Bildungsabschluss der Eltern ist wesentlicher Faktor für Bildungskarriere

10. Mai 2017 • News • Statistik Austria • Statistik • Bildung & Wissenschaft • Arbeitswelt

44,3% aller Erstsemestrigen an öffentlichen Universitäten und 32,4% aller Studienanfänger einer Fachhochschule haben laut Statistik Austria zumindest einen Elternteil mit Hochschul- oder Akademieabschluss.


Bei Maturantinnen und Maturanten liegt der Anteil derer, von denen zumindest ein Elternteil eine Hochschule oder Akademie abgeschlossen hat, bei 31,2%, während von allen 18- bis 20-Jährigen nur 16,7% zumindest einen Elternteil mit Hochschul- oder Akademieabschluss haben (siehe Tabelle).

Eltern von zwei Drittel der AHS-Maturantinnen und -Maturanten haben zumindest Matura

Von den 18- bis 20-jährigen Maturantinnen und Maturanten des Abschlussjahrgangs 2014/15 an allgemein bildenden höheren Schulen (AHS) haben 45,5% eine Mutter oder einen Vater mit Hochschul- oder Akademieabschluss. Bei weiteren 22,6% ist eine Matura der höchste Bildungsabschluss im Elternhaus. Unter den Maturantinnen und Maturanten an berufsbildenden höheren Schulen (BHS) finden sich zwar wesentlich mehr Personen, deren Eltern beide keine Matura haben, als unter den AHS-Maturierenden, doch auch die Eltern der 18- bis 20-jährigen BHS-Maturantinnen und -Maturanten weisen einen deutlich höheren Bildungsstand auf als die Eltern der 18- bis 20-jährigen Gesamtbevölkerung.

Wenige Jugendliche, deren Eltern keinen über die Pflichtschule hinausgehenden Abschluss haben, erwerben die Matura. Nur 3,9% der Maturantinnen und Maturanten, aber 12,8% der 18- bis 20-jährigen Bevölkerung haben Eltern mit höchstens Pflichtschulabschluss.

FH-Studierende hinsichtlich des Bildungsstands ihrer Eltern nicht anders verteilt als Maturantinnen und Maturanten

Der Bildungsstand der Eltern von Personen, die im Wintersemester 2015/16 ein Bachelorstudium an einer Fachhochschule (FH) begonnen haben, ist im Wesentlichen so verteilt wie der Bildungsstand der Eltern von Maturantinnen und Maturanten. Personen, die an einer öffentlichen Universität ein Bachelor- oder Diplomstudium begonnen haben, haben hingegen häufiger Eltern mit einem höheren Bildungsabschluss.

Betrachtet man die Bachelor- und Diplomstudienabschlüsse des Abschlussjahres 2014/15, wird ersichtlich, dass die Bildung der Eltern von jenen, die das Studium abschließen, ähnlich ist wie von jenen, die im ersten Semester studieren. Auch wenn es sich dabei nicht um dieselben Kohorten handelt, deuten die Ergebnisse doch darauf hin, dass sowohl an Fachhochschulen als auch an öffentlichen Universitäten die Bildung der Eltern nicht maßgeblich für den Studienerfolg ist.

Deutlich mehr als die Hälfte der Studierenden ist erwerbstätig

56,1% der Bachelor- und Diplomstudien an öffentlichen Universitäten und 55,8% der Bachelorstudien an Fachhochschulen wurden im Wintersemester 2015/16 von Personen belegt, die erwerbstätig waren. An öffentlichen Universitäten waren 22,9% neben dem Studium geringfügig und 33,2% mehr als geringfügig erwerbstätig. 26,4% der Studierenden waren das ganze Semester hindurch über die Geringfügigkeit hinaus erwerbstätig. An Fachhochschulen waren 19,0% geringfügig und 36,8% – darunter 29,0% das ganze Semester hindurch – mehr als geringfügig erwerbstätig.

 

Bildung der Eltern von Hochschulstudierenden im Vergleich zur Bildung der Eltern der 18- bis 20-jährigen Gesamtbevölkerung sowie von Maturantinnen und Maturanten

  Bildung der Eltern
  Pflichtschule  Lehre Fachschule (mittlere Schule) Höhere Schule (Matura) Hochschule, Akademie
Gesamtbevölkerung, 18-20 Jahre 12,8 32,8 21,8 15,9 16,7
Maturantinnen und Maturanten, 18-20 Jahre
Insgesamt 3,9 19,5 21,9 23,5 31,2
AHS 3,7 12,5 15,7 22,6 45,5
BHS 4,1 25,8 27,5 24,2 18,3
Bachelor- und Diplomstudien im ersten Semester
An öffentlichen Universitäten 3,8 12,6 15,5 23,8 44,3
An Fachhochschulen 4,4 17,8 21,2 24,2 32,4
Bachelor- und Diplomstudienabschlüsse
An öffentlichen Universitäten 4,6 13,1 16,9 20,8 44,6
An Fachhochschulen 4,8 18,1 22,5 23,3 31,3