Fakten zum Glücksspielmarkt in Österreich
Trotz rigider Gesetze wächst der Glücksspielmarkt in Österreich weiter. Alleine letztes Jahr wurde ein Bruttospielertrag von 1,9 Milliarden Euro erzielt. Im Vergleich dazu, wurde 2018 in Deutschland ein Bruttospielerertrag von 13,9 Milliarden Euro erzielt. Der Bruttospielertrag setzt sich auch Einsätzen und Gewinnen der Spieler zusammen. Nach wie vor dominieren die Lotterien mit einem Bruttospielerertrag von 704 Millionen Euro. Beliebt ist vor allem Lotto 6 aus 45. Laut den Statistiken spielen etwa 41 Prozent der Österreicher. Die größte Spielergruppe (mit 42,2 Prozent) befindet in einem Alter von 48 – 65 Jahren.
Anbieter: | marktmeinungmensch |
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Veröffentlicht: | Dez 2019 |
Preis: | kostenlos |
Studientyp: | Blog & Paper • Wirtschaftsstatistik |
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Branchen: | Online & IKT & Elektronik • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft |
Tags: | Casinos • Glücksspiel • Online Gaming • Poker |
Die Spielstätten der Casino Austria AG erwirtschafteten 2018 einen Umsatz von 314,13 Millionen Euro. Sie betreibt seit 2012 (Neuvergabe der Konzessionen nach Novellierung des österreichischen Glücksspielgesetzes 2010) in Österreich 12 Spielbanken. 6 Casinos in den Landeshauptstädten und 6 weitere in den ländlichen Touristengegenden, hält daneben aber auch internationale Beteiligungen. Um die 2,85 – 3 Millionen Besucher kommen jährlich in die österreichischen Casinos.
Spielverhalten und Änderung durch das Internet
Die Bedeutung des Lebendspiels, also physisch direkt an den Spieltischen, hat abgenommen. Besonders durch die Entwicklung des Internets hat sich das Spielverhalten der Bürger grundlegend verändert. So werden heute die meisten Umsätze an den Spielautomaten im Web erzielt. Die Spielstätten hingegen hätten heute eher einen Event-Charakter, das schlage sich vor allem in dem Umsatz nieder, der seit Jahren rückläufig ist.
So hat der Betreiber in Österreich bereits mit einer erweiterten Marketingkampagne reagiert. Der Besuch vor Ort steht im Mittelpunkt eines Erlebnisbesuchs. Neben dem Casino werden Veranstaltungen und Dinner Menüs angeboten, gleichzeitig mischt die Casino Austria AG auch in den Österreichischen Lotterien (z.B. win2day) mit.
Relevant sind die Spielbanken vor Ort somit kaum noch. Die Top 5 Online Casinos Österreich bestimmen das Geschäft und verdrängen immer mehr die regionalen Spielstätten.
Strenge Glücksspielkontrollen
Die Kontrollen beim Glücksspiel werden von der Finanzpolizei durchgeführt. Seit 2016 geht diese noch strenger gegen illegale Glücksspielautomaten vor. 2016 wurden fast 900 Spielautomaten eingezogen und nach Verfahren vernichtet.
Poker als Sonderfall
Lange Zeit galt Poker in Österreich nicht als Glücksspiel. Von 2014 (bis 2020) durfte Poker nur noch von den Spielbanken direkt angeboten werden. Ab 2020 darf Poker nur noch von konzessionierten Spielbanken angeboten werden. Damit haben die Spielbanken das Monopol erhalten und dürfen Poker auch online anbieten. Österreicher unterliegen einer rigiden Rechtsordnung (ähnlich wie in Deutschland), wonach nur zugelassene Spielstätten genutzt werden dürfen. Das gilt insbesondere auch für die Angebote im Netz. Bei einem Verstoß drohen Verwaltungsstrafen. Der größte private Pokerraumanbieter verstrickte sich in Steuerschulden von über 200 Millionen Euro beim österreichischen Staat.
Unberechenbare Steuern in Österreich
Das Problem damals, als auch heute liegt für die Betreiber vor allem in der enormen Steuerlast. Der Staat erhebt die unterschiedlichsten Steuerabgaben und schafft damit eine beinahe unzumutbare Arbeitsumgebung für die Unternehmen. Kriegsopferabgabe, Gewerbevergnügungssteuer, Spielbankabgabe, etc.
Österreich ist aber Spielerparadies
Überall auf der Welt gibt es immer mehr professionelle Pokerspieler, die davon ihr Leben bestreiten. In Deutschland und anderen EU-Staaten werden die Gewinne teilweise versteuert. Ganz anders in Österreich. Dort werden die Gewinne von professionellen Pokerspielern als reines Glücksspiel betrachtet und die Einnahmen nicht versteuern. So leben sieben der Top-100 Pokerspieler in Wien. Auch der deutsche Ole Schemion gehört dazu.
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