EU Strukturfonds beflügeln Fensterbranche in Ungarn und Rumänien

25. Mai 2016 • News • Interconnection Consulting • Branchenstudien • Marktdaten • Wirtschaftsstatistik • Marktanalyse • Bau & Wohnen • Handel & Dienstleistung • Produktion

Der Fenstermarkt in Ungarn, Rumänien und Bulgarien hat im letzten Jahr einen starken Anstieg verzeichnet. Nach Jahren der Stagnation konnte der Absatz länderübergreifend um 6,0% zulegen. Alle drei Länder profitierten dabei von Förderungen der EU, die zur Erhöhung öffentlicher und privater Investitionen führten.


Trotz allmählich versiegender EU-Förderquellen, wird aufgrund eines stabilen Wirtschaftswachstums, die Region auch bis 2019 durchschnittlich Wachstumsraten von 4,3% pro Jahr erzielen, wie eine Studie von Interconnection Consulting zeigt.

Ungarn verzeichnet höchste Wachstumsrate

Im vergangenen Jahr steigerte der Fenstermarkt in Ungarn sein Absatzvolumen um fast rekordverdächtige 12%. Die Gründe dafür sind vielfältig: So verzeichnete Ungarn seit 2013 ein stabiles Wirtschaftswachstum (2015: +2,7%), auch unterstützt durch EU-finanzierte Investitionen. Darüber hinaus wurde der Prozess für Baugenehmigungen erleichtert. Folge war eine Erhöhung der Baugenehmigungen um etwa 30%, was vor allem den Wohnhaussektor enorm ankurbelte (+16,1%). Drittens waren die Wetterverhältnisse mit viel Sonne und einen vergleichsweise kurzen Winter ideal für die Baubranche. Nach dem euphorischen 2015 wird sich die Entwicklung der Branche wieder am BIP-Wachstum orientieren und soll laut Interconnection im nächsten Jahr 3,1% in Menge betragen. Das PVC-Fenster dominiert mit einem Marktanteil von 62,7% den ungarischen Markt und wird mit einem Mengenwachstum von 3,5% jährlich auch weiterhin die dominierende Fensterart darstellen. Danach folgen Metall und Holz.

Der Fenstermarkt in Ungarn, Rumänien und Bulgarien hat im letzten Jahr einen starken Anstieg verzeichnet. Trotz allmählich versiegender EU-Förderquellen, wird aufgrund eines stabilen Wirtschaftswachstums, die Region auch bis 2019 durchschnittlich Wachstumsraten von 4,3% pro Jahr erzielen, wie eine Studie von Interconnection Consulting zeigt.

Konsumboom hilft rumänischer Fensterbranche

Auch Rumänien konnte seine Absatzzahlen um 5,9% steigern. Geholfen haben dabei intensive Fördergelder, die von der EU nach Rumänien flossen. Bis 2019 soll am Fenstermarkt, laut Interconnection, das durchschnittliche jährliche Wachstum 3,8% in Menge betragen. Höhere Löhne, geringere Kreditbelastung und weiterhin Unterstützung von öffentlicher Seite ließen die Anzahl von fertiggestellten Wohnbauten 2015 um 10,4% gegenüber 2014 ansteigen. Auch die Renovierungstätigkeit wird von der Regierung durch Steuererleichterungen gefördert, nicht zuletzt aufgrund der bevorstehenden Wahlen. Der Wohnungssektor ist mit fast 70% das vorherrschende Segment am rumänischen Fenstermarkt. Auch in Rumänien ist PVC mit 60,1% die beliebteste Produktgruppe vor Alu-Fenstern und Holz.

Wohnbaukrise lässt Fensterbranche in Bulgarien stagnieren

Bulgariens Fenstermarkt konnte sich trotz besserer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen und trotz eines EU-Förderprogramms, dass mit Ende 2015 zu Ende ging, nicht aus der Stagnation befreien. Grund dafür war der dramatische Rückgang von mehr als 20%, bei der Fertigstellung von Wohnbauten. Teilweise wurde die schlechte Auftragslage im Wohnbau durch einen Anstieg im Nicht-Wohnbau kompensiert. Dass die Fensterbranche nicht noch mehr in Mitleidenschaft gezogen wurde, konnte man einem staatlichen Programm verdanken, das mit Unterstützung der EU, steuerliche Anreize gesetzt hat, die Energieperformance von Gebäuden zu verbessern. Dies kam vor allem den Renovierungssektor zu Gute, der mit 61% noch immer den größten Anteil der bulgarischen Fensterindustrie ausmacht. Laut der Interconnection-Studie wird sich das Wohnbausegment schon bald wieder erholen und der Fensterabsatz in diesem Bereich bis 2019 durchschnittlich um 6,1% pro Jahr ansteigen. Wie in den meisten osteuropäischen Staaten, so ist auch in Bulgarien das PVC-Fenster das dominierende Produkt (58,8%) gefolgt von Alufenstern und Holz.

Alu-Fenster holen auf

Die Dominanz von PVC-Fenster in den untersuchten Ländern wird sich in den nächsten Jahren ein wenig abschwächen. Heute liegt der Marktanteil von PVC länderübergreifend bei 60,4%, 2019 wird dieser Anteil 59,7% betragen. Noch mehr als PVC verliert, gewinnt Aluminium Anteile hinzu. Der Anteil am Fenstermarkt zwischen Wohngebäuden und gewerblichen Gebäuden im Verhältnis 63/37 wird sich auch in den nächsten Jahren kaum ändern. Im Wohnbaubereich wird der Anteil des Neubaus gegenüber dem Renovierungssegment von derzeit 31,6% auf 32,9% ansteigen.

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