Bildungsweg steirischer Schulkinder nach Pflichtschule (nicht immer) ideal

28. Feb 2019 • News • bmm • Marktforschung • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft • Bildung & Wissenschaft • Arbeitswelt

Eine aktuelle Studie von bmm im Auftrag der Arbeiterkammer zum Thema „Der derzeitige Weg steirischer Schülerinnen und Schüler nach der Pflichtschule“ zeigt, wie sich steirische Pflichtschulabsolventen über den weiteren Bildungsweg informieren, welche Einflußfaktoren wirken und wie die Wahl der Schule getroffen wird.


Mehr als 30 Prozent der Schulkinder mit Pflichtschulabschluss haben die ideale Schule gefunden. Diese entspricht ihren Interessen, setzt Schwerpunkte und bietet einen Maturaabschluss – so die spontanen Nennungen von 80 Prozent der Befragten einer AK-Studie.

Inhalte der Studie

  • Ist-Situation
  • Informationsquellen bei der Entscheidung über Schultyp und Schule
  • Die Einflussfaktoren
  • Die Wahl der derzeitigen Schule
  • Schultypwechsel nach der 9. Schulstufe
  • Informationsstand rund um Bildungsmöglichkeiten
  • Entsprechen des persönlichen Ideals des gewählten Schultyps und Schule
  • Spontan genannte Erwartungen und Wünsche an die Ideale Schule der Zukunft
  • Zufriedenheit mit dem gewählten Schultyp
  • Veränderungen im Alltag der Eltern durch den Schulbesuch

Studienauszug: Informationsstand rund um Bildungsmöglichkeiten

Der Informationsstand ist bei zwei Drittel (sehr) hoch, aber nur knapp 11 % sehen den Infostand als sehr hoch – hier liegt Potential!

Faktenblatt

  • Die Top-Informationsquellen bei der Entscheidungsfindung für einen Schultyp / eine Schule sind das Internet, Freunde und Schulkollegen sowie die Familie! Aber auch die Schule selbst und Berufs-/ Schulmessen tragen zum Wissensstand bei.
  • 2/3 der befragten Schüler schätzen den persönlichen Informationsstand rund um Bildungsmöglichkeiten als (sehr) hoch ein.
    • Auch die Absolventen hatten mehrheitlich das Gefühl, gut informiert zu sein, wenn es um Bildungsmöglichkeiten geht.
    • Knapp 90 % der Eltern sind davon überzeugt, dass das eigene Kind ausreichend Informationen vor der Wahl des Schultyps hatte.
  • Sowohl bei den Schülern als auch bei den Absolventen sind das persönliche Interesse, die Berufsaussichten und die Karrierechancen die Hauptmotive für die Schulwahl. Aber auch die Empfehlung der Eltern beeinflusst die Schulwahl.
  • Mehr als 40 % der befragten Schüler hatten bei der Wahl der Schule nicht das Gefühl, aus der Vielfalt wählen zu können.
  • Mehr als einem Fünftel ist die Entscheidung für die besuchte Schule eher schwer gefallen!
  • Knapp 10 % haben nach Beendigung der Schulpflicht (nach der 9. Schulstufe) noch einmal den Schultyp gewechselt.
  • Mehr als 30 % der Schüler haben die ideale Schule gefunden, bei etwas mehr als der Hälfte entspricht der gewählte Schultyp zumindest teilweise dem Ideal. Bei 15,3 % hat der gewählte Schultyp schlussendlich nicht dem Ideal entsprochen – Gründe sind die Quantität und Qualität der Lehrer, die inhaltlichen Schwerpunkte, der fehlende Praxisbezug sowie die Erreichbarkeit / Lage der Schule.
    • Bei 49 % der Absolventen hat der besuchte Schultyp dem Ideal entsprochen.
    • 66,0 % der Eltern geben an, dass die vom Kind gewählte Schule auch dem eigenen Ideal entspricht.
  • 24,0 % der Schüler, bei denen der gewählte Schultyp nur teilweise oder nicht dem Ideal entsprochen hat, kennen eine Schule, die dem persönlichen Ideal entspricht.
  • Die Hauptgründe, warum die ideale Schule nicht besucht wurde, liegen in der Erreichbarkeit bzw. Lage der Schule, an der Entscheidung der Eltern, an Schulkosten / Finanzierungsproblemen sowie an den nichterfüllten Aufnahmekriterien.
  • Die Top 6-Erwartungen der Schüler an die ideale Schule der Zukunft sind mehr Praxisbezug, späterer Unterrichtsbeginn, engagierte Lehrer, Selbstbestimmung bei der Fächerwahl, kompetente Lehrkräfte und weniger Wochenstunden!
  • Die Zufriedenheit mit dem gewählten Schultyp ist gegeben - ein Drittel der befragten Schüler ist sehr zufrieden und mehr als die Hälfte zufrieden! Die Zufriedenheit ist auch das Resultat einer nicht rundum idealen Schulsituation!
    • 73,5 % der Absolventen sind – rückblickend gesehen – mit dem gewählten Schultyp zufrieden.
    • Auch für 88,0 % der Eltern passt die Wahl ihres Kindes!
  • Aus der Sicht der Schüler hat sich auch der Alltag der Eltern durch die Wahl der besuchten Schule verändert – die am häufigsten genannte Veränderung ist der erhöhte finanzielle Aufwand, aber auch Dienstzeiten wurden von den Eltern angepasst! 
    • Knapp die Hälfte der Eltern geben an, dass der vom Kind besuchte Schultyp mit besonderen Kosten verbunden ist, bei einem Viertel der Eltern hat sich aufgrund des gewählten Schultyps der persönliche Alltag verändert.