Jährliche Personeneinkommen

Die rund 4 Mio. unselbständig Erwerbstätigen (ohne Lehrlinge) erzielten 2012 ein mittleres Bruttojahreseinkommen von 25.373 Euro. Die Einkommen der Frauen erreichten mit 19.052 Euro im Mittel nur 61% des Einkommens der Männer (31.396 Euro), wobei Frauen viel häufiger teilzeitbeschäftigt sind. Die mittleren Nettojahreseinkommen beliefen sich auf 18.842 Euro (Frauen: 15.221 Euro, Männer: 22.374 Euro).

Anbieter: Statistik Austria
Veröffentlicht: Jan 2014
Autor: Statistik Austria
Preis: kostenlos
Studientyp: Statistik
Branchen: Arbeitswelt • Branchenübergreifend • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Einkommen • Einkommensgerechtigkeit • Gehälter • Jahreseinkommen • Löhne • Soziales • Sozialstaat

Jährliche Personeneinkommen

Die rund 4 Mio. unselbständig Erwerbstätigen (ohne Lehrlinge) erzielten 2012 ein mittleres Bruttojahreseinkommen von 25.373 Euro. Die Einkommen der Frauen erreichten mit 19.052 Euro im Mittel nur 61% des Einkommens der Männer (31.396 Euro), wobei Frauen viel häufiger teilzeitbeschäftigt sind. Die mittleren Nettojahreseinkommen beliefen sich auf 18.842 Euro (Frauen: 15.221 Euro, Männer: 22.374 Euro).

Werden die Einflüsse von Teilzeit und nicht ganzjähriger Beschäftigung ausgeklammert und nur Personen berücksichtigt, die laut Lohnsteuerdaten Vollzeit beschäftigt sind und im Jahr 2012 mindestens 360 Tage im Jahr unselbständig erwerbstätig waren (ohne Lehrlinge), so betrug das mittlere Bruttojahreseinkommen der Frauen 32.540 Euro, während Männer im Mittel 39.848 Euro verdienten. Der relative Einkommensanteil der Frauen am mittleren Einkommen der Männer steigt somit auf 82%.

Bei einer Untergliederung nach Beschäftigtengruppen müssen neben den Anteilen an Teilzeitbeschäftigten weitere strukturelle Unterschiede berücksichtigt werden: insbesondere ungleiche Anteile nicht ganzjähriger Beschäftigung sowie unterschiedliche Qualifikations- und Altersstrukturen. So sind beispielsweise Beamte und Beamtinnen deutlich älter, weisen ein höheres Ausbildungsniveau auf und sind kaum Teilzeit beschäftigt. Bei einer Reihung der Beschäftigtengruppen nach dem Median der Bruttojahreseinkommen stehen männliche Beamte an der Spitze (51.944 Euro), gefolgt von Beamtinnen (49.092 Euro), männlichen Angestellten (42.010 Euro) und männlichen Vertragsbediensteten (35.813 Euro). Weibliche Vertragsbedienstete (27.498 Euro), männliche Arbeiter (24.577 Euro) und weibliche Angestellte (21.188 Euro) verdienen deutlich weniger, das Schlusslicht bilden die Arbeiterinnen (10.564 Euro). Betrachtet man die Bestverdienenden (oberstes Dezil), so liegen die männlichen Angestellten mit 89.435 Euro vor den männlichen Beamten mit 86.040 Euro, deutlich darunter bleiben die bestverdienenden Beamtinnen mit 72.466 Euro.

Im Vergleich zu 2011 lag das mittlere Einkommen der unselbständig Erwerbstätigen 2012 um 2,1% höher (2011:24.843 Euro). Bei Zeitvergleichen muss allerdings berücksichtigt werden, dass neben der individuellen Entwicklung (z.B. durch kollektivvertragliche Lohnerhöhungen, Beförderungen, Pensionserhöhungen etc.) auch die Zusammensetzung der betrachteten Gruppe von Einkommensbeziehern und -bezieherinnen eine Rolle spielt. Wenn eine größere Zahl von Erwerbstätigen mit unterdurchschnittlichen Einkommen dazukommt (z.B. Berufseinsteiger), kann das mittlere Einkommen sinken, ohne dass die übrigen Erwerbstätigen tatsächlich Einbußen erleiden.

In den Jahren 2011 und davor wurde die Zahl der Vertragsbediensteten um rund 25.000 Personen überschätzt, da einige ausgegliederte Einheiten (v.a. Universitäten) ihre Beschäftigten fälschlicherweise als Vertragsbedienstete an die Finanzverwaltung gemeldet haben. Mit dem Bezugsjahr 2012 wurden diese Personen erstmals richtig als Angestellte klassifiziert. Die im Vergleich zu anderen Beschäftigtengruppen deutlich höhere Zuwachsrate der mittleren Einkommen von 2011 auf 2012 ist teilweise darauf zurückzuführen, da das mittlere Einkommen der Vertragsbediensteten im Jahr 2011 durch die falsch klassifizierte Personengruppe geringfügig unterschätzt wurde. Allerdings bleibt auch abgesehen von diesem Effekt die Veränderung der mittleren Einkommen der Vertragsbediensteten 2011 auf 2012 überdurchschnittlich hoch. Dabei ist zu beachten, dass einerseits der Anteil der Vollzeitbeschäftigten unter den Vertragsbediensteten anstieg, während es in allen anderen Beschäftigtengruppen zu einer Erhöhung des Teilzeitanteils kam. Andererseits zeigt sich unter den teilzeitbeschäftigten Vertragsbediensteten ein überproportionaler Anstieg des mittleren Einkommens, der mit strukturellen Veränderungen (Qualifikation) zusammenhängen könnte.

Betrachtet man die Entwicklung der Einkommen der ganzjährig Vollzeitbeschäftigten und blendet teilzeit- und nicht ganzjährig Beschäftigte aus, so lagen die Zuwachsraten der mittleren Bruttojahreseinkommen von 2011 auf 2012 sowohl von Vertragsbediensteten (2,6%) als auch von Beamtinnen und Beamten (2,9%) unter jener der Angestellten (3,3%).

2012 gab es ca. 2 Mio. Pensionistinnen und Pensionisten mit Wohnsitz in Österreich (inkl. Beamte und Beamtinnen in Ruhe). Sie bezogen ein mittleres Bruttojahreseinkommen von 18.264 Euro (Frauen: 13.998 Euro, Männer: 24.010 Euro). Netto entsprach dies einem mittleren Einkommen von 16.258 Euro (Frauen: 13.244 Euro, Männer: 19.803 Euro).