Stärkung der Financial Literacy am Westbalkan – ein gemeinsames Projekt von GfK Austria und Austrian Development Agency
26. Mai 2015 • News • GfK Austria GmbH • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft • Finanzdienste
GfK Austria: Das Finanzwissen stellt die grundlegenden Kenntnisse für die persönliche, finanzielle Absicherung und das finanzielle Wohlergehen des Einzelnen dar und ist damit zugleich von großer Relevanz für die Volkswirtschaft, den Sozialstaat sowie den Finanzstandort. In den Westbalkan-Staaten führen strukturelle Wissensdefizite in den Bereichen Finanz- und Geldwirtschaft zu finanziellen Fehleinschätzungen und Fehlentscheidungen. Diesen Herausforderungen stellte sich GfK Austria zusammen mit der Austrian Development Agency (ADA) in Serbien, als erster CEE-Staat. Ziel des gemeinsames Projektes war es die Gewinnung besserer Erkenntnisse und Verständnisse über die Finanzbildung der serbischen Bevölkerung sowie mögliche Ansatzpunkte zur Aufklärung/Verbesserung des Finanzwissens in Serbien und im weiteren Schritt im ganzen CEE Raum.>>> Zur Presseaussendung <<<
Die CEE Region – dynamische Märkte mit Wissensdefizit
Trotz der Finanz- und Wirtschaftskrise entwickelt sich der Finanzmarkt in Serbien in den letzten Jahren dynamisch. Rund drei Viertel aller Serben haben mittlerweile Bankgeschäftsverbindungen. Vor 10 Jahren lag dieser Wert noch bei rund 50%. Bezugnehmend auf Versicherungen liegt der Anteil jener unter 10%. In anderen CEE Ländern sind die Entwicklungen oft noch dynamischer.
Aufgrund der durchgeführten Untersuchungen, zeigt es sich, dass in Ländern, in denen sich die Finanzmärkte derart dynamisch entwickeln, die Bildung einzelner Individuen (Bevölkerung) hinsichtlich Financial Literacy auf der Strecke bleibt. Ebenso zeigt es sich, dass es passieren kann, dass Institute in derart dynamisch wachsenden Situationen den Fokus weniger auf den Wissensaufbau beim Kunden legen. Das ist auch dadurch begründet, dass das Know-how über mögliche Wissensdefizite in der Bevölkerung den Finanzinstituten gar nicht vorliegt und somit Wissen über mögliche Ansatzpunkte zur Aufklärung bzw. Behebung der Wissensdefizite fehlt.
Nur jeder Fünfte kann seine Finanzkompetenz richtig einschätzen
Im Rahmen des Projektes wurden unter anderem 4 Wissenstypen identifiziert, die die Bevölkerung aufgrund Ihres Finanzwissens und Finanzverhaltens differenzieren. Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Fehleinschätzung des eigenen Finanzwissens innerhalb der serbischen Bevölkerung. Fast jeder zweite Befragte überschätzte sein eigenes Finanzwissen. Beinahe jeder Vierte verfügt über gar kein oder nicht ausreichendes Wissen im Finanzbereich. Nur circa 20 % der Befragten konnten ausreichende Finanzkompetenz vorweisen und das eigene Wissensniveau im Bereich Finanz- und Geldwirtschaft auch richtig einschätzen.
Da die Wissensdefizite in den Bereichen Finanz- und Geldwirtschaft oft zu finanziellen Fehleinschätzungen und Fehlentscheidungen der Individuen führen, stehen die Finanzinstitute, Bildungseinrichtungen und die Behörden vor einer Aufgabe die aktive Rolle im Bereich der Wissensvermittlung zu übernehmen. Laut den aktuellen Ergebnissen des GfK Projektes für 22 % der Befragungsteilenehmer in Serbien geht das Geld sehr oft schneller aus als die neuen Einkünfte reinkommen. Fast ein Viertel (24 %) kommt weniger als eine Woche mit dem ersparten Geld aus, wenn sie die derzeitige Haupteinnahmequelle verlieren würde. Die derzeitigen Maßnahmen in der Finanzbildung der serbischen Bevölkerung sind nicht ausreichend, aber unbedingt notwendig. Gleiche Annahme kann für die restliche CEE Region getroffen werden.
Steigerung der Finanzkompetenzen bringt Vorteile für alle Marktbeteiligten
Ein besseres Wissensniveau in Bereichen Finanz- und Geldwirtschaft bringt zahlreiche Vorteile nicht nur für die Bevölkerung sondern auch für den gesamten Finanzmarkt mit. Gut informierte Konsumenten treffen mehr bewusste Entscheidungen über Finanzprodukte und tragen damit zur Finanzstabilität des Marktes bei. Bessere wirtschaftliche Bildung fördert mehr nachhaltige Wirtschaftspolitik, sodass die Bevölkerung die Absichten der Regelungen und Regulationen leichter verstehen und die Entscheidungen betreffend Geldpolitik besser akzeptieren kann.
Aus Expertensicht erkennen Institutionen und Banken bereits, dass sie Maßnahmen setzen müssen, um die Financial Literacy der Bevölkerung zu verbessern, jedoch sind diese Maßnahmen sporadisch, nicht systematisch und eher kurzfristig orientiert.
Im Rahmen des verbesserten Finanzwissens können die Banken und Versicherungen in mehrfacher Hinsicht davon profitieren. Die Kundenbindung mit Finanzdienstleistern kann dadurch gestärkt werden. Mehr Vertrauen kann entstehen sowie bessere Kommunikation entwickelt werden. Dies führt wiederum zur höheren Qualität der Dienstleistungen. Zudem können potenzielle Kunden/Kundengruppen erreicht und zugleich gewonnen werden. Des Weiteren könnte das verbesserte Finanzwissen einen positiven Firmenwert der Finanzdienstleister in der Öffentlichkeit bewirken.
Durch eine detaillierte Messung des Financial Literacy Status in Serbien können ganz klare Handlungsempfehlungen für Finanzinstitute und Versicherungen gegeben werden, die aufzeigen, welche Maßnahmen zu ergreifen sind, um den Status von Financial Literacy zu verbessern und damit zugleich ihren langfristigen Geschäftserfolg durch eine informierte und nachhaltig finanzstarke Kundschaft zu sichern. Zusätzlich haben diese Institute die Möglichkeit, sich selbst zu profilieren und das Unternehmensimage (z.B. CSR Bild in der Öffentlichkeit) zu verbessern.
Die GfK – ein Experte im Bereich Messung Financial Literacy
Die GfK Austria hat eine Untersuchungsmethode entwickelt um das Finanzwissen im jeweiligen Land zu messen und richtig zu evaluieren, dadurch kann sich die GfK Austria als Pionier auf diesem Gebiet positionieren. Das gesamte Projekt hat eine sehr große Breitenwirksamkeit, da neben der gesamten Bevölkerung des Landes auch öffentliche Einrichtungen (z.B. Bildungsanstalten) bzw. Finanzinstitute (Banken, Versicherungen, Makler, Nationalbank, etc.) angesprochen werden.
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