Arbeitsklima Index Österreich: Lange Arbeitszeiten erschweren die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben
25. Okt 2015 • News • Arbeiterkammer • Pressemeldung • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft • Arbeitswelt
Wer viele Überstunden macht, kann Beruf und Privatleben schwer vereinbaren und ist auch öfter krank. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Österreichischen Arbeitsklima Index der Arbeiterkammer OberösterreichDie Vollzeitbeschäftigten in Österreich arbeiten durchschnittlich 42 Wochenstunden. Fast die Hälfte aller Beschäftigten (47 Prozent) muss gelegentlich Überstunden machen, 17 Prozent sogar häufig. In Summe kommt mehr als ein Viertel aller Beschäftigten auf mehr als 40 Stunden pro Woche, jede/r Zehnte sogar auf mehr als 45 Stunden. Darunter leiden sowohl die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, als auch die gesundheitliche Verfassung und das persönliche Wohlbefinden. Fast 40 Prozent der Beschäftigten mit häufigen Überstunden bezeichnen ihre work-life-balance als mittel bis schlecht. Auch atypische Arbeitszeitregelungen wie Schichtarbeit oder Arbeit auf Abruf behindern die Vereinbarkeit.
Besonders betroffen davon sind Kraftfahrer/-innen und Bauarbeiter – in diesen Berufsgruppen machen drei Viertel der Beschäftigten gelegentlich Überstunden. Auch in der Gastronomie steht Mehrarbeit häufig auf der Tagesordnung. Kein Wunder, dass in dieser Branche die Zufriedenheit mit der Arbeitszeitregelung am geringsten ist. Im Durchschnitt aller Branchen und Berufsgruppen sinkt die Zufriedenheit mit der Arbeitszeitregelung konstant seit Jahren.
Lange Arbeitszeiten drücken zudem auf die körperliche Verfassung, die Leistungsfähigkeit und das persönliche Wohlbefinden. Von jenen Arbeitnehmern/-innen, die weniger als 38,5 Stunden pro Woche arbeiten, geht es 39 Prozent sehr gut. Bei jenen, die auf mehr als 40 Stunden pro Woche kommen, sind es lediglich 30 Prozent.