Anhaltender Rückgang der Gesamtschülerzahl, neuer Schülerrekord in einzelnen BHS-Typen

10. Dez 2014 • News • Statistik Austria • Statistik • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft • Bildung & Wissenschaft • Arbeitswelt

Seit zehn Jahren sind in Österreich rückläufige Gesamtschülerzahlen die Regel. Grund dafür ist der Geburtenrückgang seit den frühen 1990er-Jahren. Dieser Trend hielt auch im abgelaufenen Schuljahr 2013/14 an – laut Statistik Austria gab es um knapp 97.000 Schülerinnen und Schüler weniger als noch vor zehn Jahren.

Neue Rekordbesuchszahlen wurden hingegen bei einzelnen Schultypen der berufsbildenden höheren Schulen sowie bei Lehrer- und Erzieherbildenden höheren Schulen verzeichnet.

Volksschulen: Talsohle fast erreicht

Im abgelaufenen Schuljahr 2013/14 besuchten insgesamt 327.772 Schülerinnen und Schüler Österreichs Volksschulen. Im Zehnjahresvergleich bedeutet das zwar ein Minus von mehr als 46.000 Kindern (-12,4%), gegenüber dem Vorjahr wird mit -364 aber nur mehr ein geringer Rückgang verzeichnet. Unter Berücksichtigung der aktuellsten Bevölkerungsprognose ist damit die Talsohle fast erreicht, voraussichtlich ab dem Schuljahr 2016/17 sollte es wieder leicht ansteigende Besuchszahlen in Volksschulen geben.

Sekundarstufe I: Auswirkungen des Geburtenrückgangs vor allem in Hauptschulen und NMS

Die von Jahr zu Jahr sinkende Anzahl an Volksschulabgängerinnen und -abgängern wirkt sich in weiterer Folge vor allem in Hauptschulen und Neuen Mittelschulen aus. So besuchten im Schuljahr 2003/04 noch 270.284 Kinder eine Hauptschule. Zehn Jahre später ist die Schülerzahl, trotz der zwischenzeitlichen Einführung der Neuen Mittelschule, um mehr als 60.000 auf 209.848 in Hauptschulen und Neuen Mittelschulen zurückgegangen (-22,4%).

Weit geringer ist hingegen der Rückgang in der AHS-Unterstufe. Die 111.793 Schülerinnen und Schüler im Schuljahr 2013/14 bedeuten im Zehnjahresvergleich ein Minus von lediglich 2,8%, verglichen mit dem Vorjahr sind die Zahlen sogar wieder leicht im Steigen begriffen (+0,3%). Das Verhältnis zwischen Besuchenden der AHS-Unterstufe und jenen von Hauptschulen hat sich dementsprechend weiter verschoben – vor zehn Jahren kamen auf 100 Schülerinnen und Schüler der AHS-Unterstufe noch 235 Kinder in Hauptschulen, 2013/14 nur noch 188 (in Hauptschulen und Neuen Mittelschulen).

Unterschiedliche Entwicklungen in der Sekundarstufe II

Auch in der Sekundarstufe II machen sich die rückläufigen Bevölkerungszahlen seit einigen Jahren bemerkbar. So gingen in berufsbildenden mittleren Schulen (BMS) die Schülerzahlen in den letzten zehn Jahren um 12,2% auf 46.196 zurück. In Berufsschulen wurde im gleichen Zeitraum zwar noch ein Anstieg um 2,4% auf 127.934 Schülerinnen und Schüler verzeichnet, seit fünf Jahren gehen aber auch dort die Schülerzahlen von Jahr zu Jahr weiter zurück (2008/09: 140.373; 2013/14 zu 2008/09: -8,9%). Die AHS-Oberstufe besuchten im Schuljahr 2013/14 insgesamt 91.485 Jugendliche, dieser Wert liegt nur äußerst knapp unter dem erst im Vorjahr erzielten Höchststand (2012/13: 91.539).

Recht unterschiedlich entwickelten sich auch die Besuchszahlen in den einzelnen Schultypen der berufsbildenden höheren Schulen (BHS). In kaufmännischen höheren Schulen gab es im Schuljahr 2013/14 40.266 Schülerinnen und Schüler und somit um 7,4% weniger als noch vor zehn Jahren. In wirtschaftsberuflichen höheren Schulen stieg die Schülerzahl bis zum Schuljahr 2010/11 auf 28.730 an, seither ist sie leicht im Sinken begriffen (2013/14: 27.592). Im Gegensatz dazu verzeichneten technisch gewerbliche höhere Schulen mit 63.731 Jugendlichen (+8,4% im Zehnjahresvergleich) ebenso einen neuen Rekordwert wie land- und forstwirtschaftliche höhere Schulen mit 3.935 (+20,4%). Den größten Zuwachs im Zehnjahresvergleich erreichten allerdings mit einem Plus von 34,9% die lehrerbildenden höheren Schulen (Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik bzw. Sozialpädagogik), der Schülerstand von 11.792 im Schuljahr 2013/14 bedeutet auch bei diesem Schultyp einen neuen Höchststand.

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