Zeitverwendungserhebung 2008/09
Die Zeitverwendungserhebung 2008/09 wurde von der Statistik Austria im Auftrag des Bundeskanzleramtes/Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst von Ende März 2008 bis Anfang April 2009 durchgeführt und ist die dritte Erhebung (nach 1981 und 1992) über die Verwendung der Zeit in Österreich. Dabei wurden rund 8.200 Personen ab zehn Jahren ersucht, einen Tag lang ein Tagebuch zu führen, in das sie alle Tätigkeiten eingetragen sollten, die länger als 15 Minuten dauern. Die Mitarbeit bei dieser Erhebung war freiwillig, die Vorgaben orientieren sich dabei an europäischen Richtlinien (HETUS-Guidelines von EUROSTAT).
Anbieter: | Statistik Austria |
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Veröffentlicht: | Apr 2013 |
Autor: | Statistik Austria |
Preis: | kostenlos |
Studientyp: | Statistik |
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Branchen: | Arbeitswelt • Bildung & Wissenschaft • Branchenübergreifend • Handel & Dienstleistung • Online & IKT & Elektronik • Tourismus, Freizeit & Sport • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft |
Tags: | Arbeitszeit • Beruf • Freiwilligenarbeit • Freizeit • Freizeitaktivitäten • Freizeitbeschäftigung • Haupttätigkeit • Haushaltsführung • Nebentätigkeit • Schule • Soziales • Sozialkontakte • Sozialstaat • Tätigkeiten • Weiterbildung • Zeit • Zeitbudget |
Zeitverwendungserhebung 2008/09
Die Zeitverwendungserhebung 2008/09 wurde von der Statistik Austria im Auftrag des Bundeskanzleramtes/Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst von Ende März 2008 bis Anfang April 2009 durchgeführt und ist die dritte Erhebung (nach 1981 und 1992) über die Verwendung der Zeit in Österreich. Dabei wurden rund
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen zur Zeitverwendungserhebung 2008/09 finden Sie in dem Bericht „Zeitverwendung 2008/09 – Ein Überblick über geschlechtsspezifische Unterschiede“ (PDF 766KB).
Die Mikrodaten der Zeitverwendungserhebung 2008/09 stehen interessierten Nutzern zur Verfügung. Die Formulare (Datennutzungsvereinbarung sowie die Liefer- und Zahlungsbedingungen) zur Anforderung der Daten finden Sie als PDF-Dokumente unter weitere Informationen.
Alles in allem – der Durchschnitt
Alles eine Frage der Zeit! Von den 24 Stunden oder auch
Hausarbeit – partnerschaftliche Aufteilung?
Zeit ist kostbar und Hausarbeit ist noch immer „Frauensache“. Der dominierende Anteil der Frauen bei der Hausarbeit zeigt, dass nach wie vor eine geschlechtsspezifische Arbeitsteilung bei der Hausarbeit vorherrscht. Im Zeitvergleich zeigt sich, dass der Anteil der Männer, die sich an Hausarbeit beteiligen, gestiegen ist, aber Frauen noch immer den Großteil der Arbeit verrichten. Im Schnitt verrichten 92% der Frauen und 74% der Männer Arbeiten rund um den Haushalt. Damit hat sich der Anteil jener Männer, die sich an Hausarbeiten beteiligen, seit Anfang der 80er Jahre von nicht einmal einem Viertel auf beinahe drei Viertel erhöht. Der Zeitaufwand ist bei Männern in etwa gleich geblieben, bei Frauen hat er sich etwas reduziert: Heute wenden Frauen rund 4 Stunden täglich für kochen, waschen, putzen und einkaufen auf, bei Männern sind es beinahe 1 ½ Stunden weniger.
Sind Frau und Mann erwerbstätig, so verringert sich die Beteiligung bei beiden Geschlechtern, jedoch bei Frauen weitaus mehr als bei Männern. Dieser Effekt ist allerdings nicht der höheren Beteiligung der erwerbstätigen Männer zuzuschreiben, sondern liegt eher daran, dass erwerbstätige Frauen seltener Zeit finden diese Tätigkeiten auszuüben. Auch bei Erwerbstätigen liegt der Hauptanteil der Hausarbeit bei den Frauen.
Kinderbetreuung: Ein Betätigungsfeld mit vielen Facetten
Kinder verändern den Alltag. Füttern, waschen, anziehen, mit ihnen spielen, sie trösten, Hausaufgaben betreuen und vieles mehr. Kinderbetreuung hat viele Facetten. Allgemein ausgedrückt gilt: Frauen sorgen, Männer spielen.
Baden, Zähne putzen, wickeln, Tätigkeiten, die die Körperpflege des Kindes betreffen, werden von 16% aller Frauen, jedoch nur von 8% aller Männer verrichtet. Auch füttern, kuscheln, mit dem Kind lernen, das Kind zu Hause oder am Spielplatz beaufsichtigen und zu Schul- oder Freizeitveranstaltungen begleiten, all diese Tätigkeiten werden anteilsmäßig von mehr Frauen als Männern ausgeübt. Lediglich beim Spielen mit dem Kind besteht kein so gravierender Unterschied zwischen den Geschlechtern. Hier beteiligen sich im Schnitt 13% der Frauen und 10% der Männer. Am Wochenende dreht sich das Verhältnis der Anteile sogar um, hier spielen rund 11% der Frauen und nahezu 14% der Männer mit Kindern.
Tatsächlich Freizeit
Jener Zeit, die nicht für Arbeit – bezahlt oder unbezahlt – aufgewendet wird oder werden muss, steht die freie Zeit gegenüber. In ihr muss geschlafen, gegessen oder geduscht werden. Der Rest, der dann noch übrig bleibt, dient der Kultur, dem Sport oder der Unterhaltung: Unter der Woche, d.h. von Montag bis Freitag, bleiben dafür den Frauen im Schnitt etwas über 3 Stunden, den Männern rund eine halbe Stunde mehr. Deutlich mehr Raum Freizeit zu gestalten ist am Wochenende: Hier können Frauen 4 Stunden 24 Minuten, Männer 5 ¼ Stunden ihren Hobbys nachgehen.
Die Freizeitbeschäftigung Nr. 1 ist dabei weiterhin (verglichen mit 1981 und 1992) das Fernsehen. Im Schnitt verbringen die Menschen in Österreich zwei Stunden täglich vor dem TV-Bildschirm. Fast eine halbe Stunde wird pro Tag gelesen, das Hören von Musik oder Nachrichten ist eine häufige "Nebenbeschäftigung", die mehr als die Hälfte aller Personen in Österreich etwa 1 ½ Stunden täglich ausübt – vor allem in den Morgenstunden