Die pflanzliche Produktion Österreichs sank 2015/16 und erhöhte den Importbedarf

01. Mai 2017 • News • Statistik Austria • Marktdaten • Statistik • Wirtschaftsstatistik • Land & Forst • Produktion

ie pflanzliche Produktion sank 2015/16 – mit Ausnahme von Wein – gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres insgesamt um 16%. Als Folge verringerte sich, trotz Mehrimporten, die Inlandsnachfrage für den Großteil der pflanzlichen Produkte. Das geht aus den aktuellen Versorgungsbilanzen von Statistik Austria hervor, die das Aufkommen und die Verwendung der wichtigsten pflanzlichen Erzeugnisse darstellen.


Erhöhter Importbedarf an pflanzlichen Nahrungs- und Futtermitteln im Wirtschaftsjahr 2015/16

In der Saison 2015/16 wurden in Österreich 4,84 Mio. t Getreide (-15%), 475.700 t Obst (-6%), 642.600 t Gemüse (-16%), 536.500 t Kartoffeln (-29%), 311.700 t Ölsaaten (-20%) und 2,85 Mio. t Zuckerrüben (-33%) geerntet. Zusätzlich wurden 2,27 Mio. hl Wein (+13%) produziert.

Zur Deckung des Inlandsbedarfes wurden insgesamt 2,73 Mio. t Getreide (+8%), 1,48 Mio. t Obst und Gemüse (+9%), 268.000 t Kartoffeln (+8%), 759.300 hl Wein (+9%), 573.200 t Ölsaaten (+1%) sowie 352.700 t pflanzliche Öle (-5%) importiert.

2015/16 standen im Inland insgesamt 5,52 Mio. t Getreide (-8%), 2,10 Mio. t Obst und Gemüse (-2%), 683.700 t Kartoffeln (-20%), 697.900 t Ölsaaten (-3%), 456.700 t Pflanzenöle (-5%), 2,51 Mio. hl Wein (+4%) und 8,91 Mio. hl Bier (-1%) als Nahrungs- und Futtermittel sowie als Rohstoff für die industrielle Verarbeitung (Food und Non-Food) zur Verfügung.

Aus der heimischen Landwirtschaft konnte der Bedarf an Wein zu 90%, an Getreide zu 88%, an Kartoffeln zu 78%, an Gemüse zu 57%, an Obst zu 49%, an Ölsaaten zu 45% und an pflanzlichen Ölen zu 21% gedeckt werden.
Agraraußenhandelsvolumen gestiegen

Gegenüber dem Wirtschaftsjahr 2014/15 erhöhte sich das Agraraußenhandelsvolumen (pflanzliche und tierische Produkte) von 20,7 Mrd. auf 21,5 Mrd. Euro (+4%). Das entspricht einem Anteil von 8,0% am gesamten Außenhandelsvolumen (268,0 Mrd. Euro). Der Wert der Agrarimporte stieg von 10,8 Mrd. auf 11,3 Mrd. Euro (+5%) und jener der Exporte von 9,9 Mrd. auf 10,2 Mrd. Euro (+3%). Haupthandelspartner waren die Mitgliedstaaten der Europäischen Union mit einem Anteil von 83% bei den Importen und 76% bei den Exporten.

Pro-Kopf-Verbrauch ausgewählter Nahrungsmittel

Produkt Einheit 2013/14 2014/15 2015/16
Gemüse kg 113,5 115,3 111,6
Obst kg 78 78,3 79,1
Weizen- und Roggenmehl kg 73,7 72,3 73,5
Kartoffeln, Kartoffelstärke (in Kartoffelwert) kg 55,4 58,5 55,7
Zucker kg 36 34,4 33,2
Reis kg 4,3 4,4 4,5
Ölsaaten kg 5,9 6,2 6,6
Pflanzenöle kg 13,4 13,6 13,6
Wein Liter 31,3 27,1 27,8
Bier Liter 106,7 104,9 102,5

Die österreichische Landwirtschaft produzierte im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2015/16 rund 4,8 Mio. t Getreide, 475.700 t Obst, 642.600 t Gemüse, 536.500 t Kartoffeln, 311.700 t Ölsaaten, 2,9 Mio. t Zuckerrüben und 2,3 Mio. hl Wein. Der Grad der Eigenversorgung erreichte bei Wein 90%, bei Getreide 88%, bei Kartoffeln 78%, bei Gemüse 57%, bei Obst 49%, bei Ölsaaten 45% und bei pflanzlichen Ölen 21%.  Das Agraraußenhandelsvolumen (pflanzliche und tierische Produkte) betrug 21,5 Mrd. Euro, wobei Importe im Wert von 11,3 Mrd. Euro und Exporte im Wert von 10,2 Mrd. Euro getätigt wurden. Dies entsprach einem Anteil von 8,0% am gesamten Außenhandelsvolumen mit 268,0 Mrd. Euro.  Der Pflanzliche Sektor umfasst 12 Hauptgruppen mit 90 Detailbilanzen und bezieht sich auf den Zeitraum vom 1. Juli bis 30. Juni (Wirtschaftsjahr). Für die Weinbilanz gilt das Wirtschaftsjahr vom 1. August bis 31. Juli; für die Zuckerbilanz gilt das Wirtschaftsjahr vom 1. Oktober bis 30. September.