Ein Drittel der Deutschen versuchen bewusst auf Fleisch zu verzichten
31. Okt 2018 • News • Ipsos • Marktforschung • Umwelt & Ökologie • Gesundheit • Handel & Dienstleistung • Essen & Trinken

Fleischlose Produkte stoßen bei den deutschen Verbrauchern auf reges Interesse. Fast jeder vierte Konsument (22%) interessiert sich hierzulande für vegetarische Lebensmittel, immerhin jeder Achte (13%) für vegane Produkte. Und das, obwohl der Anteil von überzeugten Vegetariern (4%) und Veganern (2%) an der Gesamtbevölkerung nach wie vor eher gering ist.
Das zeigen die Ergebnisse des »Handelsmarkenmonitors 2018«. Die Verbraucherbefragung wird jährlich erhoben von Ipsos und der Lebensmittel Zeitung, die in der dfv-Mediengruppe Deutschen Fachverlag GmbH, Frankfurt, erscheint.
Veggie-Boom dank flexitarischer Esskultur
Das dennoch verhältnismäßig hohe Interesse an einer vegetarischen oder gar veganen Ernährungsweise kann teilweise durch den recht hohen Anteil von Flexitariern erklärt werden; also Personen, die möglichst wenig Fleisch essen und beim gelegentlichen Fleischkonsum auf eine hochwertige Qualität der Produkte achten. Beinahe ein Drittel der deutschen Verbraucher (32%) fallen unter dieser Kategorie.
Ergebnisübersicht
- Obwohl der Anteil an Vegetariern und Veganern klein ist, interessiert sich fast ein Viertel aller Befragten für diese Produkte. Dies mag an dem hohen Flexitarier-Anteil liegen.
- Mehr als die Hälfte aller, die sich für vegetarische/ vegane Produkte interessieren wünschen sich ein unabhängiges Siegel als Garantie.
- EXKURS: Auch Vegetarier und Veganer wünschen sich ein unabhängiges Siegel als Absicherung und kaufen insbesondere vegane und vegetarische Produkte ohne Zusatzstoffe.
- Insbesondere jüngere Verbraucher bemerken, dass bei Handelsmarken immer öfter vegetarische und vegane Produkte angeboten werden und vertrauen auf deren Kennzeichnung.
- Die Handelsmarken der Fleischprodukte von Rewe, Real und Lidl haben im vergangenen Jahr deutlich an Bekanntheit gewonnen, insbesondere bei Kennern der Händler und Käufern.
- Während das Vertrauen gegenüber Fleisch-Handelsmarken generell stabil bleibt, kann die Marke Gut Ponholz von Netto in diesem Bereich deutlich stärker als im letzten Jahr punkten.
- Die Unsicherheiten gegenüber abgepacktem Frischfleisch von Handelsmarken nimmt stetig ab.
- Während Frauen abgepackten Fleischprodukten von Handelsmarken gegenüber eher skeptisch sind, vertrauen Männer diesen und schätzen vor allem das gute PreisLeistungsverhältnis.
Studiensteckbrief
Diese Ergebnisse stammen aus einer Kooperationsstudie von Ipsos und der Lebensmittel Zeitung. Der Handelsmarkenmonitor wird seit 2015 jährlich erhoben und erfasst die Wahrnehmungen und Einstellungen von deutschen Verbrauchern zu Handels- und Herstellermarken. 2018 wurden für die repräsentative Studie 1.000 haushaltsführende Personen ab 18 Jahren befragt. Die Online-Umfrage wurde zwischen dem 2. und 9. Februar 2018 durchgeführt.