Statistiken und Analyse der Krankheits- und unfallbedingte Fehlzeiten in Österreich 2017

Der Fehlzeitenreport gibt eine Übersicht über Entwicklung und Verteilung der gesundheitsbedingten Fehlzeiten in Österreich. 2016 verringerte sich die Krankenstandsquote gegenüber dem Vorjahr leicht, die Beschäftigten verbrachten durchschnittlich 12,5 Kalendertage im Krankenstand, das entspricht einem Verlust an Jahresarbeitszeit von 3,4%. Der aktuelle Bericht behandelt in einem Schwerpunktkapitel das Thema "Die alter(n)sgerechte Arbeitswelt".

Anbieter: Wirtschaftskammer
Veröffentlicht: Mär 2018
Autor: WIFO
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktdaten • Wirtschaftsstatistik
Branchen: Arbeitswelt • Gesundheit • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Fehlzeiten • Krankenstände • Krankenversicherung

Die über 50-Jährigen verbringen zwar aufgrund von längeren Krankenstandsfällen im Durchschnitt mehr Zeit im Krankenstand als Jüngere, der Anteil der Personen, die im Jahresverlauf erkranken, ist aber in allen Altersgruppen etwa gleich groß. In Bezug auf Leistungsfähigkeit und Produktivität zeigt sich ein sehr differenziertes Bild, wonach mit zunehmendem Alter Veränderungen, aber keineswegs nur Verschlechterungen eintreten. Die Erwerbsbeteiligung Älterer ist, wie die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, in weiten Teilen durch den Einsatz von alters- und alternsgerechten Maßnahmen gestaltbar.

Inhalt der Studie

Das Krankenstandsgeschehen in Österreich Die alter(n)sgerechte Arbeitswelt

Entwicklung und Verteilung der Krankenstände

  • Definitionen und Datenbeschreibung
  • Entwicklung der Krankenstände 
  • Die Bedeutung der Kurzkrankenstände für die Fehlzeiten 
  • Krankenstandshäufigkeit nach Saison und Wochentag 
  • Gruppenspezifische Krankenstandsentwicklung 
    • Verteilung der Fehlzeiten nach Geschlecht 
    • Häufigkeit und Dauer der Krankenstandsfälle nach Alter 
    • Unterschiede in den Fehlzeiten nach beruflicher Stellung und Branche 
    • Untersuchung der Fehlzeiten im öffentlichen Dienst 
    • Unterschiede in den Krankenständen nach Betriebsgrößenklasse 
  • Regionale Unterschiede in der Krankenstandsentwicklung 
  • Verteilung der Krankenstände nach Krankheitsgruppen 
  • Die Entwicklung und Verteilung der Arbeitsunfälle 
    • Die Entwicklung der Arbeitsunfälle 
    • Verteilung der Unfälle auf Beschäftigte und Wirtschaftsbereiche

Die alter(n)sgerechte Arbeitswelt

  • Ausgangslage und Zielsetzung
  • Datengrundlagen
  • Gesundheitszustand und gesundheitliche Faktoren
    • Allgemeiner Gesundheitszustand
    • Funktionale Einschränkungen
    • Gesundheitliche Einschränkungen bei der Erwerbstätigkeit
    • Das Krankenstandsgeschehen der Älteren
  • Arbeitszufriedenheit und Arbeitsumfeld
  • Was ist eine alter(n)sgerechte Gestaltung der Arbeitswelt?
  • Handlungsfelder und Praxisbeispiele aus betrieblicher Sicht 
    • Unternehmens- und Führungskultur 
    • Arbeitsorganisation und Arbeitsgestaltung 
    • Gesundheitsmanagement 
    • Qualifizierung und Personalentwicklung 
    • Wissensmanagement 
    • Personalpolitik 
    • Resümee zu den Modellen guter Praxis 
  • Herangehensweise und Umsetzung im Betrieb 
    • Schritte zum alter(n)sgerechten Betrieb 
    • Besondere Herausforderungen und Herangehensweisen in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)
  • Die Rolle der Arbeitsmarkt-, Gesundheits- und Sozialpolitik
  • Schlussfolgerungen

Beispielgrafik:  Entwicklung der Krankenstandstage und der Versicherten sowie der Krankenstandstage je Versicherte/n Österreich

Im Zeitraum 1970 bis 2016 unterlag die jährliche Anzahl von Krankenstandstagen, absolut und relativ zum Versichertenstand, beträchtlichen Schwankungen (Abbildung 1.1). Absolut betrachtet war die Entwicklung der Krankenstände während der 1970er-Jahre steigend, der Höhepunkt wurde mit dem Jahr 1980 erreicht. Ab diesem Zeitpunkt setzte eine Trendwende ein. Besonders während der frühen 1980er-Jahre, Mitte der 1990er-Jahre und in der Periode 2000/06 verringerte sich die Summe der Krankenstandstage deutlich. Die Gesamtsumme der Krankenstandstage betrug 1970 knapp 32 Mio., 1980 waren es 42,8 Mio. und 2016 40,5 Mio. Während im Jahrzehnt 1970 bis 1980 die Zahl der Krankenstandstage viel schneller als die Zahl der Versicherten stieg, entwickelten sich Beschäftigungsstand und Fehlzeiten im folgenden Jahrzehnt in etwa im Gleichklang. Seit den 1990er-Jahren nahm der Versichertenstand weiterhin zu, während das Krankenstandsvolumen nach einigen Schwankungen 2010 etwa gleich groß war wie zu Ende der 1980er-Jahre, wodurch sich eine deutliche Reduktion der Pro-KopfWerte ergab.
Q: Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, WIFO-Berechnungen. Anmerkung: Durch die Umstellung der Versichertenzahlen in der Krankenstandsstatistik kommt es in den betroffenen Datenreihen zwischen 1999 und 2000 zu einem geringfügigen statistischen Bruch.