Österreichische Forschungsquote liegt 2022 voraussichtlich bei 3,26 Prozent

23. Apr 2022 • News • Statistik Austria • Marktdaten • Statistik Online Datenbank • Wirtschaftsstatistik • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft • Bildung & Wissenschaft

Im Jahr 2022 werden in Österreich einer Schätzung von Statistik Austria zufolge voraussichtlich etwas über 14,1 Mrd. Euro für Forschung und Entwicklung (F&E) ausgegeben werden, was einer Steigerung von 9,3% gegenüber 2021 und einem Anteil am nominellen Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 3,26% entspricht (Forschungsquote). 2021 lag die Forschungsquote bei 3,21%. Einen stärkeren Anstieg verzeichnete die Forschungsquote von 2019 auf 2020, wo es zu einer Steigerung von 3,13% auf 3,22% kam.


Grund für diesen Anstieg waren allerdings nicht steigende Forschungsaufwendungen, sondern der COVID-19-bedingte Rückgang der Wirtschaftsleistung, die noch stärker als die Forschungsausgaben zurückging. Die Forschungsquote Österreichs ist in den vergangenen Jahrzehnten stark angestiegen. 2012 lag sie mit 2,91% noch unter dem EU-Ziel von 3%, 2002 betrug sie 2,07%. 1993 wurden erst 1,45% des Bruttoinlandsprodukts für Forschung ausgegeben. Die Schätzung für das Jahr 2022 steht unter besonderer Unsicherheit im Hinblick auf die weitere Entwicklung der COVID-19-Krise und der gesamten Weltwirtschaft aufgrund des Ukraine-Kriegs.

Die Hälfte der österreichischen F&E-Ausgaben von Unternehmen finanziert

2022 werden voraussichtlich 51% der F&E-Ausgaben in Österreich von Unternehmen finanziert werden (7,16 Mrd. Euro). Die F&E-Finanzierung der Unternehmen beinhaltet auch die Ausschüttungen durch die Forschungsprämie, die für 2022 vom Bundesministerium für Finanzen mit 1 Mrd. Euro veranschlagt werden. Vom Staat werden rund 4,7 Mrd. Euro aufgewendet werden, was rund 33% der F&E-Finanzierung ausmacht. Davon stammt mit 3,9 Mrd. Euro der größte Anteil vom Bund, die Bundesländer tragen etwas über 600 Mio. Euro zur Finanzierung für F&E bei. 2,2 Mrd. Euro (16%) werden aus dem Ausland finanziert, hauptsächlich von Unternehmen, deren Tochterunternehmen in Österreich F&E betreiben.

Für Forschung und experimentelle Entwicklung (F&E) werden in Österreich im Jahr 2022 voraussichtlich 14,15 Mrd. Euro ausgegeben werden. Gegenüber 2021 wird die Gesamtsumme der österreichischen F&E-Ausgaben um 9,3% ansteigen und 3,26% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) erreichen.

Österreich hat dritthöchste Forschungsquote in der EU

2020 wies Österreich hinter Schweden (3,53%) und Belgien (3,48%) die dritthöchste Forschungsquote innerhalb der EU auf. Mit einer Forschungsquote von 3,14% in Deutschland und 3,03% in Dänemark erfüllten zwei weitere Länder das europäische Ziel einer Forschungsquote von 3%. Mit Finnland (2,94%) und Frankreich (2,35%) lagen zwei weitere EU-Staaten über dem EU-Durchschnitt. Aufgrund des massiven Wirtschaftseinbruchs 2020 stieg die Forschungsquote der EU-27 insgesamt wie in Österreichs von 2019 auf 2020 deutlich von 2,23% auf 2,32% an. Dennoch liegt der EU-Durchschnitt teilweise deutlich unter den Forschungsausgaben anderer Wirtschaftsräume. Südkorea gab 4,63% im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt für Forschung aus, Japan 3,20%, die Schweiz 3,15% und die USA 3,08% (jeweils 2019). Mit 2,23% war die Forschungsquote Chinas 2019 gleich hoch wie die der Europäischen Union.

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