Vertrauensindex BundespolitikerInnen Österreich März 2016

Der aktuelle Vertrauensindex zeigt weiterhin eine fortgesetzte positive Tendenz für die meisten Regierungsmitglieder. Da diese Trendwende mit Dezember/Jänner eingesetzt hat, liegt der Schluss nahe, dass sie mit dem Schwenk der Bundesregierung in der Flüchtlingspolitik in direktem Zusammenhang steht. Nicht nur die Flüchtlingsfrage, sondern auch die zunehmende Kritik einiger europäischer Spitzenpolitiker und EU-Repräsentanten mag da ebenfalls eine Rolle spielen.

Anbieter: OGM
Veröffentlicht: Mär 2016
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktforschung
Branchen: Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: Bundespolitiker • Politik • Politiker • Vertrauen

Vertrauen in BundespolitikerInnen (Saldo aus “vertraue ich” und “vertraue ich nicht”)

Saldo (aus “vertraue ich” und “vertraue ich nicht”) – Vertrauen in BundespolitikerInnen

Dazu passt auch sehr stimmig, dass die Hauptgewinner seit Jänner die beiden „Sicherheitsminister“ Johanna Mikl-Leitner (plus 4 Punkte) und Hanspeter Doskozil (plus 3 Punkte) sind. Doskozil ist somit keine zwei Monate nach seinem Amtsantritt als Verteidigungminister das SP-Regierungsmitglied mit den höchsten Vertrauenswerten.

Auch Kanzler Werner Faymann verbessert sich wie schon im Jänner wieder um drei Punkte, liegt aber noch immer mit einem Vertrauenssaldo von minus 1 knapp im Minus. Vizekanzler Mitterlehner liegt dagegen mit 12 Vertrauenspunkten trotz kleiner Verluste deutlich vor Faymann im Plus.

Aber auch HC Strache legt weiter zu und klettert auf einen Vertrauenswert von minus 6 Punkten. Das ist sein bisher bester Wert im Vertrauensindex, im März 2013 lag er kurz nach dem desaströsen FP-Ergebnis der Landeswahlen in Kärnten noch bei einem Wert von minus 39 Vertrauenspunkten.

Bemerkenswert ist auch der Vertrauenszuwachs von Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer auf plus 2 Punkte. Hofer ist damit der erste FP-Bundespolitiker seit Ende der VP/FP-Regierung, der im Vertrauensindex ins Plus kommt.

Den stärksten Vertrauensverlust musste Finanzminister Hans Jörg Schelling hinnehmen, die Unzufriedenheit in Wirtshaus- und Wirtschaftskreisen und dazu noch für die breite Öffentlichkeit unattraktiven Beiträge zur ewigen Pensionsdiskussion hinterlassen ihre Spuren im Vertrauen der Bevölkerung. Schelling ist zwar noch immer klar im Plus, sinkt aber aktuell auf 7 Punkte, vor exakt einem Jahr lag er noch mit 15 Vertrauenspunkten vor seinem Parteichef Mitterlehner.

Bundespräsident Heinz Fischer und Außenminister Sebastian Kurz, die beiden Führenden im Vertrauensranking, haben ihre Spitzenposition weiter ausgebaut. Fischer klettert auf plus 62 Punkte, Kurz steigert sich auf einen Vertrauenswert von plus 31, was auch mit seiner immer deutlicher formulierten Haltung in der Flüchtlingsfrage und seiner damit verbundener Präsenz in europäischen Medien verbunden sein dürfte.

Trotzdem liegt aber weiterhin ein größerer Teil der Spitzenpolitiker im Vertrauensminus.