Weinernte trotzte 2015 Hitze und Hagel
09. Mär 2016 • News • Statistik Austria • Statistik • Wirtschaftsstatistik • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft • Land & Forst • Essen & Trinken • Branchenübergreifend

Weinernte in Österreich 2015 nach Weinregionen in Hektoliter
- Herrschten in der ersten Jahreshälfte noch weitgehend optimale Witterungsbedingungen, war das Weinjahr 2015 in weiterer Folge geprägt von extremer sommerlicher Hitze mit verbreitet anhaltender Trockenheit in den östlichen Landesteilen und massivem, großräumigen Hagelschlag, speziell in den niederösterreichischen Gebieten Wagram, Kamptal, Kremstal und in der Steiermark. Die Weinmenge fiel demzufolge diesmal regional sehr unterschiedlich aus. Die Trauben waren 2015 von hoher Qualität und wiesen - als Resultat der heißen Witterungsbedingungen - tendenziell höhere Zucker- und geringere Säurewerte auf als im Vorjahr.
- Für Niederösterreich wurde mit 1,4 Mio. hl um 8% mehr Wein als 2014 gemeldet, womit mengenmäßig der Ernteschnitt der letzten fünf Jahre erreicht wurde. Markante Zuwächse wurden - nach Fäulnisverlusten im Vorjahr - bei niederösterreichischen Rotweinen verzeichnet
(352.200 hl;+20% gegenüber 2014), ohne jedoch den Produktionsschnitt der letzten fünf Jahre zu erreichen(-8%) . Die niederösterreichische Weißweinernte verzeichnete, ausgehend von einer stabilen Vorjahresproduktion, einen leichten Anstieg auf 1,0 Mio. hl(+4% zu 2014). Auf regionaler Ebene verursachte Hagelschlag deutliche Ernteminderungen: Im Fünfjahresschnitt büßte das Gebiet Wagram fast ein Drittel(84.000 hl;-31%) seines Ertrages ein. Auch das Kremstal(96.200 hl;-22%) sowie das Kamptal(131.700 hl;-19%) mussten Einbußen bei der Weinernte hinnehmen. - Deutliche Erntezuwächse wurden im Burgenland verzeichnet, wo mit
666.300 hl(+30% zu 2014) um 9% mehr Wein als im Fünfjahresschnitt zur Verfügung stand. Sowohl Weißweine(276.700 hl;+32% zu 2014) als auch Rotweine(389.600 hl;+28% zu 2014) legten gegenüber dem schwachen Vorjahresergebnis massiv zu. - Die Steiermark, die auch von Hagel betroffen war, blieb mit
214.000 hl(+8% zu 2014) knapp unter dem dortigen Produktionsschnitt(-3% zum Fünfjahresschnitt) zurück, während Wien mit22.100 hl(+15% zu 2014) leicht(+3% zum Fünfjahresschnitt) zulegen konnte. - Bei Qualitäts- und Prädikatsweinen standen mit 2,1 Mio. hl
(+21% zu 2014) deutlich größere Mengen zur Verfügung, sowohl bei roten(728.400 hl;+30% zu 2014) als auch weißen (1,4 Mio. hl;+17% zu 2014) Weinen. Im Segment Wein/Landwein (inkl. Sortenwein und Sturm) wurde mit120.800 hl ein Minus von 45% ermittelt. Dabei sank das Volumen an weißem Wein/Landwein um mehr als die Hälfte, an rotem Wein/Landwein um ein Fünftel.
Weinlagerbestand leicht rückläufig
- Der Weinbestand 2015 (Stichtag 31. Juli) zeigte sich mit 2,4 Mio. hl
(-8% zu 2014) deutlich rückläufig. Eine besonders große Bestandslücke verursachte die schwache Rotweinernte des Jahres 2014, wodurch die Vorräte ein Minus von 12% auf 1,1 Mio. hl Rotwein aufwiesen. Etwas moderater fiel der Rückgang des Weißweinlagers auf 1,3 Mio. hl(-5% zu 2014) aus. - Speziell bei Qualitäts- und Prädikatsweinen nahmen die Bestandsreserven auf 1,9 Mio. hl
(-10% zu 2014) beträchtlich ab. In Niederösterreich, dem Bundesland mit dem umfangreichsten Qualitäts- und Prädikatsweinlager (1,2 Mio. hl; Anteil von 63%), wurde ein Rückgang um 7% gegenüber dem Lagerstand des Jahres 2014 festgestellt, für das Burgenland wurde sogar ein Minus von 15% auf536.600 hl erhoben. - Bei Wein/Landwein wurde ein leichter Lager-Zufluss auf
291.400 hl(+3% zu 2014) notiert, wenngleich damit immer noch 23% weniger als im Fünfjahresmittel gelagert war. Der Wein/Landweinbestand setze sich aus184.700 hl Weißwein(+9% zu 2014) sowie106.700 hl Rotwein(-6% zu 2014) zusammen.