Bevölkerung - Wanderungen - Wanderungen innerhalb Österreichs (Binnenwanderungen)

Seit Anfang der 1970er Jahre wird die Bevölkerungsentwicklung in Österreich nahezu ausschließlich durch Wanderungsbewegungen bestimmt, da Geburten und Sterbefälle sich weitgehend die Waage halten. In Abhängigkeit vom Verhältnis zwischen Geburten- und Sterbezahlen haben die Binnenwanderungen regional unterschiedlich starken Einfluss auf die Bevölkerungsentwicklung.

Anbieter: Statistik Austria
Veröffentlicht: Jan 1996 - Dez 2012
Autor: Statistik Austria
Preis: kostenlos
Studientyp: Statistik • Statistik Online Datenbank
Branchen: Branchenübergreifend
Tags: Aussenwanderung • Bevölkerung • Binnenwanderung • Demographie • Migration • Wanderung • Wanderungsbilanz • Wanderungssaldo

Wanderungen innerhalb Österreichs (Binnenwanderungen)

Seit Anfang der 1970er Jahre wird die Bevölkerungsentwicklung in Österreich nahezu ausschließlich durch Wanderungsbewegungen bestimmt, da Geburten und Sterbefälle sich weitgehend die Waage halten. In Abhängigkeit vom Verhältnis zwischen Geburten- und Sterbezahlen haben die Binnenwanderungen regional unterschiedlich starken Einfluss auf die Bevölkerungsentwicklung.

Die Registerzählung zum Stichtag 31.10.2011 brachte ein von der Statistik des Bevölkerungsstandes abweichendes Ergebnis im Ausmaß von rund -35.000 Personen. Zur Wahrung der Konsistenz mit den Zählungsergebnissen war sowohl eine Revision der laufenden Bevölkerungsstatistik als auch der Wanderungsstatistik notwendig. Diese Revision betrifft die Bevölkerungsstände der Stichtage zwischen 1.4.2007 und 1.1.2012 sowie die Jahresdurchschnittsbevölkerung und die Wanderungsstatistik der Jahre 2007 bis 2011.

Die Zahl der Binnenwanderungen in Österreich lag 2012 bei 714.697 Fällen und damit rund 2% über dem Wert des Vorjahres (2011: 701.242). Der größte Teil der Binnenwanderungen verlief über kurze Distanzen, denn in rund 54,2% der Fälle handelte es sich um Umzüge innerhalb einer Gemeinde. Nur rund 14,5% aller Binnenwanderungen verliefen über Bundesländergrenzen hinweg. Dennoch konzentrieren sich die Wanderungsgewinne besonders in den strukturstarken Verdichtungsräumen Österreichs, wogegen in peripheren Regionen im allgemeinen Wanderungsverluste überwiegen.

Durch die Größe Wiens als Millionenstadt und die funktionalen Verflechtungen mit den angrenzenden Regionen sind die Wanderungsgewinne im Osten Österreichs flächendeckender ausgeprägt als im übrigen Bundesgebiet. Die Binnenwanderung betrifft vor allem junge Erwachsene zwischen 20 und 34 Jahren sowie in der überwiegenden Mehrzahl inländische Staatsangehörige, wenngleich die Wanderungshäufigkeit bei Personen ohne österreichische Staatsbürgerschaft größer ist. Die altersspezifischen Muster der Binnenwanderung zeigen einen ausgeprägten Trend zur Suburbanisierung, der mit steigendem Alter auch auf stadtfernere Gebiete ausgreift. Einzig die jungen Erwachsenen zwischen 18 und 26 Jahren wandern überwiegend in die Kernstädte, um die dortigen Bildungschancen und Arbeitsplatzangebote wahrzunehmen.

Die Gesamt-Binnenwanderungsrate bei der Geburt (das ist die durchschnittliche Häufigkeit des Wohnsitzwechsels im Lauf eines Lebens) lag 2012 bei Männern bei 6,78 und bei Frauen bei 6,88.