Corona-Krise und Nachhaltigkeit bei der Urlaubsplanung in Österreich 2022

Nach über zwei Jahren Corona-Pandemie könnte uns dieses Jahr fast so etwas wie ein Sommer wie damals erwarten. Doch welche Spuren hat die Krise bei uns hinterlassen? Dominiert der Nachholbedarf nach Fernreisen oder hat ein genereller Umdenkprozess stattgefunden? INTEGRAL ist der Frage nachgegangen, welche Veränderungen im eigenen Reiseverhalten erwartet werden und welche Kriterien bei der Reiseplanung Berücksichtigung finden. Für Sie haben wir diese Befunde nach Sinus-Milieus analysiert.

Anbieter: Integral
Veröffentlicht: Apr 2022
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktforschung
Branchen: Tourismus, Freizeit & Sport • Umwelt & Ökologie
Tags: Corona-Krise • Covid-19-Pandemie • Nachhaltigkeit • Urlaubsplanung

Weniger Auslands- und Flugreisen als vor Corona

Nach der weitgehenden Reiseabstinenz der letzten zwei Jahre findet nun ein Umdenkprozess statt. So gibt ein gutes Drittel der Befragten (36%) an, künftig weniger Reisen ins Ausland unternehmen zu wollen als noch vor der Coronakrise. Dem stehen 9% gegenüber, die mehr Auslandsreisen als vor der Krise planen. 41% erwarten unterdessen keine Änderung. Ein ähnliches Bild zeigen auch die Absichten, mit dem Flugzeug zu verreisen. 34% planen weniger und 8% mehr Flugreisen. Nach Lebenswelten betrachtet, planen primär die Milieus mit einem intensiven Lebensstil häufiger ins Ausland bzw. mit dem Flugzeug zu verreisen: Performer und Digitale Individualisten.

Ausgeglichen stellt sich die Bilanz der Inlandsreisen dar. 21% planen, häufiger Reisen innerhalb Österreichs zu unternehmen, 22% haben dies seltener vor. Praktisch die Hälfte der Befragten (48%) erwartet keine Veränderung.

Damit wird es insgesamt eine doch deutliche Verlagerung der Urlaubsreisen vom Auslands- hin zum Österreichurlaub geben.

Ambitionen für klimaschonendes Reisen

Die Rückkehr der öffentlichen Klimaschutzdebatte trägt Früchte. Demnach gibt eine Mehrheit an, Klimaschutz und Nachhaltigkeit bei der Reiseplanung berücksichtigen zu wollen. 65% wünschen sich umwelt- und sozialverträgliche touristische Angebote von ihrem Urlaubsort. Zudem achten 59% darauf, mit der Urlaubswahl das Klima nicht zu belasten und 56% planen, ihre Reisen künftig klimaschonend anzulegen. Primär sind dies die Sinus-Milieus der Konservativen, Etablierten und Postmateriellen. „Es sind vor allem die gut situierten und älteren sozialen Milieus, für welche klimaschonendes Reisen relevant ist. Die erlebnishungrigen jungen Digitalen Individualisten wollen in erster Linie wieder hinaus in die Welt und sich nicht mit zu viel Reflexion belasten. Die Milieus der unteren Mitte – Tradionelle, Konsumorientierte Basis und Hedonisten – stehen dem Thema Umweltschutz skeptisch gegenüber.“, so Bertram Barth, Geschäftsführer von INTEGRAL.

Ein weiterer Vorsatz betrifft die Wahl der Unterkunft. 42% wollen dabei stärker auf nachweislichen Einsatz für den Klima- und Umweltschutz achten. „Wir beobachten schon seit einigen Jahren eine zunehmende Bedeutung des Themas Klimaschutz in der österreichischen Bevölkerung. Vieles deutet darauf hin, dass die Corona-Krise das noch verstärkt hat. Reisen werden nach der langen Pause nun wieder bewusster und vor allem von den finanzkräftigen gehobenen Milieus auch unter Umweltgesichtspunkten geplant. An diesem Thema kommt keine Urlaubsdestination mehr vorbei.“, so Barth weiter.

Reiseplanung weiterhin unter Corona-Aspekten

Coronabezogene Informationen spielen bei Reisevorbereitungen weiterhin eine wichtige Rolle. Über zwei Drittel (69%) holen Infos zu Hygiene- und Sicherheitsbestimmungen ein. 65% informieren sich über Corona-Maßnahmen, Impfquote und akute Erkrankungen am Urlaubsziel. Besondere Vorsicht lässt die Gruppe der 50-69-Jährigen walten.

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