Immobilienpreisspiegel 2014

Preisentwicklung Baugrundstücke, Einfamilienhäuser, Grundstücke, Betriebsansiedlung, Eigentumswohnungen, Reihenhäuser, Mietwohnungen, Büroflächen und Geschäftslokale.

Anbieter: Wirtschaftskammer
Veröffentlicht: Jun 2014
Preis: Preis auf Anfrage
Studientyp: Branchenstudien • Marktdaten
Branchen: Bau & Wohnen
Tags: Immobilien • Immobilienkauf • Immobilienmarkt • Immobilienpreise • Mietkosten • Wohnkosten

Trends und Tendenzen

"Der Immobilien-Hype ist tatsächlich vorbei", ist Fachverbandsobmann Mag. Thomas Malloth überzeugt. In den großen Ballungsräumen – speziell in Wien – kann man aktuell von Stagnation sprechen. In den ersten Monaten des Jahres 2014 bewegen sich die Zuwachsraten am Immobilienmarkt in Österreich unter der Wahrnehmungsgrenze von 1%. Der Vergleich zwischen dem Preisspiegel 2014 (Stichtag 31.12.2013) und dem Preisspiegel 2013 (Stichtag 31.12.2012) zeigt allerdings noch ein ganz anderes Bild. So waren im abgelaufenen Jahr im Vergleich zu 2012 im Durchschnitt noch deutliche Zuwachsraten in allen Objektkategorien feststellbar, auch wenn die regionale Entwicklung sehr unterschiedlich war.

Vor allem der Bereich der gebrauchten Eigentumswohnungen boomt. Durch den fast vollkommen zum Erliegen gekommenen Wohnungsneubau kommt es zu einer radikalen Verknappung. Die Immobilienwirtschaft fordert seit Jahren - ohne jegliches Gehör - die Schaffung eines investitionsfreundlichen Klimas. „Und es passiert nichts“, so Malloth. „Die Produktion muss unbedingt angekurbelt werden, dafür braucht es auch steuerlicher Anreize, da sonst Kapital ins Ausland abfließt und der österreichischen Wirtschaft entzogen wird“.

Die Marktentwicklung ist neben der Stagnation und der mangelnden Produktion aber auch von signifikanten Wertveränderungen in den sogenannten "Secondary Cities" geprägt. Die Enge und das Wertgefüge der bisher nachgefragten Ballungsräume führen zu Ausweichbewegungen in stadtnahe Siedlungen. Typische Zuwanderungsbereiche sind etwa die suburbanen Zonen rund um Wien, aber auch Städte wie Neusiedl am See.

Ähnliche Entwicklungen gab es im europäischen Umfeld auch etwa mit der Städtekonkurrenz zwischen dem teuren Prag und dem günstigeren Brünn oder den Städten Warschau und Krakau.

Signifikant sind die Entwicklungen im Businessbereich: Der Markt reagiert typisch zeitverzögert, so sind in Wien erstmals durchgehend sinkende Preise bei den Büroflächen zu verzeichnen, die Preise für Geschäftslokale stagnieren weitest gehend.

Bezeichnend ist auch, dass sich die Wohnungsmieten (freier Mietzins) stabilisiert haben und die Fahrt nach oben gestoppt ist. Ein kräftiges Zeichen, dass der Markt funktioniert und reagiert.

Die Dynamik des Marktes hat sich insgesamt entscheidend verlangsamt, ein Trend, der sich wohl heuer auch fortsetzen wird. "Es wird zu weiteren Seitwärtsbewegungen kommen", resümiert Malloth. Die von der Politik geradezu fahrlässig herbei geführte Verknappung werde aber weiter dazu beitragen, dass die Werte auf hohem Niveau bleiben.

Die im Regierungsprogramm enthaltene und in der Zwischenzeit auch in Arbeit befindliche Wohnrechtsreform muss sich des Themas allumfassend annehmen: "Und zwar nicht nur im Mietrecht, sondern endlich auch im Steuerrecht, in einer Reformierung der überbordenden Normung und in vielen anderen Bereichen" so der Fachverbandsobmann in seiner Jahresbilanz. "Wenn Wohnen leistbar bleiben soll, muss der Staat zurück gedrängt werden, muss die Wirtschaft angeregt werden kreative Lösungen zu schaffen und muss endlich damit Schluss sein den billigen Arm-Reich Neidreflex zu schüren, Mut und Erneuerungskraft statt kleinteiligem Flickwerk sind gefragt", hält Malloth abschließend fest.