Unternehmen, Arbeitsstätten - Statistik zur Demografie von Unternehmen - Unternehmensschließungen

Im Jahr 2011 wurden insgesamt 26.058 Unternehmen mit 59.331 Beschäftigten geschlossen, was gemessen an der Anzahl aktiver Unternehmen eine Schließungsrate von 6,4% ergibt. Die Schließungsrate ist im Vergleich zu 2010 (6,3%) gestiegen

Anbieter: Statistik Austria
Veröffentlicht: Jan 2014
Autor: Statistik Austria
Preis: kostenlos
Studientyp: Statistik • Statistik Tabellen
Branchen: Branchenübergreifend • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Erfolg • Gründer • Insolvenz • Konkurs • Schließungen • Unernehmensgründung • Überleben

Unternehmensschließungen

Im Jahr 2011 wurden insgesamt 26.058 Unternehmen mit 59.331 Beschäftigten geschlossen, was gemessen an der Anzahl aktiver Unternehmen eine Schließungsrate von 6,4% ergibt. Die Schließungsrate ist im Vergleich zu 2010 (6,3%) gestiegen.

Was die Auswirkung auf die Beschäftigung betrifft, waren im Durchschnitt 2,3 Arbeitsplätze (für selbständig und unselbständig Beschäftigte) pro Unternehmensschließung betroffen. Die meisten Beschäftigten pro Schließung waren in den Bereichen „Bergbau“ (3,4), „Beherbergung und Gastronomie“ (3,1), „Herstellung von Waren“ (3,1) zu verzeichnen.

Im Dienstleistungsbereich (ÖNACE 2008- Abschnitte G-S, ohne 64.2 „Beteiligungsgesellschaften“) war die Schließungsrate höher (6,7%) als im Produzierenden Bereich (Abschnitte B-F, 4,8%). Überdurchschnittlich hohe Schließungsraten ergaben sich 2011 in den Bereichen „Kunst, Unterhaltung und Erholung“ (10,3%), „Erziehung und Unterricht“ (7,8%) sowie „Information und Kommunikation“ (7,7%). Wirtschaftsbranchen mit niedrigen Schließungsraten waren: „Wasserversorgung und Abfallentsorgung“ (3,5), „Bergbau“ (3,7%) sowie „Herstellung von Waren“ (4,0%).

Eine Analyse der Unternehmensschließungen 2011 nach Rechtsform zeigt, dass auch hier Einzelunternehmen den größten Anteil ausmachten (77,1%), an zweiter Stelle standen Personengesellschaften und andere Rechtsformen (12,0%) - der Rest entfiel auf Kapitalgesellschaften (10,9%). Bei Einzelunternehmen war die Schließungsrate mit 7,4% am höchsten, bei Personengesellschaften und anderen Rechtsformen bzw. bei Kapitalgesellschaften betrug sie nur 5,8% bzw. 3,4%. Die durchschnittliche Beschäftigtenzahl pro Unternehmensschließung ist bei den Einzelunternehmen (1,9) im Vergleich zu den Kapitalgesellschaften (2,8) bzw. Personengesellschaften und anderen Rechtsformen (4,0) relativ niedrig.

Beinahe die Hälfte der Unternehmensschließungen (48,0%) entfielen auf die Beschäftigtengrößenklasse „0 unselbständig Beschäftigte“; hier war auch die Schließungsrate am höchsten (7,9%). Über ein Drittel der Schließungen (44,6%) war in der Größenklasse  zwischen 1 und 4 unselbständig Beschäftigten wiederzufinden; geschlossene Unternehmen mit zwischen 5 und 9 bzw. mit 10 oder mehr Beschäftigten machten insgesamt nur 7,4% der Schließungen aus.

Eine überdurchschnittlich hohe Schließungsrate unter den Bundesländern wies Wien auf (7,1%). Diese lag 0,7 Prozentpunkte über der durchschnittlichen Schließungsrate. Prozentual gesehen entfielen 28,4% der Schließungen auf Wien. Niederösterreich hatte im Jahr 2011 16,4% der Schließungen zu verzeichnen; auf dem dritten Platz befand sich mit 13,3% Oberösterreich. Besonders niedrig waren die Schließungsraten 2011 in den Bundesländern Vorarlberg (5,7%), Tirol (5,9%) und Salzburg (5,9%).

Die Ergebnisse nach Geschlecht zeigen, dass sich knapp zwei Drittel (67,1%) der geschlossenen Einzelunternehmen im Jahr 2011 in männlicher Eigentümerhand befanden. Die Schließungsrate der Unternehmen, welche von Frauen gegründet wurden, lag mit 7,1% unter jener der von Männern gegründeten Einzelfirmen (7,5%).

Entwicklung der Unternehmensschließungen im Zeitverlauf (2004 bis 2011) 

Insgesamt stiegen die Schließungen von 2004 auf 2011 um fast die Hälfte (rund 47,9%). Die Schließungen lagen bis zum Jahr 2009 immer unter jenen der Neugründungen. 2010 stieg die Anzahl über die der Unternehmensschließungen. Eine Analyse nach Wirtschaftsbereichen ergibt, dass der Zuwachs bei den Schließungszahlen in diesem siebenjährigen Beobachtungszeitraum in den Branchen „Gesundheits- und Sozialwesen“ (+138,9%), „Energieversorgung“ (+130,3%) sowie „Kunst, Unterhaltung und Erholung“ (+109,7%) am höchsten war.

Was die Verteilung der Schließungen nach Rechtsform betrifft, kann beobachtet werden, dass die als Einzelunternehmen geschlossenen Unternehmen über die Jahre überdurchschnittlich stark anstiegen (+63,2%), während die Schließungszahlen bei den Personengesellschaften (und andere Rechtsformen) bzw. bei den Kapitalgesellschaften verhältnismäßig gering anstiegen (+5,4% bzw. +16,9%). Die Entwicklung der Schließungen nach Beschäftigtengrößenklasse zeigt deutlich, dass sich die Anzahl der Schließungen bei Unternehmen mit 0 unselbständig Beschäftigten stark (+91,6%) und bei jenen mit zwischen 1 und 4 unselbständig Beschäftigten leicht erhöhten (+18,5%). Bei Unternehmen mit zwischen 5 und 9 bzw. mit 10 und mehr unselbständig Beschäftigten stiegen die Schließungszahlen tendenziell gering (+13,5% bzw. +4,3%). Eine Analyse nach dem Geschlecht (bei Einzelunternehmen) ergab, dass die Anzahl der geschlossenen Einzelunternehmen, die von Männern geleitet wurden, im Zeitverlauf überdurchschnittlich zunahm (+66,3% gegenüber +57,3% bei den von Frauen geführten Einzelunternehmen).