Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Österreich

Laut einer aktuellen Studie von Meinungsforscher Dr. Peter Hajek unter unselbständigen Arbeitnehmer/innen in Österreich ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei der Jobauswahl knapp 90 Prozent der Befragten sehr bzw. eher wichtig. Im Ranking der wichtigsten Faktoren für die Jobentscheidung steht die Vereinbarkeit gleich an zweiter Stelle hinter einer guten Bezahlung.

Anbieter: Familie & Beruf
Veröffentlicht: Aug 2014
Autor: Peter Hajek Public Opinion Strategies
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktforschung
Branchen: Arbeitswelt • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Arbeitsmarkt • Belastung • Beruf • Familie • Vereinbarkeit • Vorgesetzte

Familienfreundliche Arbeitgeber in Österreich

Aktuelle Umfrage unter Arbeitnehmer/innen in Österreich


Laut einer aktuellen Studie von Meinungsforscher Dr. Peter Hajek unter unselbständigen Arbeitnehmer/innen in Österreich ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei der Jobauswahl knapp 90 Prozent der Befragten sehr bzw. eher wichtig. Im Ranking der wichtigsten Faktoren für die Jobentscheidung steht die Vereinbarkeit gleich an zweiter Stelle hinter einer guten Bezahlung. Insbesondere bei Personen, und hier vor allem bei Frauen, mit Kindern ist dieser Faktor sehr stark ausgeprägt. Dieses Ergebnis zeigt die Aktualität des Themas für Österreichs Arbeitgeber/innen. Denn laut einer Befragung der WKO unter mittelständischen Unternehmen hatten 2008 bereits 83 Prozent von ihnen Probleme bei der Suche nach Fachkräften. Ein gutes Beispiel hierfür ist auch der Gesundheitsbereich, wie eine aktuelle Pressemeldung der Österreichischen Ärztekammer bestätigt. Nach dieser wird es in den kommenden Jahren zu einem drastischen Mangel an (Land-)Ärzten kommen. Um dem entgegen zu wirken, sollten vor allem eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und flexiblere Arbeitszeitmodelle für junge Eltern in medizinischen Berufen geschaffen werden.

Auch für die in der aktuellen Studie befragten Arbeitnehmer/innen sind vor allem flexible Arbeitszeiten, das Verständnis der Arbeitgeber bzw. Führungskräfte und die Möglichkeit einer punktuellen Kinderbetreuung (d.h. in Notfällen oder Ferien- und Feiertagen) in diesem Zusammenhang besonders wichtig. „Es liegt hier also ganz viel bei den Arbeitgebern“, so Peter Hajek. „Wenn die Führungskräfte kein Verständnis für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf haben und diese nicht leben, haben diesbezügliche Maßnahmen wenig Sinn.“ Dies ist auch ein besonders wichtiger Punkt bei der Beteiligung der Väter. „Je mehr Verständnis und flexible Lösungen auch für Väter in den Unternehmen vorhanden sind, desto eher werden sich diese auch bei der Kindererziehung beteiligen“, ist sich Hajek sicher.

Für Arbeitgeber/innen selbst birgt das Thema Familienfreundlichkeit zudem viele Vorteile. „Unternehmen können von den vielen betriebswirtschaftlichen Faktoren profitieren, die mit einer familienfreundlichen Personalpolitik einhergehen und versteckte Potentiale nützen“, ergänzt Mag. Elisabeth Wenzl, Geschäftsführerin von der Familie und Beruf Management GmbH. Neben 23 Prozent weniger krankheitsbedingten Fehltagen, einer um 10 Prozent geringeren Fluktuation und um 11 Prozent gesteigerten Arbeitsmotivation als im Durchschnitt können sich Unternehmen durch mehr Familienfreundlichkeit am Arbeitsmarkt als attraktiver Arbeitgeber positionieren und so im sogenannten „War of talents“ verstärkt die besten Köpfe und Fachkräfte anziehen. „Der zentrale Ansatzpunkt für die Unternehmen ist es, den Mitarbeiter/innen ein möglichst großes Ausmaß an Flexibilität und individuellen Lösungen zu ermöglichen. Denn nicht nur die Kinderbetreuung ist bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein Thema, sondern zunehmend ist es auch die Pflege von Angehörigen – Man muss die Vereinbarkeit viel weiter denken“, so Wenzl weiter. 

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