Gefragt und dennoch günstig - Seecontainer-Preise sinken
Während der Corona-Krise hat der Welthandel enorm gelitten. Auch der Seehandel hatte unter Einschränkungen, Kapazitätsengpässen, großen Staus vor den globalen Seehäfen und dem Mangel an Containern zu kämpfen. Diese Kombination hat die Preise für Seecontainer enorm in die Höhe schnellen lassen und durch die hohen Transportkosten auch die Endverbraucherpreise. Glücklicherweise lichten sich die grauen Wolken der Krise langsam. Aber wie wirkt sich das auf den Markt für Seecontainer aus? Wir liefern die wichtigsten Informationen zu Seehandelskapazitäten und Containerpreisen.
Anbieter: | Diverse |
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Veröffentlicht: | Apr 2023 |
Preis: | kostenlos |
Studientyp: | Blog & Paper |
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Branchen: | Verkehr & Mobilität |
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Kostenexplosion der Standard-Seecontainer in der Krise
Eine gravierende Folge der Pandemie war eine Explosion der Frachtkosten über die gesamte Lieferkette hinweg. Während der Transport eines Standard-40-Fuß-Containers von Rotterdam ins chinesische Shanghai vor den ersten Lockdowns zu Jahresbeginn 2020 noch gut 2.000 US-Dollar kostete stiegen die Preise danach massiv an. Zu Spitzenzeiten im Oktober 2021 kletterten die Kosten für dieselbe Route auf einen Rekordwert von fast 15.000 US-Dollar. Seither hat sich die Lage Schrittweise merklich entspannt.
Schon im Mai 2022 hatten sich die Containerpreise laut dem Drewry World Container Index mit einem Preis von 7.648 US-Dollar beinahe halbiert. Ein Container auf der Route zwischen Shanghai und China kostete damit nur noch 9.793 US-Dollar. Auch im September 2022 ging es im Drewry World Container Index um weitere 4.000 US-Dollar abwärts. Nichtsdestotrotz lagen die Preise immer noch dreimal höher als vor der Pandemie.
Containerpreise erreichen fast das Vorkrisenniveau
Aktuell liegt der Preis für die Standard-Seecontainer von 20 und 40 Fuß teilweise wieder auf dem Niveau von vor der Corona-Krise. Zum Teil sogar noch darunter. Die Ursachen liegen u.a. in der Entspannung der wirtschaftlichen Situation durch die Wiederaufnahme von Lieferketten. In einem Interview mit der Deutschen Welle (DW) erläutert der Verband der Deutschen Reeder (VDR) ebenfalls, dass sich die Beendigung des Hafenarbeiterstreiks in deutschen Häfen entspannend auf die Containerpreise auswirkt.
"Die Staus vor der europäischen Küste sehen wir daher als nachhaltig überwunden", so Hauptgeschäftsführer Martin Kröger (VDR). Aktuell kostet etwa der Transport eines 20-Fuß-Standard-Containers von Shanghai nach Nordeuropa rund 1.500 US-Dollar. Damit liegt der Preis nur noch leicht über dem Vorkrisenniveau. Demgegenüber ist der Transport zwischen China und der Westküste der USA sogar etwas günstiger als im Jahr 2019. Für Logistiker, Produzenten und Händler lohnt sich also ein eingehender Container-Kostenvergleich über Portale wie ContainerBasis.de.
Ist das ein gutes Zeichen für Verbraucher?
Die Frage, die sich für Endverbraucher wie für Händler stellt, ist der Einfluss der fallenden Container-Transportkosten auf die Konsumentenmärkte. Wie Ifw-Experte Vincent Stamer gegenüber der Deutschen Welle erklärt, lässt die Erholung der Frachtraten nicht nur die Logistik- und Transportkosten für Unternehmen, sondern auch die Verbraucherpreise sinken.
Allerdings nur minimal und kurzfristig. Das liegt einerseits daran, dass die Transportkosten nur einen geringen Anteil am Endpreis eines einzelnen Produkts haben. Andererseits werden sinkende Container-Kosten durch anderweitige Mechanismen und Maßnahmen wieder neutralisiert. Hierzu zählt unter anderem der CO2-Emissionshandel der EU, der Redereien auf der Kostenseite zusätzlich belastet.
Containerkosten werden wieder steigen
Schon im kommenden Jahr könnte es mit der Entspannung am Containermarkt aber schon wieder vorbei sein. Wie in allen Sparten des Verkehrs und der Wirtschaft muss auch der Seehandel seine Schadstoffemissionen senken. Bereits im nächsten Jahr treten neue Vorgaben der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation IMO in Kraft.
Diese werden u.a. die Reduzierung der Fahrgeschwindigkeit notwendig machen, um die Ziele zu erreichen. Das wiederum erhöhe laut Experten den Tonnagebedarf auf den Seehandelsrouten, um die Transportnachfrage bedienen zu können. Und zusätzliche Tonnage bedeutet zusätzliche Kosten, die auf jeden Container umgelegt werden. Künftig möchte man dieses Problem über neue Schiffe lösen.
Diese sollen im Hinblick auf die Tonnage nur minimal wachsen, dafür aber durch neue Technologien zusätzliche Umweltauflagen erfüllen. Auch das geht mit immensen Investitionen seitens der Reedereien einher. Auch die Inflation wirkt sich weiterhin negativ auf die Kosten für 20- und 40-Fuß-Standard-Container aus. Logistiker, Händler und damit auch Endverbraucher müssen sich also mittelfristig wieder auf steigende Container-Preise einstellen.