Deutscher Fenstermarkt macht nur Seitwärtsbewegung

01. Jun 2015 • News • BRANCHENRADAR • Branchenstudien • Marktdaten • Wirtschaftsstatistik • Branchenstudien • Bau & Wohnen • Handel & Dienstleistung • Produktion

Der deutsche Fenstermarkt enttäuscht. Trotz reger Wohnbauproduktion stagnierten die Herstellererlöse im Jahr 2014 bei knapp 3,9 Milliarden Euro. Ein deutliches Wachstum gab es nur bei den polnischen Anbietern, wie aktuelle Daten im BRANCHENRADAR „Fenster in Deutschland 2015“ zeigen.


Zu Beginn des Jahres 2014 waren die deutschen Fensterhersteller noch voller Euphorie, zumal auch die Baugenehmigungen der vorangegangenen Jahre ein tolles Geschäft erwarten ließen. Von Wachstumsraten von bis zu fünf Prozent war die Rede. Umso größer war die Enttäuschung am Ende des Jahres. Denn die Nachfrage wuchs im vergangenen Jahr tatsächlich nur moderat um 1,3 Prozent geg. VJ, erlösseitig lag das Plus gar nur bei 0,4 Prozent geg. VJ. Insgesamt wurden von den Herstellern 3.864 Millionen Euro umgesetzt.

Was den Neubau betraf, lagen die Prognosen nicht daneben. Infolge des regen Wohnungsneubaus wuchs der Bedarf in neuerrichteten Gebäuden kräftig um elf Prozent geg. VJ. Gleichzeitig beschleunigte aber der Rückgang im Renovierungsmarkt auf über zwei Prozent. Und hier werden rund 70 Prozent der Umsätze getätigt. Obgleich in Deutschland das Konsumklima prinzipiell durchaus positiv ist, stehen vor allem die privaten Haushalte bei baunahen Ersatzanschaffungen auf der Bremse. Vielmehr fließt das Geld in den täglichen Konsum oder in die Anschaffung langlebiger Konsumgüter. Es hat den Anschein, als gelte es „heute zu leben“, statt in die Zukunft zu investieren, von der man immer weniger weiß, was sie tatsächlich bringen wird.

Folglich lag auch der Umsatz bei den meisten der großen Anbieter im Jahr 2014 mehr oder weniger auf Vorjahresniveau. Ein dynamisches Wachstum gab es einzig bei den polnischen Importeuren. Bei Drutex stiegen die in Deutschland getätigten Erlöse um fünfzehn Prozent geg. VJ, bei Oknoplast um neunzehn Prozent geg. VJ. Bezogen auf den Absatz ist Drutex mittlerweile die Nummer Drei im Lande, Oknoplast liegt auf Platz zwölf. Deutschland ist daher nicht nur Exportweltmeister, sondern – zumindest was Fenster betrifft – auch ein beliebtes Importland. Denn mit Internorm liegt ein weiterer ausländischer Anbieter auf Platz acht im Ranking. Im europäischen Vergleich ist eine derartige ausländische Präsenz auf Fenstermärkten einzigartig.                                                                                                                            

Tabelle: Marktentwicklung Fenster in Deutschland | Herstellerumsatz in Mio. Euro

Umsatz in Mio. Euro

2011

2012

2013

2014

Fenster in Deutschland

3.662

3.777

3.847

3.864

Quelle: BRANCHENRADAR Fenster in Deutschland 2015

Die Berechnung wurde mit aller gebotenen Sorgfalt - aber ohne Gewähr - erstellt.

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