Wohnstudie 2016 - Wohnsituation, Wünsche und Wohnraumfinanzierung

Die Wohnstudie 2016 von Integral im Auftrag der Erste Bank und s Bausparkasse zeigen die Einstellungen der Österreicher zum Wohnen und fokussieren auf die Wohnsituation und Wohnwünsche der Studierenden und der jungen Generation. Die steigenden Immobilen und Mietpreise machen den Österreicherinnen zu schaffen: Mehr als die Hälfte der Studierenden kann sich kein eigenes zu Hause leisten, bei den jungen Erwachse­nen sind es 23%.

Anbieter: Integral
Veröffentlicht: Jun 2016
Auftraggeber: Erste Group Bank AG
Preis: kostenlos
Studientyp: Marktforschung
Branchen: Bau & Wohnen • Finanzdienste • Mode & Lifestyle
Tags: Eigentum • Generation Y • Häuser • Immobilien • Immobilienmarkt • Junge Generation • Land • Mietwohnungen • Posturbane Gesellschaft • Stadt • Studenten • Traumwohnung • Wohnen • Wohnkosten • Wohnsituation • Wohnzufriedenheit

 

Lust auf Eigentum

Das Wohnen im Eigenheim bleibt in Österreich die beliebteste Wohnform: 56 % geben an, in den ei­genen vier Wänden zu leben. Ein Hauseigentum besitzen davon 41% der ÖsterreicherInnen, 14% eine Eigentumswohnung. 4 von 10 Befragten (44%) geben an in einem Mietverhältnis zu wohnen, wobei hier die Bundeshauptstadt mit 82% heraussticht. Der Anteil der Ein- und Zweifamilienhäuser ist dage­gen mit 71% in Niederösterreich auffällig hoch. Auch die durchschnittliche Wohnfläche der ÖsterreicherInnen ist im Vergleich zum Jahr 2010 gestie­gen. Sie wohnen derzeit durchschnittlich auf 116 m2 Wohnfläche (+4m2). Aller­dings gibt es auch hier enorme regionale Unterschiede: In Niederösterreich lebt man aufgrund der ho­hen Einfamilienhausdichte durchschnittlich auf 141 m2, in Wien hingegen auf 81 m2.

Mehr als die Hälfte der Studierenden wohnt bei Eltern

Mit der derzeitigen Wohnsituation sind aktuell 83% zufrieden. Jeder dritte Österreicher wohnt mit der Familie unter einem Dach, etwas mehr, nämlich 35% nur mit dem Partner und 21% leben alleine. Be­sonders dramatisch hat sich die Zahl der jungen Erwachsenen entwickelt, die bei den Eltern leben. 59% der Studierenden können sich kein eigenes zu Hause leisten; das sind über die Hälfe mehr als 2010. Bei den jungen Erwachsenen sind es 23%. Daher scheint es auch nicht verwunderlich, dass vermehrt diese Altersgruppe einen baldigen Umzug plant: 77% der Studierenden möchte in den nächs­ten 5 Jahren umziehen, bei den jungen Erwachsenen (18 bis 39 Jahre) sind es 52%.

Mietwohnungen bleiben erste Wahl

Mietwohnungen sind mit 42% die beliebteste Wohnform bei den Studierenden, eine Eigentumswohnung kommt für 18 % in Frage. Während das Hauseigentum nur für 17% der Studierenden interessant ist, ziehen 3 von 10 jungen Erwachsenen die­se Wohnform in Erwägung (34%), fast ein Viertel möchte künftig in einer Mietwohnung leben (21%). „Die österreichische Bevölkerung misst dem Wohnen einen hohen Stellenwert bei. Vor allem junge Menschen möchten ihre Wohnsituation individuell gestalten und an ihre Bedürfnisse anpassen.”, meint Josef Schmidinger, Generaldirektor der Bausparkasse der österreichischen Sparkassen AG.

Finanzierung des Wohnens

Um den Wunsch nach den eigenen Wänden zu finanzieren, können 35% der Befragten auf eigene Ersparnisse zurückgreifen, weiteren 8 % wird durch Ersparnisse der Familie geholfen. Da diese Eigenmittel aber selten ausrei­chend sind, wird oftmals zusätzliches Kapital benötigt. 36% der Österreicherinnen möchten eine Fremdfinanzierung in Anspruch nehmen. Das Bauspardarlehen ist dabei mit 61% die beliebteste Form, um die Anschaffungskosten für neuen Wohnraum zu decken, 57% interessieren sich für einen Wohn­kredit (Mehrfachnennungen möglich). Erste Bank Österreicdh rät derzeit angesichts der niedrigen Zinsen zu Fixzinsfinanzierungen mit langen Laufzeiten, damit die monatliche Rate auf niedrigem Nieveau kalkulierbar bleibt.

Wunsch nach Sicherheit

Welche Anforderungen stellen die Österreicherinnen beim Thema Wohnen an ihre Bank? Neben güns­tigen Konditionen (89%) und einem guten Preis-/ Leistungsverhältnis (88%) wird vor allem Sicherheit bei der Finanzierung (87%) und kompetente Beratung durch den persönlichen Betreuer (77%) erwartet. Tendenziell wissen Kundinnen heute sehr gut Bescheid, wenn sie in eine Bankfiliale kommen. So nut­zen 64% im Vorfeld Online-Plattformen, um sich über Finanzierungen zu informieren.

Grundbuch statt Sparbuch

92% der Befragten sehen Immobilien als wertbeständige Anlage und gerade bei niedrigen Zinsen als gute Investitionsmöglichkeit (88%). 8 von 10 geben außerdem an, lieber Kreditraten als Miete zahlen zu wollen. Eigentum ist die beste Vorsorge. Eigentum senkt die Wohnkosten und gibt daher mehr Spiel­raum beim frei verfügbaren Einkommen in späteren Jahren.

Studiensteckbrief

In einer in der Zeit von 17. März bis 07. April 2016 durchgeführten Online-Befragung wurde die Wohnsituation der österreichischen Bevölkerung zwischen 18 und 69 Jahren erhoben sowie deren Wünsche und Bedürfnisse zur Veränderung. Dabei wurden die Befragten aufgrund der demografischen Daten fünf Lebensphasen zugeordnet, um typisches Wohnverhalten zu charakterisieren: Studenten (18 – 29 Jahre), junge Erwachsene ohne Kinder (20 – 39 Jahre), etablierte Erwachsene ohne Kinder (40 – 59 Jahre), Familien (20 – 59 Jahre mit Kindern im eigenen Haushalt) und Senioren (60 – 69 Jahre). Insgesamt wurden 1.749 Personen befragt. Es liegt damit eine fundierte Untersuchung der Wohnverhältnisse vor, die sich auf Aussagen individueller Personen stützt und die Mikrozensuserhebungen der Statistik Austria um diese persönliche Sicht ergänzt.