Auswirkungen der Corona-Krise auf die Zukunftserwartungen der ÖsterreicherInnen

Die Zeiten sind unsicher, was gestern gegolten hat, ist heute fraglich. wissma hat – wie schon 2019 – im November 2020 1.000 ÖsterreicherInnen befragt, wie sie sich die Welt 2030 vorstellen. Die Ergebnisse sind von den aktuellen Ereignissen überschattet, die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes wird weiter zunehmen und das Rad der technologischen Entwicklungen wird sich schneller drehen.

Anbieter: Wissma
Veröffentlicht: Jan 2021
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktforschung • Trendforschung
Branchen: Arbeitswelt • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Corona Krise • Trends • Zukunftserwartung

Am Land zu wohnen ist attraktiver geworden. Besorgniserregend sind die befürchteten Auswirkungen auf unsere Gesellschaft, mehr als die Hälfte der Befragten erwarten, dass soziale und politische Unruhen in Österreich zunehmen werden. Aber es gibt auch positive Impulse für die Zukunft: Unsere Kranken- und Pflegesysteme haben sich bewährt und werden für die Zukunft optimistischer beurteilt als 2019. Klima und erneuerbare Energie sind zu Kernthemen der Gesellschaft geworden: Ein Fünftel glaubt 2030 an eine Weltregierung, welche über globale Themen wie Energie und Raumfahrt entscheiden wird. 

Unser Lifestyle im Jahr 2030

Im Jahr 2030 ist das Zuhause der Mittelpunkt des eigenen Lebens. Im Idealfall im Grünen und mit einem großzügigen Freiraum wird gewohnt und gearbeitet. Auch die Freizeit wird digital und virtuell genossen, raus wird nur mehr für das eigene Vergnügen gegangen. Ob Online-Shopping oder virtuelles Verreisen zu den schönsten Orten der Welt, von zuhause aus ist – eine gute Internetverbindung vorausgesetzt – alles möglich. Zur virtuellen Umwelt gesellt sich das Bedürfnis nach eigener Unabhängigkeit. Fast die Hälfte der befragten ÖsterreicherInnen (49%) glauben an eine Renaissance der Autarkie: Eigenes Gemüse anzupflanzen und Tiere für die Versorgung zu halten wird nicht mehr nur Hobby sein, sondern auch für den Notfall Sicherheit geben. 
PensionistInnen sind die scheinbaren Verlierer der technologischen Entwicklung. Zwar sind sich 77% der ÖsterreicherInnen sicher, dass Smartphone und Tablet auch für unsere PensionistInnen ständige Begleiter sein werden, die Anpassung an immer schneller werdende technologische Veränderungen werde aber die Pensionisten überfordern und mit Stress belasten.
Die wirtschaftlichen Aussichten trüben sich ein, um vom Gehalt leben zu können braucht man mehrere Arbeitgeber und es ist normal, dass wir bis in hohe Alter arbeiten.

Gesellschaftliche und politische Entwicklungen

Das eigene Zuhause wird auch deshalb wichtiger, weil der Wind draußen kälter und rauer wird: 54% der ÖsterreicherInnen erwarten sich eine Zunahme von sozialen und politischen Unruhen. Fast ein Drittel erwartet, dass die EU zerbrechen wird (30%) und mit der EU auch der Euro. Die sozialen Veränderungen führen zu einer Veränderung der Weltordnung: Eine Weltregierung regelt die globalen Herausforderungen des Planeten, wie Entscheidungen zum Klima oder der Raumfahrt. Spirituelle Führer ergänzen die Weltreligionen und bringen Spiritualität auch in das Leben jener, die mit Religion nichts anfangen können.
Nicht anders als erwartet nehmen 45% an, dass neue Krankheiten als reale Bedrohung zunehmen werden. Positiv ist, dass die COVID-19-Pandemie das Vertrauen in unser Krankensystem gestärkt hat, mehr als noch 2019 sagen, dass unsere öffentliches Kranken- und Pflegesysteme gut funktionieren.