Wie die ÖsterreicherInnen mit der hohen Inflationsrate umgehen
Die Studie von MindTake Research in Kooperation mit dem Handelsverband zeigt, dass die ÖsterreicherInnen durch die Inflation große finanzielle Schwierigkeiten haben: Bereits 25% der ÖsterreicherInnen haben Konsumschulden; bei 56% davon sind die Schulden in letzter Zeit gewachsen.
Anbieter: | MindTake Research |
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Veröffentlicht: | Sep 2022 |
Preis: | kostenlos |
Studientyp: | Marktforschung |
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Branchen: | Handel & Dienstleistung • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft |
Tags: | Einkaufsverhalten • Inflation • Schulden • Teuerungswelle |
Mit einer Inflationsrate von 9,1 % (Schnellschätzung Statistik Austria) befindet sich die aktuelle Teuerung auf einem sehr hohen Niveau – dies bereitet einem Großteil der ÖsterreicherInnen viele Sorgen.
Bei der Befragung von 1.010 ProbandInnen zeigt sich, dass die ÖsterreicherInnen durch die Inflation große finanzielle Schwierigkeiten haben: Bereits 25% der ÖsterreicherInnen haben Konsumschulden; bei 56% davon sind die Schulden in letzter Zeit gewachsen. 18% der Befragten können die angesammelten Schulden nicht mehr ordnungsgemäß bedienen; 14% können nicht mehr alle eingehenden Rechnungen zahlen. Ein Großteil der TeilnehmerInnen (75%) kauft zurzeit verstärkt günstige Lebensmittel; 19% müssen sich sogar auf den Kauf lebensnotwendiger Güter beschränken. Über die Hälfte der Befragten – 52% - berichten, dass sich ihre Lebensqualität im Vergleich zu jener vor der Teuerungswelle verschlechtert hat. Lediglich 7% geben an, dass sich ihre Lebensqualität verbessert hat.
Um der Inflation entgegenzuwirken, planen die ÖsterreicherInnen große Einsparungen die vor allem der Non-Food-Handel und die Gastronomie zu spüren bekommen. 53% der TeilnehmerInnen sind bei Restaurantbesuchen und der Gastronomie sparsamer, 42% streichen Ausgaben beim Nachtleben, 41% kaufen weniger Bekleidung, 40% reduzieren Kino- und Theaterbesuche und 34% verzichtet auf den Kauf von neuen Möbeln bzw. Dekoration.
Doch die ÖsterreicherInnen planen nicht nur in der Zukunft bestimmte Einsparungen – im letzten Monat haben sie bereits auf Käufe verzichtet.
Auch auf Unternehmen hat sich die hohe Inflation ausgewirkt: das Insolvenzrisiko für Firmen hat sich verdoppelt. Dies wird zusätzlich getrieben von den explodierenden Energiepreisen. Rainer Will, der Geschäftsführer des Handelsverbands, appelliert an die Regierung: werden keine Maßnahmen getroffen, rechnet Will mit bis zu 6.000 Handelsbetriebe, die ihre Geschäftstätigkeit mit Jahresende einstellen müssen.