Österreich zählt zu den überdurchschnittlich starken Forschungs- und Innovationsstandorten in Europa
12. Dez 2016 • News • Deloitte • Wirtschaftsstatistik • Marktanalyse • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft

1. Politisches und makroökonomisches Umfeld
Österreich sieht sich aktuell mit einer der geringsten Wachstumsraten Europas, sinkenden Investitionen und einer hohen Staatsverschuldung konfrontiert. Die gute Beschäftigungssituation wird durch einen anhaltenden Anstieg der Arbeitslosigkeit getrübt. Die Bewertung sinkt gegenüber dem Vorjahr – kurzfristig ist keine Besserung in Sicht.
2. Unternehmensinfrastruktur und Umfeld
Mit seiner gut ausgebauten allgemeinen Infrastruktur zählt Österreich zu den hochentwickeltsten Standorten. Beim raschen technologischen Fortschritt und der dafür notwendigen IKT-Infrastruktur besteht jedoch noch Aufholbedarf auf die führenden Innovationsstandorte – hier darf der Anschluss nicht verpasst werden.
3. Regulatorisches Umfeld
Die regulatorischen Auflagen werden als größtes unternehmerisches Risiko und Investitionshemmnis wahrgenommen. Österreich fällt dabei im europäischen
Vergleich durch einen anhaltend hohen Bürokratieaufwand, viele Einzelregelungen und vergleichsweise wenig Flexibilität auf – eine Entspannung ist noch nicht zu erwarten.
4. Kosten
Österreichs Fiskalpolitik schneidet im internationalen Wettbewerb sowohl hinsichtlich der hohen Steuer- und Abgabenbelastung als auch bei der Bewertung der Lenkungseffekte schlecht ab. Die Steuerreform war ein erster Schritt zur Entlastung des Faktors Arbeit, allerdings mit einer überwiegend einnahmenseitigen Gegenfinanzierung.
5. Innovation, Forschung und Technologie
Österreich zählt zu den überdurchschnittlich starken Forschungs- und Innovationsstandorten in Europa und konnte in den letzten Jahren die Innovationseffizienz kontinuierlich verbessern. Für eine dynamische Startup-Szene sind der Abbau bürokratischer Hürden und die Förderung einer stärkeren Private Equity-Kultur essentiell.
6. Verfügbarkeit von Arbeitskräften
Seit Jahren steht eine steigende Arbeitslosigkeit bei geringer qualifizierten und älteren Arbeitnehmern den Engpässen bei gut ausgebildeten Arbeitsund Fachkräften gegenüber. Österreich hat die große Herausforderung zu meistern, weitere Erwerbspotenziale zu erschließen und das Bildungsniveau kontinuierlich zu steigern.
7. Lebensqualität
Materieller Wohlstand und die Qualität des Lebensstandards sind überdurchschnittlich stark ausgeprägt. Beim subjektiven Wohlbefinden und bei der Einschätzung künftiger Möglichkeiten liegt Österreich jedoch hinter vergleichbaren Staaten zurück, wodurch die hohe Lebensqualität in der Wahrnehmung vieler in Gefahr ist.
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