Landwirtschaftliche Gesamtrechnung für Österreich 2020

Die Landwirtschaftliche Gesamtrechnung (LGR) ist ein makroökonomisches Kontensystem, das auf den landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereich abstellt. Als Satellitenkonto der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) dient sie der Analyse des landwirtschaftlichen Produktionsprozesses, welcher in monetären Größen abgebildet wird. Eine weitere wesentliche Aufgabe der LGR besteht in der Ermittlung des landwirtschaftlichen Einkommens.

Anbieter: Statistik Austria
Veröffentlicht: Feb 2020
Preis: kostenlos
Studientyp: Wirtschaftsstatistik
Branchen: Land & Forst • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
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Laut den Ergebnissen der zweiten Vorschätzung der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung (LGR), welche von STATISTIK AUSTRIA zu Jahresbeginn 2020 erstellt wurde, erhöhte sich das reale landwirtschaftliche Einkommen (gemessen als preisbereinigtes Faktoreinkommen je Arbeitskraft) im Jahr 2019 um 2,2%, nach einem Rückgang um 4,3% im Jahr zuvor. Der ermittelte Einkommenszuwachs je Arbeitskraft resultierte aus einer Zunahme des im landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereich insgesamt erwirtschafteten Faktoreinkommens (nominell: +2,7%, real: +0,8%) in Verbindung mit dem fortgesetzten Rückgang des landwirtschaftlichen Arbeitseinsatzes (-1,3%). Ein wesentlicher Faktor für die Einkommensentwicklung im Jahr 2019 war der kräftige Anstieg der Erlöse in der Schweineproduktion. Während im Ackerbau die Erntemengen höher als 2018 ausfielen, verzeichnete der Obstbau nach den Rekordergebnissen des Vorjahres Einbußen. Die öffentlichen Gelder waren etwas niedriger als für 2018, und die Produktionskosten nahmen weiter zu.

Der Gesamtproduktionswert der österreichischen Landwirtschaft erhöhte sich 2019 um 2,5% auf rund 7,6 Mrd. Euro, mit wertmäßigen Zuwächsen sowohl in der tierischen als auch in der pflanzlichen Erzeugung (+2,8% bzw. +1,8%). Der Anstieg des tierischen Produktionswerts resultierte vor allem aus dem kräftigen (preisbedingten) Zuwachs des Werts der Schweineproduktion. Im Vorjahresvergleich stabil blieb demgegenüber der Produktionswert von Milch; und der Produktionswert von Rindern war rückläufig. Der leichte Zuwachs des pflanzlichen Produktionswerts im Jahr 2019 war vor allem die Folge gestiegener Produktionswerte von Gemüse, Getreide, Kartoffeln, Ölsaaten und Ölfrüchten bzw. Futterpflanzen. Wertmäßige Einbußen gab es speziell im Obst- und Weinbau.