Gütesiegel-Dschungel - Einfluss von Tierwohl in Österreich 2022

Wie mehr Transparenz zu mehr Tierwohl führt? Die Kennzeichnung von Tierwohl auf Lebensmitteln ist ein viel diskutiertes Thema auf nationaler und internationaler Ebene. Konsument*innen wünschen sich mehr Informationen zu Tierwohl und Haltungsformen, sind mit der Vielzahl an Gütesiegeln, Marken, und Begrifflichkeiten aber schnell überfordert. Durch Transparenz und Vergleichbarkeit wird den Konsument*innen diese Überforderung genommen und eine bewusste Kaufentscheidung ermöglicht.

Anbieter: MindTake Research
Veröffentlicht: Dez 2022
Autor: Chiara Brammer
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktforschung
Branchen: Handel & Dienstleistung • Umwelt & Ökologie
Tags: AMA Gütesiegel • Lebensmitteleinzelhandel • Nachhaltigkeit • Tierwohl

Gleichzeitig werden sie dadurch zum Kauf tierwohlfreundlicher Produkte genudged.(=Nudging ist ein Instrument zur Beeinflussung des Verhaltens, indem die Entscheidungsarchitektur verändert und das Verhalten in eine bestimmte Richtung gelenkt wird.)

Als Studentin im Master Studiengang „Digital Marketing und Kommunikation“ der Fachhochschule St. Pölten hat Chiara Brammer in Kooperation mit MindTake folgende Forschungsfragen im Rahmen ihrer Onlinebefragung repräsentativ für die österreichische Bevölkerung erhoben: 

  • Welche Auswirkungen haben Green Nudges, in Form einer Tierwohlskala, auf die Kaufabsicht der österreichischen Konsument*innen von 20-49 Jahren?
  • Wie wirkt sich der Absender und die optische Gestaltung einer Tierwohlkennzeichnung auf die Einstellung und die Kaufabsicht der österreichischen Konsument*innen von 20-49 Jahren aus?

Ziel der Masterarbeit war es, eine realitätsnahe Lösung zu entwickeln, wie man österreichische Konsument*innen dazu bewegen kann tierwohlfreundliche Produkte zu kaufen und damit eine Diskussionsgrundlage für die Politik, die Landwirtschaft und den Handel zu legen. Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurde zunächst eine qualitative Vorstudie, in Form von Expert*inneninterviews mit Stakeholdern aus Politik, Handel, Landwirtschaft und Gütesiegel, durchgeführt. Auf deren Basis wurde schließlich die nachfolgende Tierwohlskala entwickelt. 

Ziel der Masterarbeit war es, eine realitätsnahe Lösung zu entwickeln, wie man österreichische Konsument*innen dazu bewegen kann tierwohlfreundliche Produkte zu kaufen und damit eine Diskussionsgrundlage für die Politik, die Landwirtschaft und den Handel zu legen. Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurde zunächst eine qualitative Vorstudie, in Form von Expert*inneninterviews mit Stakeholdern aus Politik, Handel, Landwirtschaft und Gütesiegel, durchgeführt. Auf deren Basis wurde schließlich die nachfolgende Tierwohlskala entwickelt. 

Die Ergebnisse zeigen, dass Green Nudges, in Form einer Tierwohlskala, signifikante Auswirkungen auf die Kaufabsicht österreichischer Konsument*innen von 20-49 Jahren besitzen, indem sie auf die Produktwahl und die maximalen Aufpreise einwirken (Kruskal-Wallis-Test: p<0,001). Die Mittelwerte in der Kaufabsicht liegen bei 2,3 (Stufe D), 3,0 (Stufe C), 4,7 (Stufe B) und 6,0 (Stufe A)**. Die Stärke der Auswirkung hängt vom Bewusstsein im aktuellen Einkaufsverhalten ab. Je höher das aktuelle Bewusstsein ist, desto höher ist die Wirkung durch die Tierwohlskala (Korrelation nach Spearman: p=0,022, r=0,163).

Die Ergebnisse zeigen, dass Green Nudges, in Form einer Tierwohlskala, signifikante Auswirkungen auf die Kaufabsicht österreichischer Konsument*innen von 20-49 Jahren besitzen, indem sie auf die Produktwahl und die maximalen Aufpreise einwirken