Frauen bleiben Fitnesscentern zunehmend fern
19. Feb 2019 • News • BRANCHENRADAR • Branchenstudien • Marktdaten • Wirtschaftsstatistik • Branchenstudien • Gesundheit • Tourismus, Freizeit & Sport • Handel & Dienstleistung • Gastronomie

Marktentwicklung Fitnesscenter in Österreich 2015 bis 2018
Im Jahr 2018 erhöhte sich die Anzahl der in Fitnessstudios trainierenden Personen um 2,3 Prozent gegenüber Vorjahr und die Anzahl der Studios um 1,8 Prozent gegenüber Vorjahr. Damit trainierten im vergangenen Jahr 615.000 Mitglieder an 554 Standorten. Die nahezu synchrone Entwicklung skizzierte damit den sich zunehmend verschärfenden Verdrängungswettbewerb, wuchs doch die durchschnittliche Mitgliederanzahl pro Studio nur äußerst schwach um ein halbes Prozent geg. VJ. Die durchschnittlichen Erlöse pro Mitglied sanken sogar um ein Prozent gegenüber Vorjahr auf 390 Euro. Insbesondere multifunktionale Studios standen erlösseitig unter Druck, nicht zuletzt weil internationale Ketten in der Preiseinstiegslage, wie beispielsweise FITINN, das Angebot ausweiteten. Kraft-Studios entwickelten sich indessen positiv, primär dank der raschen Expansion von Studios die EMS-Trainings anbieten, allen voran Bodystreet. Insgesamt erhöhte sich im Jahr 2018 der Umsatz der Fitnesscenter um 1,3 Prozent gegenüber Vorjahr auf 240 Millionen Euro.
Trend zu Krafttraining wird von Männern stärker aufgegriffen
Das Mitgliederwachstum beschränkte sich im vergangenen Jahr allerdings nur noch auf Männer. Die Anzahl der männlichen Mitglieder erhöhte sich um 3,7 Prozent gegenüber Vorjahr auf 118.100 Personen. Bei den Frauen gab es hingegen – erstmals seit Erhebungsbeginn des BRANCHENRADAR Fitnesscenter in Österreich im Jahr 2004 – einen moderaten Rückgang um ein Prozent gegenüber Vorjahr auf 121.900 Mitglieder. Die gegenläufige Entwicklung hing ursächlich mit dem Bedeutungsverlust von reinen Damenstudios zusammen, die 2018 knapp zwei Prozent an Mitgliedern verloren. Möglicherweise aber auch mit der steigenden Bedeutung von Kraft-Studios, die hauptsächlich von Männern besucht werden.
In Wien trainiert man am meisten, Burgenland, Tirol und Kärnten sind Schlusslicht
Regional betrachtet wird in Österreich unterschiedlich viel trainiert. Die meisten Mitglieder in Relation zur Wohnbevölkerung hatten im Jahr 2018 Fitnesscenter in Wien. Hier kamen auf 1.000 Einwohner 83 Mitglieder. Allerdings profitiert der Standort Wien vom Umstand, dass auch einpendelnde Personen in der Bundeshauptstadt trainieren. Dahinter folgte Vorarlberg mit 72 Mitgliedern pro 1.000 Einwohner, vor Salzburg (69 Mitglieder pro 1.000 Einwohner) und der Steiermark (68 Mitglieder pro 1.000 Einwohner). In Nieder- und Oberösterreich trainierten jeweils 64 Personen pro 1.000 Einwohner in einem Fitnesscenter. Die wenigsten Mitglieder pro 1.000 Einwohner gab es im Burgenland, Tirol und Kärnten.