Vertrauen weltweit steigt, Europa eher stagnierend, Österreich weiter im Sinkflug

Das Verbrauchervertrauen in Österreich ist erneut deutlich zurückgegangen. Mit einem Abstieg von vier Punkten nähert sich der Index beinahe dem Krisenniveau von 2009 und davor. Während die Verbraucher in Österreich ihre Berufsaussichten wieder etwas besser bewerten als im Vorquartal, ist besonders die Einschätzung der finanziellen Perspektiven rückläufig. Dazu Kacnik: „Nach wie vor unklar sind in Österreich die konkreten Auswirkungen des Sparpakets. Daher sind sich die Konsumenten hierzulande noch unsicher, wie es weitergeht.“

Anbieter: Nielsen
Veröffentlicht: Mai 2012
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktforschung • Pressemeldung
Branchen: Finanzdienste • Handel & Dienstleistung • Marketing & Medien • Online & IKT & Elektronik • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: online shopping

Vertrauen weltweit steigt, Europa eher stagnierend

+  Weltweiter Vertrauensindex steigt um fünf Punkte auf 94
+  Anstieg in zwei Drittel der befragten Länder, vor allem in USA und Asien
+  Leichter Zuwachs in Europa
+  Verbrauchervertrauen in Deutschland gestiegen
+  Weiterhin rückläufiger Index in Österreich und der Schweiz

Frankfurt am Main / Wien / Root Längenbold, 3. Mai 2012. Vor allem Länder wie Taiwan, Chile und die USA aber auch zahlreiche andere Länder sorgten im ersten Quartal 2012 für steigendes Vertrauen weltweit. So konnte das Verbrauchervertrauen in diesem Zeitraum um fünf Punkte auf 94 zulegen. Europa konnte sich diesen Trend noch nicht ganz anschließen, hier zeigt sich aufgrund einiger Länder mit einer deutlich negativen Entwicklung nur ein schwaches Plus von einem Punkt. Diese Ergebnisse liefert die Nielsen Global Survey, bei der vom 10. bis zum 27. Februar 2012 mehr als 28.000 regelmäßige Internetnutzer aus mehr als 50 Ländern der Regionen Asien-Pazifik, Europa, Lateinamerika, Mittlerer Osten, Afrika und Nordamerika teilnahmen.
In 68 Prozent der beobachteten Länder entwickelte sich das Vertrauen positiv. Im Unterschied dazu die Zahlen aus dem letzten Quartal 2011: Hier zeigten nur 21 Prozent der Länder eine positive Entwicklung. In Zahlen heißt dies: In 38 Ländern stieg das Vertrauen im ersten Quartal 2012, in 16 Ländern sank es und in zwei Ländern blieb es stabil (siehe Abb. 1).

Konsumenten rund um den Erdball schätzen ihre persönliche Lage im Job und ihre finanziellen Aussichten durchwegs positiver ein als noch im letzten Quartal. Diese Entwicklung zeigt sich vor allem in den USA und in Asien. Bei diesem Bild handelt es sich aber nur um eine temporäre Aufnahme, erklärt Petra Kacnik, Director Consumer Research DACH: „Auch wenn die Wirtschaft stabiler ist als während der europäischen Schuldenkrise, zeigt sich dennoch, dass die wirtschaftlichen Bedingungen in vielen Regionen nach wie vor instabil und fragil sind. Die Einschätzungen der Konsumenten können sich im nächsten Quartal also wieder deutlich anders darstellen.“

Österreich weiter im Sinkflug

Das Verbrauchervertrauen in Österreich ist erneut deutlich zurückgegangen. Mit einem Abstieg von vier Punkten nähert sich der Index beinahe dem Krisenniveau von 2009 und davor. Während die Verbraucher in Österreich ihre Berufsaussichten wieder etwas besser bewerten als im Vorquartal, ist besonders die Einschätzung der finanziellen Perspektiven rückläufig. Dazu Kacnik: „Nach wie vor unklar sind in Österreich die konkreten Auswirkungen des Sparpakets. Daher sind sich die Konsumenten hierzulande noch unsicher, wie es weitergeht.“ (siehe Abb. 4).

Im Vergleich mit dem europäischen Durchschnitt haben dennoch die Ausgabenblöcke Urlaub/Reisen, das Abzahlen von Schulden sowie die Altersvorsorge bei den Verbrauchern in Österreich im Vergleich zu Europa einen relativ hohen Stellenwert. Angesichts der Eurokrise ist die wirtschaftliche Lage die Top-Sorge in Österreich. Steigende Wohnnebenkosten sowie Lebensmittelkosten sind in Österreich ebenfalls relativ wichtige große Sorgen.....