Bevölkerung - Volkszaehlungen, Registerzaehlungen, Abgestimmte Erwerbsstatistik - Erwerbspersonen

Der Anteil der 15 bis 64-jährigen Erwerbstätigen an der Gesamtbevölkerung dieser Altersgruppe – die Erwerbstätigenquote – beträgt im Jahr 2011 österreichweit 69,6%. Die Erwerbstätigenquote der 15 bis 64-jährigen Frauen liegt mit 65,0% unter jener der Männer mit 74,3%.

Anbieter: Statistik Austria
Veröffentlicht: Jan 2001 - Dez 2013
Autor: Statistik Austria
Preis: kostenlos
Studientyp: Statistik • Wirtschaftsstatistik
Branchen: Arbeitswelt • Branchenübergreifend • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Arbeitslosigkeit • Arbeitsstätte • Bevölkerungsentwicklung • Bevölkerungszahl • Bevölkerungszahlen • Branchen • Erwerbspersonen • Erwerbsstatus • Erwerbstätigenquote • Gemeinden • Hochschule • Volkszählung • Wohnbevölkerung

Abgestimmte Erwerbsstatistik 2012

Die Erwerbstätigenquote der 15 bis 64-jährigen Wohnbevölkerung Österreichs beträgt 69,7% am Stichtag 31.10.2012 der Abgestimmten Erwerbsstatistik. Unterteilt nach Geschlecht liegt die Erwerbstätigenquote der 15 bis 64-jährigen Frauen bei 65,3% und jene der Männer bei 74,1%.

Betrachtet nach Stellung im Beruf gehen 3.841.961 Personen (89,5%) einer unselbständigen Erwerbstätigkeit nach, 451.158 Personen oder 10,5% der Erwerbstätigen sind selbständig tätig. Die Gruppe der unselbständig Erwerbstätigen unterteilt sich in 51,8% Angestellte (inklusive Lehrlinge), 39,3% Arbeiterinnen und Arbeiter (inklusive Lehrlinge) und 8,8% sonstige unselbständig Erwerbstätige (Freie Dienstnehmer, Beamte, Grundwehrdiener, Zivildiener, Unselbständig Erwerbstätige mit unbekannter Stellung im Beruf, Grenzgänger ins Ausland ohne österreichische Sozialversicherung sowie Beschäftigte nach Dienstleistungsscheckgesetz).

Die Arbeitslosenquote, das ist der Anteil der Arbeitslosen (270.725) an den Erwerbspersonen (4.311.696), beträgt 6,3% (Frauen 6,5%, Männer 6,1%).

Registerzählung 2011

Erwerbstätigkeit

Der Anteil der 15 bis 64-jährigen Erwerbstätigen an der Gesamtbevölkerung dieser Altersgruppe – die Erwerbstätigenquote – beträgt im Jahr 2011 österreichweit 69,6%. Die Erwerbstätigenquote der 15 bis 64-jährigen Frauen liegt mit 65,0% unter jener der Männer mit 74,3%.

Im historischen Vergleich mit den Daten der Volkszählungen seit 1971 sieht man deutliche Entwicklungen. Die Erwerbsbiographie der Männer ist in ihrem Verlauf sehr ähnlich geblieben, allerdings ist das Niveau insgesamt zurückgegangen. Im Jahr 1971 lag die Erwerbstätigenquote der 15 bis 64-jährigen Männer bei insgesamt 85,4% und ist in den darauffolgenden Jahrzehnten leicht, aber kontinuierlich, gesunken. Lediglich bei den über 50-jährigen Männern erkennt man im Jahr 2011 im Vergleich zu 2001, erstmals eine steigende Erwerbstätigenquote, hervorgerufen durch einen späteren Pensionsantritt. Damit hat die Erwerbstätigenquote der über 50-jährigen Männer jedoch noch immer nicht das Niveau von 1971 erreicht.

Die Erwerbsbiographie der Frauen hat sich im Laufe der Jahrzehnte dramatisch verändert. Zu Beginn der Erwerbskarriere ist die Erwerbstätigenquote im Laufe der Jahrzehnte – bedingt durch verlängerte Ausbildungszeiten und den damit verbundenen späteren Eintritt ins Erwerbsleben – deutlich zurückgegangen. Im Jahr 1971 lag die Erwerbstätigenquote der 15 bis 24-jährigen Frauen noch bei 62,0% – im Jahr 2011 bei 50,2%. Besonders markant ist die Veränderung aber vor allem bei Frauen im gebärfähigen Alter. Bis 1991 nahm die Erwerbstätigenquote der Frauen ab dem Alter von etwa 20 Jahren ab. Im Jahr 2001 stieg die Erwerbstätigenquote der Frauen erstmals bis zum Alter von 29 Jahren weiter an – wenn auch in deutlich geringerem Ausmaß als jene der Männer – und blieb dann bis zum Alter von 44 Jahren weitgehend stabil. Im Jahr 2011 nimmt die Erwerbstätigenquote der Frauen hingegen bis zum Alter von 45 Jahren weiter kontinuierlich zu. Diese Entwicklung liegt einerseits an der steigenden Erwerbsbeteiligung der Mütter – wenn auch zu einem hohen Ausmaß in Teilzeit. Andererseits führt auch der Umstand, dass Frauen immer später ihr erstes Kind bekommen, zu einer steigenden Erwerbstätigenquote junger Frauen.

Der Anteil der Teilzeitbeschäftigten an den unselbständig aktiv Erwerbstätigen liegt österreichweit insgesamt bei 26,2%. Dabei gibt es markante Unterschiede zwischen Frauen und Männern. Während 44,9% der Frauen einer Teilzeitbeschäftigung nachgehen, sind es nur 9,8% der Männer. In Wien ist die Teilzeitquote der Männer mit 15,9% deutlich am höchsten und jene der Frauen mit 38,9% am niedrigsten.

Stellung im Beruf

Im Jahr 2011 sind österreichweit 1.878.029 Frauen und 2.141.379 Männer erwerbstätig. Die größte Gruppe unter den Erwerbstätigen stellen mit 43,1% die Angestellten (inkl. freie Dienstverträge). Bei den Frauen befindet sich sogar mehr als die Hälfte der Erwerbstätigen (53,3%) in einem Angestelltenverhältnis – bei den Männern hingegen nur ein Drittel (34,1%). Dazu kommen noch 12,4% Beamtinnen und 10,4% Beamte (inkl. Vertragsbedienstete). 22,0% der erwerbstätigen Frauen und 37,1% der erwerbstätigen Männer sind in einem Arbeiterverhältnis beschäftigt. Der Anteil der Lehrlinge in Arbeiter- und Angestelltenberufen ist bei Männern (3,9%) ebenfalls etwas höher als unter den Frauen (2,4%). Insgesamt gehen damit 88,8% der Erwerbstätigen einer unselbständigen Beschäftigung nach.

Insgesamt 448.213 Personen sind im Jahr 2011 selbständig erwerbstätig. 26,7% dieser Selbständigen schaffen dabei als Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber weitere Arbeitsplätze. Dabei gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. So beschäftigten 19,6% aller selbständigen Frauen, aber 31,2% aller selbständigen Männer unselbständige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Branchen

Frauen und Männer verteilen sich auf die einzelnen Branchen sehr unterschiedlich. Während 34,2% aller Männer einer Beschäftigung im Produktionssektor nachgehen, sind es nur 11,6% der Frauen. Umgekehrt sind 61,6% der Männer, aber 83,6% der Frauen im Dienstleistungssektor tätig. Nach dem „Handel“ (18,3%) stellt das „Gesundheits- und Sozialwesen“ (12,1%) den wichtigsten Wirtschaftsabschnitt für die Frauenerwerbstätigkeit dar. Bei den Männern sind neben dem „Handel“ (13,1%) hingegen nach wie vor die zum Produktionssektor gehörenden Branchen „Herstellung von Waren“ (20,2%) und „Bau“ (11,9%) dominant.

Betrachtet man die historische Entwicklung, so ist über die letzten Jahrzehnte – sowohl bei Frauen als auch bei Männern – ein klarer Trend von den Wirtschaftssektoren Land- und Forstwirtschaft sowie Industrie und Gewerbe hin zum Dienstleistungssektor erkennbar. Mitte des vorigen Jahrhunderts waren die drei Sektoren in der österreichischen Wirtschaft noch etwa gleich bedeutend. Doch bereits bei der Volkszählung 1981 lag der Anteil der Erwerbstätigen in der Land- und Forstwirtschaft unter 10%, während bereits mehr als die Hälfte aller Erwerbstätigen im Dienstleistungssektor beschäftigt war. Diese Entwicklung hat sich bis heute weiter fortgesetzt.

Arbeitslosigkeit

Laut Registerzählung sind 2011 insgesamt 252.147 Personen arbeitslos. Die als Anteil der Arbeitslosen an allen Erwerbspersonen berechnete Arbeitslosenquote liegt bei 5,9% (Frauen 6,2%, Männer 5,6%).

Für Frauen (11,9%) und Männer (12,4%), die über keinen über die Pflichtschule hinausgehenden Ausbildungsabschluss verfügen, ist die Arbeitslosenquote mit insgesamt 12,1% deutlich am höchsten. Am niedrigsten ist die Arbeitslosenquote bei Frauen (2,8%) und Männern (2,6%), die über einen Abschluss im tertiären Bereich verfügen. Es gibt jedoch – wie auf allen Bildungsebenen – Unterschiede zwischen den einzelnen Ausbildungsfeldern. So ist die Arbeitslosenquote nach einem Studienabschluss im Bereich „Erziehung“ (1,0%) sowie im „Gesundheits- und Sozialwesen“ (1,4%) besonders niedrig. Aber auch in den „Geisteswissenschaften und Künste“ – dem Ausbildungsfeld mit der höchsten Arbeitslosenquote – liegt sie bei nur 4,1%.

Das Alter ist ein weiterer Einflussfaktor auf das Arbeitslosigkeitsrisiko. In der Phase des Einstiegs ins Erwerbsleben ist die Arbeitslosenquote bei Frauen und Männern besonders hoch. So liegt die Arbeitslosenquote der unter 25-jährigen Frauen bei 9,5%, jene der gleichaltrigen Männer bei 8,1%. Bei den Männern ist zu Beginn der Erwerbskarriere deutlich die Phase der Lehrausbildung zu erkennen. Mit 15 Jahren ist die Arbeitslosigkeit der Männer auf der Suche nach einer Lehrstelle sehr hoch, geht dann zurück und steigt nach dem Ende der Lehrausbildung bis zum Alter von 21 Jahren wieder an. Im weiteren Verlauf der Erwerbskarriere sinkt das Arbeitslosigkeitsrisiko der Männer dann bis zu einem Alter von etwa 40 Jahren, um schließlich wieder deutlich anzusteigen. Kurz vor dem Pensionsantritt erreicht die Arbeitslosigkeit der Männer mit 61 Jahren ihren Höhepunkt (12,1%). Bei den Frauen ist der Verlauf ähnlich, allerdings aufgrund des früheren Pensionsantrittsalters um einige Jahre nach vorne verschoben. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit gegen Ende der Erwerbskarriere ist bei Frauen deutlich schwächer ausgeprägt. Im Alter von 56 Jahren liegt die Arbeitslosenquote der Frauen bei 6,6%.