Radio Wien „Armut“ 2012

Der Mehrheit der WienerInnen ist durchaus bewusst, dass „Armut“ in Österreich ein Problem ist. 87% denken sogar, dass Armut zunimmt. Auch die Hälfte der Befragten sieht, dass „Armut“ jeden von uns betreffen kann. Auf der anderen Seite engagieren sich nur 31% für „Armutsbekämpfung“ über Spenden, gar nur 5% sind selbst in einer Organisation die in diesem Bereich tätig ist engagiert.

Anbieter: meinungsraum.at
Veröffentlicht: Nov 2012
Auftraggeber: Radio Wien
Autor: meinungsraum.at
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktforschung
Branchen: Arbeitswelt • Gesundheit • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Armut • NGO • Obdachlos • Soziales • Sozialstart • Spenden • Wohlstand

Armut

  • 87% der Wienerinnen und Wiener, also doch eine sehr deutliche Mehrheit, glauben, dass die Armut in Österreich zunimmt. Bei dieser Einschätzung gibt es über die Bevölkerung hinweg (Alter, Geschlecht, Bildung) auch keine nennenswerten Unterschiede.
  • 53% der Befragten WienerInnen meinen, dass Armut jeden betreffen kann, denn niemand ist vor Schicksalsschlägen oder Pech gefeit. Weitere 33% sehen das, mit der Einschränkung, dass man durch sein eigenes Verhalten den völligen Absturz doch verhindern kann, ebenfalls so. Hier sind logischerweise Befragte mit eher niedrigerer Bildung (ohne Matura: 91% über beide Items) stärker vertreten.
  • Zumindest einmal selbst von Armut bedroht oder tatsächlich arm gefühlt haben sich sogar schon 59% der befragten WienerInnen. Davon sind verstärkt Frauen (69%) und Befragte mit niedrigerem Bildungsniveau (ohne Matura: 64%) betroffen. Ein knappes Drittel (31%) der Wienerinnen und Wiener war noch nie in so einer Situation.
  • Der Begriff „Armut“ ist für 76% auch in einem reichen Land wie Österreich gerechtfertigt.

Definition von Armut:

  • Offen gefragt nach einer kurzen, spontanen Definition für den Begriff „Armut“ geben 69% der befragten WienerInnen folgendes an: Armut ist „nicht über die lebensnotwendigen Dinge (Unterkunft/Heizung/Essen …) zu verfügen“. Für ein Viertel der Befragten ist Armut auch „kein Geld zu haben“.
  • Geschlossen abgefragt stimmen 44% der Befragten der Aussage „Wenn ich meine Existenz gefährdet sehe, z.B. weil ich die Miete nicht zahlen kann“ als Definition für Armut zu. 39% wählen die Definition „Wenn ich bei Alltäglichem wie Essen, Wohnen, Heizen und dergleichen sparen muss“.

Armutsbekämpfung:

  • 48% der WienerInnen und damit doch recht viel engagiert sich zur Zeit in keinster Weise für die Armutsbekämpfung. 26% geben an sich in Zukunft gerne engagieren zu wollen. Dieses „Nicht-Engagement“ ist bei Männern (54%), bei jüngeren Befragten (bis 29 Jahre: 64%) und bei Befragten mit höherer Bildung (Matura und höher: 53%) noch stärker verbreitet als im Durchschnitt. Nur 10% spenden auf regelmäßiger Basis für Projekt zur Armutsbekämpfung. Immerhin 21% spenden öfter auf individueller Basis.

Fazit:

  • Der Mehrheit der WienerInnen ist durchaus bewusst, dass „Armut“ in Österreich ein Problem ist. 87% denken sogar, dass Armut zunimmt. Auch die Hälfte der Befragten sieht, dass „Armut“ jeden von uns betreffen kann. Auf der anderen Seite engagieren sich nur 31% für „Armutsbekämpfung“ über Spenden, gar nur 5% sind selbst in einer Organisation die in diesem Bereich tätig ist engagiert.