Bis 2032/33 moderater Anstieg auf etwa 376.000 Studierende an österreichischen Hochschulen
20. Apr 2015 • News • Statistik Austria
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Unter der Annahme, dass das Studienwahlverhalten und die universitären Rahmenbedingungen der letzten Jahre auch in Zukunft Bestand haben, prognostiziert Statistik Austria für den Zeitraum bis 2032/33 weiterhin reges Interesse am Besuch österreichischer Hochschulen.
Kurzfristig leichter Rückgang bei Maturantinnen und Maturanten
Obwohl anteilsmäßig immer mehr Personen maturaführende Schulen besuchen, wird sich die Zahl der Maturantinnen und Maturanten bis zum Schuljahr 2018/19 aufgrund der geburtenschwachen Jahrgänge ab Mitte der 1990er-Jahre leicht verringern. Für den besagten Zeitraum lässt die Vorausschätzung der Maturantinnen und Maturanten einen Rückgang von 42.000 (2012/13) auf voraussichtlich rund 41.000 Personen erwarten. Danach ist laut Prognose von einer Zunahme auszugehen, sodass bis zum Ende des Prognosezeitraums (2032/33) mit jährlich rund 45.500 Maturantinnen und Maturanten zu rechnen ist. Der überwiegende Teil aller Personen, die in Österreich erfolgreich eine Reifeprüfung ablegen, entscheidet sich nach der Matura für ein Studium an einer österreichischen Hochschule. Binnen drei Jahren beginnen etwa zwei Drittel der Maturantinnen und Maturanten ein Hochschulstudium.
Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger stabilisiert sich auf relativ hohem Niveau
Die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger ist in den letzten Jahren stark angestiegen – von rund 59.000 im Studienjahr 2008/09 auf etwa 66.000 im Studienjahr 2012/13. Das entspricht einem Zuwachs von rund 12%. Ein Großteil dieses in jüngster Zeit zu beobachtenden Anstiegs ist auf einen vermehrten Zustrom ausländischer Studienanfängerinnen und -anfänger zurückzuführen. Für die Zukunft ist – übereinstimmend mit den Migrationsannahmen der Bevölkerungsprognose von Statistik Austria – allerdings von keiner Fortsetzung dieses Trends auszugehen. Die Zahl der pro Jahr erstzugelassenen Personen wird sich daher voraussichtlich auf relativ hohem Niveau bei rund 65.000 bis 67.000 stabilisieren.
Anstieg der Studierendenzahl künftig geringer als zuletzt
Die zuletzt stark gestiegene Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger führte in den vergangenen Jahren dazu, dass auch bei den Studierenden insgesamt ein Zuwachs zu verzeichnen war. Kurzfristig ist mit einem weiteren Anstieg zu rechnen, jedoch in geringerem Ausmaß. Vom Studienjahr 2012/13 bis zum Studienjahr 2018/19 wird die Zahl der Studierenden von 350.000 auf 370.000 Personen anwachsen und danach stagnieren. Ab dem Studienjahr 2021/22 ist wieder mit einem moderaten Anstieg zu rechnen. Insgesamt wird die Anzahl der Studierenden bis zum Ende des Prognosezeitraums auf 376.000 Personen steigen.
Starker Anstieg bei Studienabschlüssen durch Umstellung auf Bachelor und Master
Die deutlichsten Steigerungsraten konnten in letzter Zeit bei der Zahl der Studienabschlüsse beobachtet werden. Vom Studienjahr 2007/08 bis zum Studienjahr 2011/12 hat sich die Zahl erfolgreich abgeschlossener Studien von etwa 36.000 auf rund 55.000 erhöht. Dieser starke Zuwachs kann allerdings großteils mit der Einführung der Bologna-Struktur und der damit einhergehenden Aufgliederung vormaliger Diplomstudien in Bachelor- und Masterstudien erklärt werden. Laut Vorausberechnung wird sich der Trend steigender Abschlusszahlen mittelfristig in etwas abgeschwächter Form fortsetzen. Bis zum Studienjahr 2017/18 wird die Zahl der Studienabschlüsse voraussichtlich auf rund 64.000 ansteigen. Anschließend ist nur mehr von einem geringfügigen Wachstum auszugehen. Am Ende des Prognosezeitraums wird die Zahl der jährlichen Studienabschlüsse bei rund 65.000 liegen.
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