Wie die Stadt Familien glücklich macht

Wie macht die Stadt Familien glücklich? Warum ziehen Familien trotz Kinder nicht aufs Land? Was bedeutet Familienglück und welche Rolle spielt es überhaupt? Wodurch wird es beeinträchtigt? In einer groß angelegten Studie hat das Kölner rheingold-Institut auf Initiative der Deutschen Reihenhaus AG jetzt untersucht, ob und wenn ja warum junge Familien gerne in der Stadt bleiben und welche Faktoren bei der Wohnungs- bzw. Haus-Suche im urbanen Umfeld eine Rolle spielen.

Anbieter: rheingold institut
Veröffentlicht: Dez 2014
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktforschung
Branchen: Arbeitswelt • Bau & Wohnen • Kultur • Mode & Lifestyle • Sicherheit • Verkehr & Mobilität • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Familien • Hausbau • Immobilien • Kinder • Sicherheit • Stadt • Stadtplanung • Urbane Gesellschaft • Wohnraum • Wohnungsmarkt

Familien, die in der Stadt wohnen, entscheiden sich meist ganz bewusst für die Stadt. Vor allem Erwachsene, die bereits selbst als Kind in einer Stadt aufgewachsen sind, bevorzugen auch für ihre eigene Familie die Stadt als idealen Wohnort. Für sie stehen die vielen, positiven Möglichkeiten, die für sie eine Stadt bietet, ganz klar vor den negativen Begleiterscheinungen, die mehr oder minder gerne in Kauf genommen werden. Als positive Argumente für die Stadt stehen bei den Familien hier die besseren Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung für alle Familienmitglieder, die guten Optionen zur Pflege der eignen Paarbeziehung und die gute Infrastruktur den Negativ-Themen Kriminalität, hohes Verkehrsaufkommen und Parkplatznot gegenüber.

Die allgemein verbreitete Auffassung, dass Familien gerne aufs Land ziehen, muss aufgrund dieser Studie zumindest eingeschränkt werden. Denn die Entscheidung für die Stadt als Lebensraum für die Familie wird gerade bei der Suche nach einem neuen Wohnraum ganz bewusst getroffen. Und dabei spielt für die Familien bei der Definition „Stadt“ eine entscheidende Rolle, welches KFZ-Kennzeichen sie fahren: Denn wer das Kennzeichen der Stadt fährt, gehört auch zur Stadt - egal, ob das Wohnviertel fünf oder mehr Kilometer vom eigentlichen Stadt-Zentrum entfernt liegt.

Eine weitere wichtige Erkenntnis: Wenn Familien in der Lage sind, Eigentum zu erwerben, wählen sie keine Eigentumswohnungen, sondern in erster Linie eigene Häuser. Das Haus, egal ob Einfamilien-, Doppel- oder Reihenhaus steht exemplarisch für den Wunsch nach der eigenen Burg, dem sicheren Rückzugsort für die ganze Familie. Von einer Stadtflucht junger Familien kann aufgrund der Studie nicht gesprochen werden. Die Stadt als Lebensraum für Familien ist ein Lösungsversuch, mit den mannigfaltigen kulturellen Anforderungen unseres digitalen Zeitalters umzugehen.

Die Themen der Studie

  • Ambivalenz der Stadt
  • Das Thema Sicherheit steht ganz oben
  • Das Familienglück ist sehr labil
  • „Harte“ und „weiche“ Argumente für die Stadt
  • Wohnraum als behütende Burg für die Familie
  • Zur Stadt unbedingt dazugehören
  • „Befreiung vom Performance-Druck“
  • Miete oder Eigentum?
  • Fazit

Studiensteckbrief

Im qualitativen Teil der Studie wurden insgesamt 52 Frauen und Männer befragt, die dauerhaft mit jeweils mindestens einem Kind unter 18 Jahren in häuslicher Gemeinschaft leben. Mindestens 50 Prozent der Befragten hatten zwei oder mehr Kinder. Befragt wurden die Probanden in jeweils zweistündigen Tiefeninterviews von Diplom-Psychologen des rheingold-instituts. Voraussetzung war, dass alle Probanden in einer Stadt mit mindestens 100.000 Einwohnern ihren Hauptwohnsitz hatten. Gefragt wurde in den Großräumen Köln, Bonn, Düsseldorf, Hamburg und Essen.

Ergänzt wurde die qualitative Studie durch einen quantitativen Teil, bei dem insgesamt 500 Männer und Frauen, Alter wie oben, online in ganz Deutschland befragt wurden. Auch hier war die Bedingung, dass die Probanden in einer Großstadt wohnten und mindestens ein Kind unter 18 Jahren im Haushalt lebte. Zudem wurde auf eine breite Verteilung nach Bildungsstand und Region geachtet.

Untersuchungszeitraum war Frühjahr / Sommer 2014. Initiiert wurde die Studie von der Deutschen Reihenhaus AG, die allerdings keinerlei Einfluss auf die gewonnenen Untersuchungsergebnisse nahm.