27 Prozent der Wiener Nichtwähler halten Politiker für Lügner
30. Sep 2015 • News • meinungsraum.at • Marktforschung • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft
Für 34 Prozent der Nichtwähler ist die SPÖ die Partei mit den richtigen Antworten auf die Zukunftsfragen Wiens; nur 16 Prozent glauben, dass die FPÖ die richtigen Antworten bietetWien (OTS) - Das renommierte Markt- und Meinungsforschungsunternehmen meinungsraum.at hat vom 10. bis 22. September insgesamt 1.540 wahlberechtigte Wiener zu den Wiener Gemeinderatswahlen am 11. Oktober befragt. Aus dem Gesamtpool der Befragten wurden 300 Nicht-Wähler herausgefiltert und nach ihren Motiven und Bedürfnissen befragt. Christina Matzka, Studienleiterin bei meinungsraum.at: "In der Gruppe der Nichtwähler zeigen sich klare demografische Unterschiede. 62 Prozent der Nichtwähler sind Frauen und 38 Prozent Männer. 32 Prozent der Nichtwähler sind unter 30. Insgesamt kann man sagen: Nichtwähler sind weiblicher, jünger und weniger gebildet als Wähler." Zudem können beachtliche 34 Prozent der Wiener zur Gruppe der deklarierten Wahlverweigerer gerechnet werden. "Sie haben bei den letzten vier Wahlgängen in Wien beziehungsweise auf Bundesebene maximal ein Mal für eine Partei gestimmt", so meinunsraum.at-Expertin Matzka.
Für 34 Prozent der Nichtwähler und Wähler gleichermaßen ist die SPÖ die Partei mit den richtigen Antworten auf die Zukunftsfragen Wiens. Anders bei der FPÖ: Erreicht diese bei den Wählern einen Wert von 30 Prozent, so glauben nur 16 Prozent der Nichtwähler, dass die FPÖ die richtigen Lösungen für die Zukunft Wiens bietet. meinungsraum.at-Expertin Matzka: "Das bedeutet, dass die FPÖ ihr Vertrauens-Potenzial bei Wählern deutlich besser ausschöpft als die SPÖ." In die ÖVP haben in der Gruppe der Nichtwähler nur neun Prozent Zukunftsvertrauen (Wähler 8 Prozent), die Grünen bei Nichtwähler sieben Prozent (Wähler elf Prozent). Wenig überraschend ist: Für beachtliche 27 Prozent der Nichtwähler bietet keine Partei die richtigen Antworten auf die Zukunftsfragen Wiens.
Bei der fiktiven Parteipräferenz - welche Partei würde man wählen, wenn man wählen ginge - zeigt sich, dass die SPÖ mit 34 Prozent das größte Potenzial hat. 18 Prozent würden der FPÖ, 11 Prozent der ÖVP und jeweils 9 Prozent den Grünen bzw. Neos die Stimme geben. meinungsraum.at-Expertin Matzka: "Das bedeutet, dass die SPÖ den größten Stimmenanteil an die Nichtwähler verliert."
Bei den Motiven der Nichtwähler zeigt sich ein hoher Frustfaktor. 50 Prozent der Befragten haben das Gefühl, dass "niemand wirklich meine Interessen vertritt". 29 Prozent sind "von der Politik und den Parteien enttäuscht". Beachtliche 27 Prozent "halten nichts von der Politik/den Politikern, sie sind alle Lügner" und 26% "halten wählen für sinnlos". Nur 15 Prozent können aufgrund von Terminen oder Urlauben nicht wählen gehen und 9 Prozent sind grundsätzlich an "Politik nicht interessiert". "Frauen und Personen unter 30 Jahren werden häufiger aus "Sinnlosigkeit" und "halte nichts von der Politik" zu Nichtwählern. Zudem liegt das Motiv "Desinteresse" bei Jungen deutlich, bei Frauen etwas über dem Durchschnitt", so meinungsraum.at-Expertin Matzka.
Themen die Nichtwähler ansprechen wären zu 82 Prozent die "Schaffung von Arbeitsplätzen" und zu 80 Prozent mehr "Steuergerechtigkeit". Nur für 47 Prozent der Nichtwähler ist eine "Reduktion von Zuwanderung" wichtig. Demgegenüber stehen 46 Prozent der Wiener Befragten denen eine "verstärkte Integration" wichtig wäre. meinungsraum.at-Expertin Matzka: "Das Thema Flüchtlinge und Integration scheint das Nichtwähler-Lager in zwei in etwa gleich große Lager zu spalten."
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