Nachfrage-Boom nach Faustfeuerwaffen

02. Jan 2017 • News • BRANCHENRADAR • Branchenstudien • Marktforschung • Wirtschaftsstatistik • Handel & Dienstleistung • Sicherheit

Die Nachfrage nach Handfeuerwaffen wuchs in Österreich im Jahr 2016 um fünf Prozent geg. VJ. Der überwiegende Anteil des Zuwachses kommt jedoch von gebrauchten Waffen. Bei neuen Handfeuerwaffen gibt es nur bei Pistolen und Revolvern ein Plus, zeigen aktuelle Daten im BRANCHENRADAR Handfeuerwaffen in Österreich 2016.

Österreich rüstet auf, aber nicht so stark wie mancherorts vermutet. Im Jahr 2016 stieg die Nachfrage nach Handfeuerwaffen um fünf Prozent auf nunmehr knapp 57.000 Stück. Insgesamt setzten die Generalimporteure und Handelsvertretungen mit Handfeuerwaffen rund 51 Millionen Euro um.


Marktentwicklung Handfeuerwaffen total in Österreich | Erlöse zu Handelseinstandspreisen in Mio. Euro

Österreich rüstet auf, aber nicht so stark wie mancherorts vermutet. Im Jahr 2016 stieg die Nachfrage nach Handfeuerwaffen um fünf Prozent auf nunmehr knapp 57.000 Stück. Insgesamt setzten die Generalimporteure und Handelsvertretungen mit Handfeuerwaffen rund 51 Millionen Euro um.

Rund zwei Drittel des Marktes sind gebrauchte Waffen

Absatzseitig wurden zum überwiegenden Teil gebrauchte Waffen gehandelt. Ähnlich wie bei Personenkraftwagen (PKW) sind rund zwei Drittel des Marktes gebrauchte Handfeuerwaffen. Dabei handelt es sich nur zum Teil um tatsächliche Ankäufe. Vielmehr dient der Gebrauchtwaffen-Markt mittlerweile auch zur Legalisierung noch nicht registrierter Waffen der Kategorie B (primär Pistolen und Revolver) und Kategorie C (Büchsen). Folglich wuchs die Anzahl der verkauften gebrauchten Handfeuerwaffen die beiden letzten Jahre rascher als der Gesamtmarkt. Allerdings ist dem Markt für Faustfeuerwaffen eine Art behördliches Limit gesetzt. Denn um eine Pistole oder einen Revolver zu besitzen benötigt man eine Waffenbesitzkarte. Und mit dieser werden in der Regel nur zwei Handfeuerwaffen bewilligt.

Acht Prozent mehr neue Faustfeuerwaffen

Aussagekräftiger sind daher die Verkaufszahlen zu neuen Handfeuerwaffen. Und hier zeigt sich ein doch vergleichsweise deutlich flacherer Verlauf der Nachfrage. Bei Gewehren sank der Absatz im letzten Jahr sogar um sieben Prozent auf nunmehr 7.250 Stück, was im Wesentlichen auf Lieferengpässe bei einem Anbieter von besonders preisgünstigen Flinten zurückzuführen war. Bei Faustfeuerwaffen gab es indessen auch bei neuen Waffen ein erhebliches Plus von acht Prozent geg. VJ auf 10.480 Stück.

Angeschoben wurde die Nachfrage nach Pistolen und Revolvern im Wesentlichen von der rasch steigenden Anzahl von Waffendokumenten (Waffenpässe, Waffenbesitzkarten, Waffenscheine und EU-Waffenpässe). Im Jahresabstand wuchs deren Anzahl um etwa fünf Prozent. Insgesamt sind aktuell rund 285.000 waffenrechtliche Dokumente ausgestellt. Die Anzahl der Waffenbesitzer, also inklusive jener Personen die nur eine oder mehrere Büchsen oder Flinten besitzen und kein Waffendokument, wird mit rund 300.000 angegeben. In Anbetracht der Tatsache, dass rund 140.000 Jagdscheine ausgestellt sind und viele Jäger über kein waffenrechtliches Dokument verfügen, dürfte ein nicht geringer Teil der Jägerschaft die eigenen Gewehre noch nicht registriert haben.

Österreichischer Waffenmarkt ist hochkonzentriert

Wenngleich es eine Vielzahl an Waffenmarken gibt ist der österreichische Markt doch vergleichsweise hoch konzentriert. Bei Gewehren erzielten im letzten Jahr die fünf umsatzstärksten Marken (Blaser, Mauser, Ruger, Sabatti und Sauer) einen Marktanteil von 77 Prozent. Bei Faustfeuerwaffen kamen bereits die Top 3 (Glock, Heckler & Koch und Walther) auf 65 Prozent Marktanteil.

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