Mobilität der Zukunft - aktuelle Trends von Mietwagen bis Carsharing

Weniger Menschen kaufen in Österreich ein neues Auto. Das hat unterschiedliche Gründe, wobei einige von ihnen mit Umweltbedenken, gestiegenen Benzinpreisen und verstopfte Innenstädten zusammenhängen. Die Mobilität der Zukunft muss und wird deshalb Alternativen bereithalten, die bereits jetzt vermehrt in der Öffentlichkeit stehen. Wie genau sieht die Mobilität der Zukunft in Österreich aus? Viele Studien haben sich mit diesem Thema befasst. Hier sind die wichtigsten Ergebnisse.

Anbieter: marktmeinungmensch
Veröffentlicht: Mär 2020
Preis: kostenlos
Studientyp: Fallstudie
Branchen: Umwelt & Ökologie • Verkehr & Mobilität
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Trend Nummer 1: E-Fahrzeuge

Quelle: Pexels; Copyrights gesichert durch ICS digital LLP

Wer aktuell die Tageszeitung einer beliebigen Stadt aufschlägt, findet dort vor allem ein Thema: E-Mobilität. Kaum eine Entwicklung wird in der Frage nach der Mobilität der Zukunft so geschätzt. Auf der Suche nach einem umweltfreundlicheren CO2-Fußabdruck stellen viele Städte von Diesel- auf Elektrobusse um. Dabei kommt ihnen eine entscheidende Rolle zu, da zunehmend viele Menschen den öffentlichen Nah- und Fernverkehr als echte Alternative sehen. In Wien etwa hatten die öffentlichen Verkehrsmittel 2018 bereits einen Marktanteil von 38 Prozent, der in den aktuellen Debatten um umweltfreundliches Reisen nur noch weiter angestiegen ist. Schon jetzt wohnt praktisch jeder Einwohner der Hauptstadt in unmittelbarer Entfernung einer Haltestelle des öffentlichen Nahverkehrs in einem System, das nach wie vor ausgebaut wird.

Dazu kommt die Erfolgsgeschichte rund um Tesla. Das von CEO Elon Musk geprägte Unternehmen ist für die bekannteste Flotte an Elektroautos verantwortlich, darunter zum Beispiel das Model S. Im Dezember 2019 konnte Tesla mit 800.000 hergestellten E-Fahrzeugen erstmals BYD aus China überholen und ist damit der weltweit größte Hersteller von Elektroautomobilen. Vor allem fortschrittliche Nationen wie Norwegen sorgen für eine Ausweitung des Trends. 2019 waren 42,4 Prozent aller verkauften Autos elektrisch betrieben, was einen globalen Rekord darstellte. Im Jahr zuvor waren es noch 31,2 Prozent. Schon für das Jahr 2025 erwartet Volkswagen, dass sämtliche verkauften Autos im skandinavischen Staat elektrisch betrieben sein werden. Es wird dauern, bis sich dieser Trend auch auf den Rest Europas wie Österreich ausgebreitet hat. Laut beoe.at steigen die Zahlen auch hierzulande immer weiter an. Im Jänner 2020 wurden zum Beispiel 695 vollelektrische Autos zugelassen. Noch liegt der Anteil der Elektroautos in Österreich allerdings bei bescheidenen insgesamt 0,6 Prozent.

Trend Nummer 2: Sharing is Caring

Ein zweiter großer Trend in Österreich und Europa geht dahin, überhaupt kein eigenes Auto mehr zu nutzen. Einerseits bieten die öffentlichen Verkehrsmittel im Normalfall ausreichende Alternativen. Andererseits setzen viele Menschen, die zumindest hin und wieder auf Autos angewiesen sind darauf, diese Problematik anders zu lösen. Ein beliebtes Beispiel ist Carsharing, das in Österreich von mehr als 100.000 Haushalten genutzt wird. Insgesamt fast 900.000 Haushalte im Land kommen autofrei aus, während 1,2 Millionen Menschen selten ans eigene Steuer greifen. Entsprechend hoch ist das Potenzial für Unternehmen, die sich Carsharing auf die Fahnen geschrieben haben. Das größte Angebot besteht nachvollziehbarerweise in der Hauptstadt Wien, wo zum einen ein hohes Verkehrsaufkommen besteht und zudem ein hohes Preisniveau besteht. Durch Carsharing werden wiederum Kosten eingespart, wie diverse Studien bewiesen. Ein einziges Fahrzeug, das zu diesem Zweck genutzt wird, kann drei bis 15 Privat-PKWs ersetzen.

Ein großer Grund, warum das Carsharing-Konzept boomt, ist die zunehmende Digitalisierung. Wenn ein Auto benötigt wird, kann per App einfach ein in der Nähe befindlicher PKW aufgespürt werden. Damit ist das Konzept für fast jeden Nutzer zugänglich. Am meisten verbreitet sind Free-Floating-Angebote, die Unternehmen wie Car2Go oder DriveNow nutzen. Nach wie vor umstritten ist derweil Uber, das Fahrten in und um Wien anbietet. Wer sich lieber in einem privaten Auto aufhält, und dies nicht allzu oft im Alltag benötigt, greift derweil immer öfter zum Mietwagen. Websites wie billigemietwagen.at vergleichen die besten Anbieter miteinander und sorgen für günstigere Preise, als wenn etwa am Flughafen direkt gebucht wird. Der Umsatz der Autovermietungs-Branche beläuft sich 2020 in Österreich auf einen Betrag von 151 Millionen Euro. Damit stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 Prozent. Hierbei handelt es sich um einen Trend, der von Marktexperten auch bis ins Jahr 2023 hinein erwartet wird. Dabei kommt auch auf die Mietwagen-Anbieter eine größere Verantwortung als zuvor zu. Die umweltbewusste Fortbewegung macht vor diesem Sektor keinesfalls Halt.

Trend Nummer 3: Autonomes Fahren

Quelle: Pexels; Copyrights gesichert durch ICS digital LLP

Ein weiterer wichtiger Trend zur Mobilität der Zukunft ist das autonome Fahren. Unbestritten besteht hier ein großes Potenzial, wie erste Praxis-Tests beweisen, während jedoch auch noch wichtige Fragen zu klären sind. Diese betreffen in erster Linie die vorhandene Infrastruktur in Stadt und Land. Wie würde das vorhandene System auf autonomes Fahren reagieren? Es ist laut Experten relativ klar, dass der Wandel nicht auf einen Schlag vorgenommen wird. Somit stehen die Entwickler vor dem Problem, dass sich autonome und durch menschliche Fahrer gesteuerte Autos gemeinsam auf der Straße befinden. Es würde nur einen von autonom fahrenden Autos verursachten Unfall benötigen, um das gesamte Konzept wieder in den Hintergrund zu drängen. Die vorgeschlagene Fahrbanntrennung ist derweil nicht realistisch umsetzbar, da einfach der Platz fehlt, um die verschiedenen PKWs zu trennen.

Doch es sind auch Vorteile zu erwarten, die durch das autonome Fahren entstehen. Einer von ihnen ist die Zunahme an Grünflächen für die Städte Österreichs. Dieser zusätzliche Raum entsteht, weil weniger Parkplätze für die Bürger benötigt werden. Da Autos selbstständig unterwegs sind, können sie die Fahrgäste einfach direkt abholen und sie an ihr Ziel bringen. Somit kommen wir wieder am Konzept des Carsharings bzw. Mietwagens an. Insbesondere in Großstädten wie Wien wäre schließlich eine Luftverbesserung infolge der geringeren Straßennutzung und Autoanzahl zu erwarten. Ebenso würde eine flächendeckende Umsetzung mit autonomen Autos dafür sorgen, dass eine vollständige Kommunikation zwischen den Fahrzeugen sowie den Verkehrsleitsystemen besteht. Damit lassen sich Staus oder Behinderungen vergleichsweise einfach vermeiden.

Noch ist viel Entwicklungszeit vonnöten, um das Konzept umzusetzen. Andere Trends sind hingegen schon jetzt ein wichtiger Faktor im täglichen Leben der Österreicher.