Energiepreise 2013: Heizöl-, Diesel- und Benzinpreise gegenüber 2012 gesunken

06. Dez 2014 • Pressemeldung • Statistik Austria • Statistik • Wirtschaftsstatistik • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft • Umwelt & Ökologie • Energie & Bergbau

Von 2012 auf 2013 sanken laut Statistik Austria die durchschnittlichen Industrie- und Haushaltspreise aller erhobenen Energieträger – ausgenommen Steinkohle und Strom (in Haushalten). Dabei wirkten sich die Preissenkungen bei den Industrie- und Haushaltspreisen unterschiedlich aus

Steuererhöhung frisst Nettopreisreduktion bei Haushaltsstrom

Während der Nettostrompreis für die Haushalte um -1,9% pro Kilowattstunde (kWh) zurückging, stiegen die Energieabgabe (+40,0%) und damit auch die MWSt (+3,7%) an. Dies führte zu einer Steigerung der Gesamtsteuerbelastung um +18,2% und damit zu einer Erhöhung des Bruttopreises um +3,7%. Bei den Industriepreisen stand einem Rückgang des Nettostrompreises von -4,4% pro kWh eine Steuererhöhung von +14,3% gegenüber, wodurch der durchschnittliche Bruttopreis für die Industrie um -1,0% sank.

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Bei Naturgas stieg die Steuerbelastung für die Industrie um +3,1% und bremste damit die Nettopreisreduktion von -2,2% auf -1,3% bei den Bruttopreisen. Für die Haushalte sank die Gesamtsteuerbelastung hingegen um 0,3% und reduzierte den Bruttopreisrückgang (-0,4%) nur um 0,1% gegenüber der Nettopreisreduktion von -0,5%.

Nettopreisreduktion für kommerzielle Dieselkonsumenten doppelt so stark wie für Private

Die Reduktion der Nettopreise von Diesel fiel für kommerzielle Konsumenten (-8,4%) mehr als doppelt so stark aus wie für Privatkunden (-3.9%). Diese unterschiedliche Entwicklung ist vor allem dadurch bedingt, weil Dieselgroßabnehmer – wie beispielsweise Frächter oder Verkehrsbetriebe – nicht bei öffentlichen Tankstellen tanken, sondern eigene Betriebstankstellen betreiben und somit günstigere Konditionen erhalten. Rund 50% des jährlichen Dieselabsatzes in Österreich werden von Großabnehmern bezogen. Die unterschiedliche Reduktion der Steuerbelastung (-3,6% beim privaten Einsatz gegenüber -3,5% beim kommerziellen Einsatz) sorgt für unterschiedliche Auswirkungen auf die Reduktion der Bruttopreise (-3,8% gegenüber -6,5%).

Ähnlich, aber gedämpfter, verlief die Entwicklung bei Gasöl (Ofenheizöl). Einem Bruttopreisrückgang von -6,9% bei einer Abnahme von 1.000 Liter im kommerziellem Einsatz steht ein Rückgang von -5,3% für Haushaltskunden bei gleicher Abnahmemenge gegenüber.

Bei Benzin, das zu nahezu zur Gänze über das öffentliche Tankstellennetz abgesetzt wird, unterscheidet sich die Nettopreisentwicklung für kommerzielle und private Nutzung nicht – und da der Unterschied beim Bruttopreis ausschließlich durch die MWSt bedingt ist, verläuft auch bei diesem die Entwicklung nahezu ident.

Die Ergebnisse werden mit Kenngrößen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt (BIP), Produktionswert, Beschäftigte) zusammengeführt. Diesen können die Auswirkungen des Material- und Energieeinsatzes auf die Umwelt in Form von Emissionsdaten (Luft, Wasser, Abfall) sowie den Kosten für den Schutz der Umwelt (Umweltschutzausgaben, Umweltsteuern) gegenübergestellt werden um Aufschlüsse über die Umweltbelastung durch einzelne Wirtschaftszweige zu erlangen. Alle Arbeiten dieses Bereiches sind an internationale Standards von OECD und EUROSTAT angepasst und daher international vergleichbar

Statistik Austria: Statistik und Studie zur Entwicklung der Energiepreise 2013