Ohne Arbeit ist es fad

04. Feb 2017 • News • meinungsraum.at • Marktforschung • Arbeitswelt

In Relation zu Familie und Partnerschaft mag Arbeit weniger wichtig sein. Für sich genommen ist der Bereich aber keinesfalls unbedeutend. 59% der österreichischen Erwerbstätigen stellen sich das Leben ohne Job ziemlich langweilig vor.


59% der österreichischen Erwerbstätigen stellen sich das Leben ohne Job ziemlich langweilig vor. Für die Mehrheit der Befragten gibt es scheinbar keinen gleichwertigen Ersatz. Interessant ist, dass dieser Anteil bei den 20-29jährigen mit 69% sogar höher ist. Entweder haben bereits jüngere Arbeitnehmer eine sehr pragmatische Perspektive („gibt keine alternativen Lebensentwürfe“) oder sie haben im Gegenteil noch sehr idealistische Vorstellungen vom Beruf („dort werde ich mich verwirklichen können, alles andere ist dagegen fad“). Ein Einflussfaktor ist sicher auch, dass die meisten Befragten in dieser Gruppe noch keine eigene Familie gegründet haben. Die Zustimmung sinkt mit dem Alter – bei den Arbeitnehmern über 50 sind es nur mehr knapp die Hälfte. Wahrscheinlich spielt hier schon der Gedanke an die bevorstehende Pension hinein.

Mehrheit der Befragten gibt es scheinbar keinen gleichwertigen Ersatz. Interessant ist, dass dieser Anteil bei den 20-29jährigen mit 69% sogar höher ist. Entweder haben bereits jüngere Arbeitnehmer eine sehr pragmatische Perspektive („gibt keine alternativen Lebensentwürfe“) oder sie haben im Gegenteil noch sehr idealistische Vorstellungen vom Beruf („dort werde ich mich verwirklichen können, alles andere ist dagegen fad“). Ein Einflussfaktor ist sicher auch, dass die meisten Befragten in dieser Gruppe noch keine eigene Familie gegründet haben. Die Zustimmung sinkt mit dem Alter – bei den Arbeitnehmern über 50 sind es nur mehr knapp die Hälfte. Wahrscheinlich spielt hier schon der Gedanke an die bevorstehende Pension hinein.

Dass Frauen der Aussage signifikant eher zustimmen, ist überraschend, wenn man davon ausgeht, dass die Rolle der „Mutter und Hausfrau“ bei Frauen immer noch gesellschaftlich akzeptierter ist als bei Männern. Frauen verfügen damit eher über eine Alternative zum Beruf: Die Familie bzw. Kinder als Erfüllung des Lebens. Ebenso wenig nachvollziehbar ist in diesem Zusammenhang, dass die Zustimmung mit Haushaltsgröße und Kinderzahl tendenziell zunimmt (allerdings nicht signifikant).

 Arbeitsmarkt Österreich 3Angst vor Leere mag einer der Gründe sein, warum fast die Hälfte der Befragten (47%) bei einem Lottogewinn von 10 Millionen Euro weiter arbeiten gehen würde. Erneut gibt es einen starken Einfluss des Alters, wobei jüngere Arbeitnehmer weitaus häufiger weiterarbeiten würden als ältere. Das liegt vermutlich an der Überlegung, dass die 10 Millionen ohne weitere Einkünfte nicht bis zum Lebensende reichen.

Auch Personen in Mehr-Personen-Haushalten bzw. mit Kindern im Haushalt würden eher weiterarbeiten, was wahrscheinlich durch die stärkere finanzielle Belastung erklärt werden kann. Erneut stimmen Frauen der Aussage deutlich stärker zu. Hier könnten geschlechtsspezifische Unterschiede im Risikoverhalten die Ursache sein, also hinsichtlich der Einschätzung, ob die Summe bis zum Lebensende ausreicht.