Unternehmen, Arbeitsstätten - Unternehmensdemografie

Die Statistik zur Unternehmensdemografie umfasst Daten zu aktiven Unternehmen, zu Unternehmensneugründungen, deren Fortbestand, zu Unternehmensschließungen sowie entsprechende Beschäftigungsdaten. Unternehmensdemografische Statistiken spielen als Grundlage für politische Entscheidungen und Analysen eine wichtige Rolle.

Anbieter: Statistik Austria
Veröffentlicht: Jun 2018
Autor: Statistik Austria
Preis: kostenlos
Studientyp: Statistik • Statistik Tabellen
Branchen: Branchenübergreifend • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Betriebsgrößen • Unternehmensgründungen • Unternemensgröße

Statistik zur Demografie von Unternehmen

Die Statistik zur Unternehmensdemografie umfasst Daten zu aktiven Unternehmen, zu Unternehmensneugründungen, deren Fortbestand, zu Unternehmensschließungen sowie entsprechende Beschäftigungsdaten. Unternehmensdemografische Statistiken spielen als Grundlage für politische Entscheidungen und Analysen eine wichtige Rolle. Von Interesse ist insbesondere auch die Bedeutung neu gegründeter Unternehmen als Impulsgeber für die Wirtschaft durch die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Abgeleitete Indikatoren wie Neugründungs-, Schließungs- und (bis zu 2-jährige) Überlebensraten sind darüber hinaus Teil der EU-Strukturindikatoren, die zur Verfolgung der Fortschritte im sogenannten Lissabon-Prozess zur Förderung von Wachstum und Beschäftigung herangezogen werden.

Die Lieferung unternehmensdemografischer Daten ist seit dem Jahr 2009 auf europäischer Ebene verpflichtend. Rechtgrundlage bildet der Anhang IX der EU-Verordnung über die strukturelle Unternehmensstatistik und national für die Bundesländer-Ebene die Unternehmensdemografiestatistik-Verordnung. Gemäß diesen Rechtsgrundlagen sind 2013 Daten für das Berichtsjahr 2011 bereitzustellen. Die Daten werden nach Wirtschaftsbereichen (ÖNACE 2008) und Rechtsform, nach Wirtschaftsbereichen und Beschäftigtengrößenklasse, nach Wirtschaftsbereichen und Bundesland und bei den Einzelunternehmen nach Wirtschaftsbereichen und Geschlecht dargestellt. Desweiteren wird eine Auswahl an Daten für die Berichtsjahre 2008-2011 auch nach Wirtschaftsbereichen und NUTS3 dargestellt

Ergebnisse für 2016 im Überblick

Im Jahr 2016 wurden 41.790 neue Unternehmen mit 69.082 Beschäftigten (davon 32.178 Unselbständige) gegründet. Gemessen an der Anzahl der aktiven Unternehmen entspricht dies einer Neugründungsrate von 7,7%. Gegenüber dem Berichtsjahr 2015 ist keine wesentliche Änderung der Gründungsintensität festzustellen, die Neugründungsrate betrug hier 7,9%.

Im Jahr 2016 wurden 41.790 neue Unternehmen mit 69.082 Beschäftigten (davon 32.178 Unselbständige) gegründet. Gemessen an der Anzahl der aktiven Unternehmen entspricht dies einer Neugründungsrate von 7,7%. Gegenüber dem Berichtsjahr 2015 ist keine wesentliche Änderung der Gründungsintensität festzustellen, die Neugründungsrate betrug hier 7,9%.  Generell war die Neugründungsrate 2016 im Dienstleistungsbereich (ÖNACE 2008 - Abschnitte G-S, ohne 64.2 „Beteiligungsgesellschaften“ und 64.3 „Treuhandfonds“) erwartungsgemäß im Durchschnitt etwas höher (8,1%), während sie im Produzierenden Bereich (Abschnitte B-F) unter dem Durchschnitt (5,6%) lag. Auf Abschnitts-Ebene der ÖNACE 2008 waren hohe Anteile an Neugründungen in den Wirtschaftsbereichen "Gesundheits- und Sozialwesen" (12,6%; dazu zählen u. a. die Branchen "Hauskrankenpflege", "Pflegeheime" oder "Tagesbetreuung von Kindern"), "Sonstige Dienstleistungen“ (10,6%), „Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen“ (9,8%) sowie „Verkehr“ (9,2%) zu verzeichnen. Die niedrigsten Neugründungsraten lagen in den Wirtschaftsbereichen "Grundstücks- und Wohnungswesen" (4,1%), "Erbringung von Finanz- und Versicherungsleistungen" (4,6%) sowie "Freiberufliche/technische Dienstleistungen " (5,7%).

Generell war die Neugründungsrate 2016 im Dienstleistungsbereich (ÖNACE 2008 - Abschnitte G-S, ohne 64.2 „Beteiligungsgesellschaften“ und 64.3„Treuhandfonds“) erwartungsgemäß im Durchschnitt etwas höher (8,1%), während sie im Produzierenden Bereich (Abschnitte B-F) unter dem Durchschnitt (5,6%) lag. Auf Abschnitts-Ebene der ÖNACE 2008 waren hohe Anteile an Neugründungen in den Wirtschaftsbereichen "Gesundheits- und Sozialwesen" (12,6%; dazu zählen u. a. die Branchen "Hauskrankenpflege", "Pflegeheime" oder "Tagesbetreuung von Kindern"), "Sonstige Dienstleistungen“ (10,6%), „Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen“ (9,8%) sowie „Verkehr“ (9,2%) zu verzeichnen. Die niedrigsten Neugründungsraten lagen in den Wirtschaftsbereichen "Grundstücks- und Wohnungswesen" (4,1%), "Erbringung von Finanz- und Versicherungsleistungen" (4,6%) sowie "Freiberufliche/technische Dienstleistungen " (5,7%).

Was den Fortbestand der Neugründungen betrifft, so sinken die Überlebensraten einer Gründungskohorte von einem Jahr auf das nächste: Von den im Jahr 2011 neu gegründeten Unternehmen waren ein Jahr später noch 87,9% am Markt tätig. Die Zweijahresüberlebensrate (von 2011 auf 2013) betrug 72,9%; nach drei Jahren waren 62,3% und nach vier Jahren 55,5% dieser Unternehmenskohorte aktiv. Die Fünfjahresüberlebensrate beträgt nur mehr 50,2%. Nach Wirtschaftsbereichen betrachtet waren die höchsten Fünfjahresüberlebensraten in den Bereichen "Energieversorgung" (74,9%) bzw. "Wasserversorgung und Abfallentsorgung" (68,9%) sowie im "Grundstücks- und Wohnungswesen" (63,5%) und in der "Herstellung von Waren" (61,8%) zu verzeichnen.

Im Berichtszeitraum 2016 wurden insgesamt 33.835 Unternehmen mit 53.389 Beschäftigten geschlossen, was einer Schließungsrate von 6,2% entspricht. Die Schließungsrate ist im Vergleich zum Vorjahr (2015: 6,6%) leicht gesunken.

Im Dienstleistungsbereich (ÖNACE 2008 - Abschnitte G-S, ohne 64.2 „Beteiligungsgesellschaften“ und 64.3 „Treuhandfonds“) war die Schließungsrate höher (6,6%) als im Produzierenden Bereich (Abschnitte B-F: 4,3%). Überdurchschnittlich hohe Schließungsraten ergaben sich 2016 z.B. in den Bereichen „Gesundheits- und Sozialwesen“ (10,3%) „Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (7,9%), „Verkehr“ (7,4%) oder „Beherbergung und Gastronomie“ (7,1%). Wirtschaftsbranchen mit niedrigen Schließungsraten waren die Bereiche „Bergbau“ (1,0%), „Wasserversorgung und Abfallentsorgung“ (2,0%), „Energieversorgung“ (2,2%), „Grundstücks- und Wohnungswesen“ (2,9%) oder „Herstellung von Waren“ (3,2%).

Neu gegründete Unternehmen schufen 2016 durchschnittlich 1,7 Arbeitsplätze (Beschäftigte pro Neugründung); fast genauso viele (1,6) Arbeitsplätze gingen bei einer Unternehmensschließung verloren. Die meisten Arbeitsplätze bei neuen Unternehmen entstanden in den Bereichen „Beherbergung und Gastronomie“ (13.655) „Gesundheits- und Sozialwesen“ (11.550), und „Handel“ (10.609).

Entwicklung im Zeitverlauf (2007 bis 2016)

Im Zeitverlauf zeigt sich, dass die Anzahl der Neugründungen von 2007 auf 2016 um insgesamt 6,7% anstieg. Der starke Anstieg der Neugründungen im Jahr 2008 ist hauptsächlich auf die geänderte rechtliche Lage für die 24h-Personenbetreuung im Abschnitt Q „Gesundheits- und Sozialwesen“ und den damit verbundenen sprungartigen Anstieg von Gewerbeanmeldungen in diesem Bereich zurückzuführen. Die Anzahlen der Schließungen lagen in den Jahren des neunjährigen Betrachtungszeitraums immer unter den Neugründungen. Insgesamt stiegen sie von 2007 auf 2015 um 37,1% an.

Hinweis zur Methodik

Bei der Erstellung der Statistik für das Berichtsjahr 2016 erfolgten weitere Konsistenzanpassungen zur Annäherung der Daten an die Leistungs- und Strukturerhebung.

Die Schließungszahlen der jeweils letzten beiden Berichtsjahre (hier: 2015 und 2016) sowie die Neugründungs-, Bestands- und Überlebenszahlen des aktuellsten Berichtsjahres (hier: 2016) werden bedingt durch die relativ späte zeitliche Verfügbarkeit der zugrundeliegenden Verwaltungsdatenquellen und den damit verbundenen Verzögerungen als vorläufig ausgewiesen.

Seit 2015 gelangt eine überarbeitete, verbesserte Methode zur Erstellung der Unternehmensdemografie-Statistik zur Anwendung. Wesentliche Änderung war die nunmehrige Möglichkeit der Miterfassung kleiner und kleinster Unternehmen durch den Wegfall der Umsatzgrenze. Die Daten wurden bis einschließlich 2007 mit der neuen Methode rückgerechnet.