Was den Fortbestand von Arbeitgeberunternehmen betrifft, lag die Überlebensrate der im Jahr 2004 neu gegründeten Arbeitgeberunternehmen, die bis 2005 weiterbestanden, bei 88,4%. Ein weiteres Jahr später (2006) haben 78,9% der Arbeitgeberunternehmen überlebt. Die durchschnittliche 3-jährige und 4-jährige Überlebensrate lag bei 72,2% bzw. 66,8%. Nach fünf Jahren (2009) haben mehr als die Hälfte (62,1%) der 2004 neu gegründeten Arbeitgeberunternehmen fortbestanden, nach sechs Jahren beträgt die Überlebensrate 57,7% und nach sieben Jahren 53,4%. Acht Jahre später haben weniger als die Hälfte (48,8%) der 2004 gegründeten Arbeitgeberunternehmen überlebt. Die höchsten 8-jährigen Überlebensraten verzeichneten die Wirtschaftsbereiche „Gesundheits- und Sozialwesen“ (74,9%), „Wasserversorgung und Abfallentsorgung“ (69,0%) und „Energieversorgung“ (67,9%).
- Im Berichtszeitraum 2012 wurden
17.985 Arbeitgeberunternehmen mit66.891 Beschäftigten geschlossen. Die Schließungsrate lag bei durchschnittlich 7,6% und somit auf gleichem Niveau wie im Vorjahr (2011). Überdurchschnittliche Schließungsraten waren in den Wirtschaftsbereichen „Erziehung und Unterricht“ (13,0%), „Finanz- und Versicherungsleistungen“ (12,5%) sowie „Kunst, Unterhaltung und Erholung“ (11,4%) zu verzeichnen. Im Produzierenden Bereich(Abschnitte B-F) lag die Schließungsrate bei 7,2% und im Dienstleistungsbereich (Abschnitte G-S) bei 8,1%. - Im Durchschnitt wurden im Jahr 2012 durch neue Arbeitgeberunternehmen gleich viele (3,7) Arbeitsplätze je Firma geschaffen als durchschnittlich durch geschlossene Arbeitgeberunternehmen verloren gingen. In absoluten Zahlen entstanden 2012 die meisten neuen Arbeitsplätze in den Bereichen „Handel“
(13.602) , „Beherbergung und Gastronomie“(11.804) , und „Bau“(9.418) .
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