Unternehmen, Arbeitsstätten - Statistik zur Demografie von Unternehmen - Unternehmensneugründungen

2011 wurden insgesamt 24.103 neue Unternehmen mit 61.202 Beschäftigten gegründet, was einer Neugründungsrate von 5,9% entspricht. Gegenüber dem Vorjahr (2010) kann somit ein Rückgang der Gründungsintensität beobachtet werden – die Neugründungsrate betrug hier 6,0%.

Anbieter: Statistik Austria
Veröffentlicht: Jan 2014
Autor: Statistik Austria
Preis: kostenlos
Studientyp: Statistik • Statistik Tabellen
Branchen: Branchenübergreifend • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Gründer • Unernehmensgründung

Unternehmensneugründungen

2011 wurden insgesamt 24.103 neue Unternehmen mit 61.202 Beschäftigten gegründet, was einer Neugründungsrate von 5,9% entspricht. Gegenüber dem Vorjahr (2010) kann somit ein Rückgang der Gründungsintensität beobachtet werden – die Neugründungsrate betrug hier 6,0%.

Hinsichtlich der durch Neugründungen ausgelösten Beschäftigungseffekte wurden 2011 durchschnittlich 2,5 Arbeitsplätze (für selbständig und unselbständig Beschäftigte) pro neu gegründetem Unternehmen geschaffen. Die höchste Beschäftigtenzahl pro Neugründung wiesen die Wirtschaftsbereiche „Beherbergung und Gastronomie“ (4,1), „Sonst. wirtschaftl. Dienstleistungen“ (3,2) sowie „Herstellung von Waren“ (3,1) auf.

Nach Wirtschaftsbereichen betrachtet, war die Neugründungsrate 2011 im Dienstleistungsbereich (ÖNACE 2008-Abschnitte G-S, ohne 64.2 „Beteiligungsgesellschaften“) im Durchschnitt erwartungsgemäß höher (6,0%) als im Produzierenden Bereich (Abschnitte B-F: 5,4%). Auf Ebene der einzelnen Abschnitte waren hohe Anteile an Neugründungen in den Wirtschaftsbereichen „Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen“ (9,2%), „Verkehr“ (7,7%) und „Bau“ (6,7%) zu verzeichnen. Die niedrigsten Neugründungsraten lagen in den Wirtschaftsbereichen „Bergbau“ (2,6%) und „Gesundheits- und Sozialwesen“ (3,5%) vor. In absoluten Zahlen fanden sich die meisten Neugründungen in den Branchen „Handel“ (4.940), „Freiberufliche/technische Dienstleistungen“ (4.394) und „Beherbergung und Gastronomie“ (3.288) wieder.

Eine Auswertung der Neugründungen nach Rechtsform zeigt, dass die Mehrheit (67,9%) der im Berichtsjahr 2011 neu gegründeten Unternehmen Einzelunternehmen waren (16.376). 3.966 (16,5%) waren Kapitalgesellschaften, weniger häufig wurden neue Unternehmen in Form von Personengesellschaften und anderer Rechtsformen (3.761 bzw. 15,6%) gegründet. Die Neugründungsrate war bei den Personengesellschaften und andere Rechtsformen mit 6,9 am höchsten (Einzelunternehmen: 6,0%, Kapitalgesellschaften: 4,8%). Es wurden pro neu gegründetem Unternehmen bei Personengesellschaften und anderen Rechtsformen 4,0 und bei Kapitalgesellschaften 2,8 Arbeitsplätze geschaffen. Bei Einzelunternehmen lag die durchschnittliche Beschäftigtenzahl pro Neugründung bei 1,9.

Die Ergebnisse nach Beschäftigtengrößenklasse spiegeln die überwiegend kleinbetriebliche Struktur der österreichischen Wirtschaft wieder: Mehr als die Hälfte der neu gegründeten Unternehmen (53.5%) wurde 2011 mit 0 unselbständig Beschäftigten gegründet. Weitere 37,1% der Neugründungen hatten zwischen 1 und 4 unselbständig Beschäftigte bei der Gründung; nur 6,1% bzw. 3,3% wurden mit zwischen 5 und 9 bzw. mit 10 und mehr unselbständig Beschäftigten gegründet. Beim Unternehmensbestand hingegen dominierten Unternehmen mit zwischen 1 und 4 unselbständig Beschäftigten (40,4%), erst an zweiter Stelle folgen jene mit keinen unselbstständig Beschäftigten (38,5%).

Im Bundesländervergleich hatte Wien 2011 mit 29,7% den größten Anteil an Unternehmensneugründungen. Das zweitstärkste Gründungsgeschehen war in Niederösterreich (15,6%) und das drittstärkste in Oberösterreich (13,6%) zu verzeichnen. Gemessen am Anteil der aktiven Unternehmen waren die Neugründungsraten in den Bundesländern Wien (6,8%) und Burgenland (6,6%) höher als im Durchschnitt. Niedrigere Neugründungsraten entfielen auf die Bundesländer Vorarlberg (5,3%) und Kärnten sowie Steiermark und Tirol (je 5,4%). Auf NUTS3-Ebene liegen folgende Regionen bezüglich der Anzahl der Neugründungen anteilsmäßig an allen Neugründungen vorne: Wien (29,7%), Linz-Wels (6,3%), Graz und Salzburg und Umgebung (4,6%).

Die Ergebnisse nach Geschlecht (nur bei Einzelunternehmen) zeigen, dass sich 66,2% der neu gegründeten Einzelunternehmen im Jahr 2011 in männlicher Eigentümerhand befanden. Die Gründungrate bei von Frauen gegründeten Unternehmen lag jedoch mit 6,4% höher als diejenige der von Männern gegründeten Einzelfirmen (5,9%).

Entwicklung der Neugründungen im Zeitverlauf (2004 bis 2011) 

Die Anzahl der Neugründungen ging von 2004 auf 2011 um 11,7% zurück. Die wenigsten Neugründungen fanden 2011 (24.103) statt; die höchste Neugründungszahl wurde im Jahr 2005 (28.496) erreicht. Vergleicht man die Entwicklung in diesem siebenjährigen Beobachtungszeitraum nach Wirtschaftsbereichen, können Zuwächse an Neugründungen in folgenden Branchen beobachtet werden: Zuwächse an Neugründungen in folgenden Branchen beobachtet werden: „Grundstücks- und Wohnungswesen“ (+32,5%) sowie „Sonst. wirtschaftl. Dienstleistungen“ (+4,8%). Im Bereich „Finanz- und Versicherungsleistungen“ (-39,8%) war der Rückgang der Neugründungen am stärksten. Was die Verteilung der Neugründungen nach Rechtsform betrifft, zeigt sich, dass die als Einzelunternehmen bzw. Personengesellschaften (und andere Rechtsformen) gegründeten neuen Unternehmen über die Jahre zurückgingen (-18% bzw. -3,3%), während die Anzahl der neu gegründeten Kapitalgesellschaften im Durchschnitt anstieg (+14,9%). Nach Beschäftigtengrößenklasse ergab sich bei Neugründungen mit 0 unselbständig Beschäftigten und mit 1 bis 4 unselbstständig Beschäftigten im Berichtszeitraum ein Rückgang von -20,5% und -4%, während die Anzahl der Neugründungen mit 5 bis 9 bzw. mit 10 und mehr unselbständig Beschäftigten deutlich anstieg (+27,2% bzw. +29,1%). Im Bundesländervergleich wiesen Wien (-2%) und Salzburg (-4,5%) sowie das Burgenland (-5,2) im Zeitverlauf die geringsten Schrumpfungen an Neugründungen auf. Nach dem Geschlecht (bei Einzelunternehmen) betrachtet, sank die Anzahl der durch Männer gegründeten Einzelunternehmen im Zeitverlauf um -19,1%, während jene der Frauen-Gründungen nur um -15,7% sank.