Gemüseernte 2015: Massive Ernteausfälle durch Hitze und Trockenheit bei Feldgemüse
07. Dez 2015 • News • Statistik Austria
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Die Statistik der Feld- und Gartenbaugemüseernte umfasste 2015 insgesamt 560.200 Tonnen. Es wurde um ein Fünftel weniger als 2014 verzeichnet. Aufgrund der langen Hitze- und Trockenperiode lag die Erntemenge 12 Prozent unter dem Fünfjahresmittel. Kohl- und Blattgemüse waren von hitzebedingten Ausfällen am stärksten betroffen. Das Klima bewirkte Blattgewebeschäden (Brand) oder vorzeitigem Auswachsen. Die Trockenheit wirkte sich vor allem auf nicht bewässerte Feldkulturen aus. Die Auswirkungen waren ein schlechter Aufgang der Saat, Wachstumsdefizite und verminderte Produktgrößen.
Ausfälle bei Zwiebeln und Karotten
Hohe Ausfälle aufgrund der extremen Witterung mussten innerhalb der Gruppe der Hülsenfrüchte, Wurzel- und Zwiebelgemüsearten hingenommen werden. Die Erntemenge belief sich auf 284.100 Tonnen (-24% zu 2014) und notierte somit 14% unter dem Fünfjahresmittel. Bei Zwiebeln wurde infolge der langen Trockenperiode mit 168.100 Tonnen eine deutlich geringere Produktion als im Rekordjahr 2014 ermittelt (-18%). Auch bei Karotten zeichneten hauptsächlich Hitzeschäden für die unterdurchschnittlichen Erträge verantwortlich, womit sich die Ernte auf nur 66.800 Tonnen bezifferte (-38% zu 2014). Zeller erbrachte auf reduzierter Anbaufläche eine Produktion von 12.200 Tonnen (-16% zu 2014). Auch bei Grünerbsen fiel die Produktion – hauptsächlich flächenbedingt – auf9.500 Tonnen zurück (-15% zu 2014). Knoblauch erzielte auf leicht vergrößerter Anbaufläche eine Produktion von 900 Tonnen (±0% zu 2014).
Gemüseernte - 2015 (relative Differenz zum Vorjahr) Hülsenfrüchte, Wurzel- und Zwiebelgemüse

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Hitzeschäden bei Salat und Kraut
An Kohl-, Blatt- und Stängelgemüse wurde mit 128.500 Tonnen eine stark unterdurchschnittliche Ernte erbracht (-23% zum Fünfjahresdurchschnitt), die ein Fünftel weniger ausmachte als 2014. Starke Ertragseinbußen wegen Hitze und Trockenheit verzeichneten vor allem Salate, deren Produktion einen Tiefstwert von 40.600 Tonnen erreichte (-10% zu 2014) und damit 16% unter dem Fünfjahresmittel rangierte. Bei Kraut, davon 87% Weißkraut, ging die Produktion gegenüber dem Vorjahr sogar um 28% auf 42.500 Tonnen zurück – 26% weniger als in einem "Normaljahr". Ebenso wurde bei Chinakohl mit einer Ernte von16.700 Tonnen ein starkes Minus gemeldet (-31% zu 2014). Die Spinaternte fiel trotz Flächenausweitung im Vergleich zum Vorjahr um 7% auf 11.000 Tonnen zurück. Spargel hingegen verzeichnete bei einer Ernte von 2.500 Tonnen nur moderate Einbußen von 2%.
Weniger Paradeiser und Gurken
An Fruchtgemüse wurde eine leicht überdurchschnittliche (+3%) Erntemenge von 147.700 Tonnen verzeichnet, die jedoch 4% unter dem Wert von 2014 lag. An Tomaten, davon 78% Rispenparadeiser, wurde eine Produktion von 55.700 Tonnen erbracht und damit etwas weniger als im Vorjahr geerntet (-3% zu 2014). Die Kulturfläche blieb weitgehend unverändert. Gurken erreichten ein Erntevolumen von 43.600 Tonnen (-4% zu 2014), wovon über zwei Drittel Glashausgurken waren. Deren Produktion blieb mit 29.600 Tonnen klar unter Vorjahresniveau (-8% zu 2014), weil Lichtmangel im Frühjahr und Herbst den Ertrag etwas dämpfte. Mit 15.300 Tonnen wurden bei Paprika ebenfalls Ausfälle von 15% gegenüber dem Vorjahr gemeldet, teilweise einhergehend mit leichter Flächenreduktion. Zuckermais erreichte auf reduzierter Anbaufläche eine Erntemenge von 10.600 Tonnen (-15% zu 2014). Speisekürbis hingegen erzielte mit15.100 Tonnen eine höhere Produktion als im Vorjahr (+9% zu 2014) und machte damit bereits 10% des gesamten Fruchtgemüsesegments aus. Bei Zucchini wurde mit 5.000 Tonnen in etwa die Vorjahresmenge geerntet.
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