Lebensmittelunternehmen im digitalen Wandel

Auf der Kundenseite verdeutlichen die Lebensmittelskandale der letzten Jahre, weshalb die Verbraucher Inhaltsstoffe und Produktionsbedingungen zunehmend hinterfragen. Die Unternehmen stehen vor der Aufgabe, international zunehmend verzweigte Wertschöpfungsketten effektiv zu steuern. Hier gilt es, soziale und ökologische Risiken zu erkennen

Anbieter: PwC
Veröffentlicht: Jul 2015
Preis: kostenlos
Studientyp: Branchenstudien • Marktanalyse • Marktforschung • Trendforschung
Branchen: Essen & Trinken • Gastronomie • Handel & Dienstleistung • Marketing & Medien • Online & IKT & Elektronik • Umwelt & Ökologie
Tags: Cross Channel • Digital Agenda • Digitaler Wandel • E-Commerce • Handel • Kommunikation • Kundenbedürfnisse • Lebensmittelhandel • Multi Channel • Nachhaldigkeit

Digitale Transformation in der Lebensmittelbranche

Wir erleben zurzeit eine zunehmende weltweite Vernetzung von Akteuren aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen – die Nutzung digitaler Lösungen wie Tablets und Smartphones oder digitaler Kanäle wie etwa Social Media macht es möglich. Ein Auslöser für diese Entwicklung ist in der digitalen Transformation, also dem grundlegenden Wandel der Unternehmenswelt durch die Etablierung neuer digitaler Lösungen, zu sehen – mit fundamentalen Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft. Dank digitaler Technologien werden transparente Geschäftsprozesse und ein Echtzeit-Informationsaustausch mit vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsstufen sowie den Endverbrauchern möglich.

Insbesondere im Lebensmittelbereich tragen digitale Lösungen maßgeblich zur Transparenz innerhalb der Wertschöpfungsketten bei. Die Unternehmen können soziale und ökologische Risiken – wie unzureichende Arbeitsbedingungen in verarbeitenden Betrieben oder hohen Wasserverbrauch in der Agrarproduktion – schneller erkennen und gezielt angehen.

Erwartungen der Kunden

Auf der Kundenseite verdeutlichen die Lebensmittelskandale der letzten Jahre, weshalb die Verbraucher Inhaltsstoffe und Produktionsbedingungen zunehmend hinterfragen: Pferdefleisch, das als Rindfleisch verkauft wird, Bio-Lebensmittel, die keine sind, Eier aus Käfighaltung, die als Freilandeier angeboten werden. Vorkommnisse wie diese haben bei drei von vier Deutschen das Vertrauen in die Lebensmittelindustrie sinken lassen, wie die Onlinestudie Lebensmittelvertrauen von PwC vom Mai 2014 zeigt. Mehr als die Hälfte der Deutschen würde für transparent gekennzeichnete, garantiert sichere Lebensmittel mehr Geld ausgeben. Diese Zielgruppe kann durch umfassendere Informationsangebote auf Basis digitaler Lösungen optimal erreicht werden. Digitale Technologien geben den Konsumenten zudem eine machtvolle Stimme als Produktbewerter und Innovatoren. Sie nutzen soziale Netzwerke, um Produkte gemeinsam mit den Unternehmen zu entwickeln, und können nachhaltigere Produkte von weniger nachhaltigen unterscheidbar und über ihre Netzwerke bekannt machen.

Aufgaben der Unternehmen

Die Unternehmen stehen vor der Aufgabe, international zunehmend verzweigte Wertschöpfungsketten effektiv zu steuern. Hier gilt es, soziale und ökologische Risiken zu erkennen, damit verbundene Geschäftsprozesse zu identifizieren und Ansprüche an diese zu formulieren, eine kontinuierliche Verbesserung anzustreben und eine lückenlose Rückverfolgbarkeit der Produkte bis zum Ursprung sicherzustellen. Digitale Lösungen helfen dabei, diese Ziele zu erreichen. Unternehmen, die diese Herausforderungen erfolgreich meistern, investieren in Vertrauen und gewinnen Wettbewerbsvorteile. Denn digitale Echtzeittransparenz vermittelt das sichere Gefühl von Effizienz und aktiver Verantwortungsübernahme und kann so Teil des Markenversprechens werden und die Entstehung von Produkten transparent und erlebbar machen.

Studienziele

Die vorliegende Studie leistet einen Diskussionsbeitrag und unterzieht die oft zitierten Vorteile der Digitalisierung einer Realitätsprüfung. Die Studienziele im Überblick:

  • Analyse des aktuellen Stands der Nutzung von digitalen Lösungen in Verbindung mit der Rückverfolgbarkeit bei Lebensmittelunternehmen
  • Analyse wesentlicher Treiber für die Nutzung digitaler Lösungen mit dem Ziel, Wertschöpfungsketten transparent zu machen und soziale und ökologische Risiken von Produkten erkennen und steuern zu können
  • Ermittlung der Herausforderungen für Lebensmittelunternehmen bei der Einführung neuer digitaler Ansätze
  • Evaluierung des Potenzials für neue digitale Geschäftsmodelle und nachhaltige Wertschöpfungsketten

Inhalt der Studie

  1. Wie verbreitet sind Ansätze zur Herstellung von Transparenz und Rückverfolgbarkeit entlang der Wertschöpfungskette?
  2. Welche Transparenzansprüche stellen die Konsumenten – und wie reagieren die Unternehmen darauf?
  3. Wie entwickelt sich die Digitalisierung der Kommunikation in der Lebensmittelbranche?
  4. Wie kann Digitalisierung die Rückverfolgbarkeit von Produkten verbessern?
  5. Wie kann Digitalisierung mehr Überblick in puncto Nachhaltigkeit schaffen?
  6. Wie stark ist die Bereitschaft zur Investition in die Digitalisierung ausgeprägt?
  7. Welche Herausforderungen stellen sich bei der Umsetzung digitaler Lösungen in der Wertschöpfungskette?
  8. Welche Anreize sind geeignet, um die Digitalisierung zu fördern?