Weihnachten 2017 in Österreich

Die Österreicher geben erneut mehr Geld aus und schenken Gutscheine und zeigen sich zu Weihnachten spendabel. Sierutschen damit auch mal ins Minus am Konto. Das zeigt die Weihnachtsstudie 2017 von GfK.

Anbieter: GfK Austria GmbH
Veröffentlicht: Dez 2017
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktforschung
Branchen: Finanzdienste • Handel & Dienstleistung • Kultur • Online & IKT & Elektronik • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Tags: E-Commerce • Geschenke • Online Shopping • Schulden • Weihnachten

 Weihnachten 2017: Österreicher geben erneut mehr Geld aus und schenken Gutscheine 

  • Besuch der Christkindelmärkte ist ungebrochen im Trend der Vorweihnachtszeit
  • Österreicher gönnen sich beim Festessen Premium-Marken
  • Online-Anteil wächst, allerdings langsamer
  • Mehr als die Hälfte der Österreicher begeht mit Kolleginnen und Kollegen eine Firmen-Weihnachtsfeier

Die Österreicherinnen und Österreicher freuen sich auf das Weihnachtsfest, drei Vierteln ist das Fest ‚sehr wichtig‘ oder ‚wichtig‘. Kulinarische Köstlichkeiten stehen im Mittelpunkt, die Österreicher geben auch mehr Geld für Geschenke aus als 2016 und feiern gerne – in der Firma und am Weihnachtsmarkt. 

Die Weihnachtszeit ist den Österreicherinnen und Österreichern sehr wichtig: 83% haben einen Christbaum in der Familie, 69% besuchen einen Weihnachtsmarkt und insgesamt 75% geben an, dass das Fest wichtig ist. „Im Lichte des konjunkturellen Aufschwungs wollen die Menschen gerne mehr ausgeben, um ihren Lieben ein schönes Fest zu bereiten. Im Schnitt geben die Österreicherinnen und Österreicher in diesem Jahr 408 Euro aus“, so Paul Unterhuber. Die Renner sind in diesem Jahr erneut Gutscheine und Bargeld (40% bzw. 27%), Spielwaren (29%) gefolgt von Büchern (21%), Urlauben (21%), Kleidung (19%) Parfümerieartikeln (19%) und selbstgebastelten Geschenken (16%).  

Beim Festessen greifen die Österreicher zu Premium-Marken 

Für die Feier zuhause setzen die Österreichischen Haushalte auf Premiumprodukte und vertrauen noch stärker auf Marken als im Rest des Jahres. Obwohl Diskonter und die Premium Handelsmarken sich auf diesen Bedarf einstellen sind sie relativ etwas schwächer nachgefragt als im sonstigen Jahresverlauf. Dies zeigt sich auch im europäischen Vergleich. „Weihnachten ist das Fest der Familie und zuhause soll es etwas Gutes und Besonderes geben“, so Ulf Schätzel von GfK.  

Online-Trend flacht etwas ab 

In den technischen Kategorien sind nach wie vor Smartphones und Fernseher absolut am bedeutendsten. Ebenfalls hohe Ausgaben tätigen die Konsumenten für Notebooks und Kaffeemaschinen. Für diese 

Weihnachten werden Smartwatches sowie weiterhin Espressomaschinen als Wachstumstreiber erwartet. Der Trend zu online-Shopping ist ungebrochen, wobei man in manchen Technik-Warengruppen schon ein Abflachen des Zuwachses feststellen kann. Je technischer der Produktbereich (z.B. Notebooks), desto höher ist der online-Anteil. Dennoch ist das Kaufverhalten zu Weihnachten gleich, der Online-Anteil ist auch im Advent nicht höher als sonst. Der allgemein vermutete Trend zu Last-Minute-Shopping vor Weihnachten spiegelt sich in der WochenUmsatzverteilung nicht wider, dieses Verhältnis war über die letzten Jahre stabil. Der Last-Minute-Shopper scheint sich allerdings auf Gutscheine sowie Bereiche außerhalb der Technik zu konzentrieren. 

55 Prozent begehen Firmen-Weihnachtsfeier 

Befragt, ob es eine Firmen-Weihnachtsfeier in diesem Jahr gibt, antworteten 55% der Befragten mit einem Ja – nur 10% haben keine Feier in ihrer Firma, der Rest ist nicht berufstätig. Wer eine Feier hat bzw. von der Firma eingeladen ist, geht auch überwiegend gerne zur Feier (56%), ein Fünftel geht davon aus, dass das Erscheinen erwartet wird, nur 5% gehen nicht gerne bzw. 15% gehen gar nicht zur Feier. Aber auch abseits der eigentlichen Firmen-Weihnachtsfeier gibt es Aktivitäten in den Unternehmen und am Arbeitsplatz: Jeder Fünfte gibt an, dass am Arbeitsplatz ein Christbaum aufgestellt wird, 16% schmücken ihr Büro weihnachtlich, 14% gehen mit Kollegen auf den Christkindelmarkt.  
Bei der Firmen-Weihnachtsfeier fürchten sich die meisten Befragten vor zu viel Alkohol (72%) und den daraus resultierenden unabsehbaren Folgen – worunter auch peinliche Fotos im Internet (60%), Witze und Reden (41%) unangebrachte Bitten für Gehaltserhöhungen (38%) oder Lästereien über nicht anwesende Kollegen (36%) fallen. Für 30% ist ein Erscheinen in unangemessener Kleidung nicht angebracht, 28% erachten es als unangebracht, auf der Weihnachtsfeier zu kündigen, 27% von dort Essen in Tupperware mit nach Hause zu nehmen, ebenso 27% mit Kolleginnen oder Kollegen zu flirten oder sich mit dem Chef/ der Chefin zu verbrüdern. „Die Weihnachtsfeier steht also hoch im Kurs, aber viele sind mit den Peinlichkeiten vertraut, die  dabei die Laune trüben können“, analysiert Paul Unterhuber.  
 

Schulden unter dem Christbaum

  • Sieben Prozent wollen zu Weihnachten 2017  Ratenzahlung vereinbaren oder das Konto überziehen
  • Ratenzahlung, Kredite und Kontoüberziehungen in der Generation der 30-44-Jährigen am häufigsten
  • Männer sind spendabler als Frauen, im Bundesländer-vergleich geben Kärntner in diesem Jahr am meisten aus

Die Österreicherinnen und Österreicher zeigen sich zu Weihnachten spendabel – und rutschen damit  auch mal ins Minus am Konto. „65 Prozent wollen gleich viel wie im vergangenen Jahr ausgeben, 19 Prozent sogar weniger und vier Prozent nur wollen mehr ausgeben – dennoch gehen 8 Prozent davon aus, dass sie ihr Konto überziehen (6 Prozent) oder Ratenzahlungen im Geschäft vereinbaren (1 Prozent)  - ein Kredit kommt für (fast) niemanden in Frage“, so Paul Unterhuber von GfK.  

Jeder Zehnte hat sich zu Weihnachten schon mal verschuldet  

Zehn Prozent der befragten Österreicherinnen und Österreicher haben zu Weihnachten schon einmal Schulden gemacht. Besonders die Generation der 30- bis 44-Jährigen hat angegeben, in der Vergangenheit schon Erfahrungen mit Schulden gemacht zu haben. 13 Prozent gaben an, ein- oder mehrmals ihr Konto überzogen zu haben oder Ratenzahlungen vereinbart zu haben, um Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Vor allem jene, die in diesem Jahr mehr Geld ausgeben wollen, denken daran, ihr Konto mal ins Minus rutschen zu lassen. Bei den vergangenen Weihnachten haben am ehesten Wiener, Niederösterreicher, Steirer und Tiroler Erfahrungen mit Schulden gemacht.  

Männer sind bei Geschenken spendabler als Frauen

Die Österreicherinnen und Österreicher beabsichtigen, in diesem Jahr 408 Euro für Geschenke auszugeben (siehe Pressemeldung vom 6.12.). Die über 60-Jährigen geben mit durchschnittlich 513 Euro am meisten aus, Männer mit 415 Euro mehr als Frauen (401 Euro). Bei den Bundesländern zeigen sich Kärntner mit 457 Euro  am spendabelsten, gefolgt von der Steiermark (448 Euro), Niederösterreich (443 Euro) und Tirol (411 Euro). Etwa im Durchschnitt liegen Oberösterreich (410 Euro) und Salzburg (408 Euro), unter dem Durchschnitt Wien (367 Euro), Burgenland (323 Euro) und Vorarlberg (222 Euro).