Attraktivität von Spar- und Anlageformen in Österreich 2008 bis 2018

13. Okt 2018 • News • GfK Austria GmbH • Marktforschung • Wirtschaft, Politik & Gesellschaft • Finanzdienste • Bau & Wohnen

Das Stimmungsbarometer liefert Informationen über das Interesse der Österreicher an verschiedenen Spar-, Investitions- und Anlageformen - unabhängig von der tatsächlichen Nutzung. Die Finanzstudie analysiert die Attraktivität von Anlageformen wie beispielsweise Bausparen, Immobilien, Online-Sparkonto oder Gold im direkten Vergleich und im Zeitverlauf.


Lagen Aktien und Investmentfonds im Jahr 2007 in der Gunst der  Österreichischen Anleger auf einem All - time high Wert, so sank das  Interesse für diese Form der Geldanlage  parallel mit der Finanzkrise im  Laufe des Jahres 2008 dramatisch ab. Der Jahreswert fü r 2009  entsprach dem Tiefstwert im jahrelangen Trendvergleich. Auch die darauffolgenden  Jahre waren von einem eher geringen Interesse an Aktien und  Investmentfonds geprägt. Diese Form der Geldanlage nahm nach der  Finanzkrise jahrelang den letzten Platz im  Ranking der beliebtesten Spar - und Anlageformen ein. „Der ohnehin risikoaverse ö sterreichische Anleger  war durch die Finanzkrise noch mehr verunsichert worden. Riskante  Anlageformen waren mehr denn je  ein  Tabu“, analysiert Mag. Ursula  Swoboda von GfK Aust ria.

Die internationale Finanzkrise, die bereits im Sommer 2007 in der US - Immobilienkrise ihren Ursprung genommen hatte, zeigte ab Herbst 2008 auch deutliche Auswirkungen auf die Realwirtschaft und stürzte auch die Finanzmärkte in dramatische Turbulenzen. I n weite rer Folge brachen die Aktienkurse weltweit ein . Doch welche Auswirkungen hatte dieser weltweite Einbruch auf das Interesse für unterschiedliche Spar - und Anlageformen von Herr und Frau Österreicher? Und wie sieht die Lage 10 Jahre danach aus?

Das Stimmungs barometer der GfK Austria beantwortet diese Frage und liefert Informationen über aktuelles Interesse der Österreicher an verschiedenen Spar - und Anlageformen – unabhängig von der tatsächlichen Nutzung.

Das Jahr 2008 hatte nicht nur Bewegung auf den Börsen gebracht, sondern auch am Stimmungsbild der Österreicher und Österreicherinnen hinsichtlich Ihrem Interesse an unterschiedlichen Spar - und Anlageformen gerüttelt .

Wieder mehr Interesse für Aktien und Investmentfonds

Lagen Aktien und Investmentfonds im Jahr 2007 in der Gunst der Österreichischen Anleger auf einem All - time high Wert, so sank das Interesse für diese Form der Geldanlage parallel mit der Finanzkrise im Laufe des Jahres 2008 dramatisch ab. Der Jahreswert für 2009 entsprach dem Tiefstwert im jahrelangen Trendvergleich. Auch die darauffolgenden Jahre waren von einem eher geringen Interesse an Aktien und Investmentfonds geprägt. Diese Form der Geldanlage nahm nach der Finanzkrise jahrelang den letzten Platz im Ranking der beliebtesten Spar - und Anlageformen ein. „Der ohnehin risikoaverse österreichische Anleger war durch die Finanzkrise noch mehr verunsichert worden. Riskante Anlageformen waren mehr denn je ein Tabu“, analysiert Mag. Ursula Swoboda von GfK Austria. Erst in den letzten beiden Jahren zeigten Herr und Frau Österreicher wieder mehr Interesse an Aktien und Investmentfonds. Im 2. Quartal dieses Jahres erzielten Investmentfonds sogar den vierten Platz im Ranking. 28 % stuften diese Form der Geldanlage als besonders interessant ein (hinter Eigentumswohnungen / Haus, dem Kauf von Grundstücken, sowie dem Bausparvertrag). Aber auch im Bereich der Aktien erweisen sich die Österreicher und Österreicherinnen wieder als interessierter. Knapp 20% bekunden ihr Interesse an dieser Form der Geldanlage. Damit liegen Aktien auf vergleichbarem Niveau mit Versicherungen , aber auch dem klassischen Sparbuch.

Das klassischen Sparbuch: vom Überflieger zum Ladenhüter?

Das klassische Sparbuch, aber auch der traditionelle Baus parvertrag erlebten in den Jahren der Finanzkrise einen noch nie da gewesenen Aufschwung. Gerade in der Zeit unmittelbar nach Beginn der Krise – von 2009 – 2011 führten diese beiden Produkte das Ranking der beliebtesten Spar - und Anlageformen deutlich an und erzielten Rekordwerte. Beginnend mit dem Jahr 2012 manifestierte sich aber ein Abwärtstrend, der bis heute noch spürbar ist. Der Bausparvertrag konnte sich zwar in den letzten Jahren im Ranking auf Platz drei stabilisieren; das Sparbuch hingegen befinde t sich mittlerweile im unteren Drittel der Beliebtheit. Ursula Swoboda dazu: „Auch wenn das Interesse an den traditionellen Spar - und Anlageformen getrieben durch das niedrige Zinsniveau deutliche Einbußen hinnehmen musste, darf man nicht vergessen, dass Österreich dennoch ein Land der klassischen Sparer bleibt. Der tatsächliche Besitz an diversen Finanzprodukten zeigt nämlich ein durchaus anderes, konservativeres Bild.“ Die tatsächlichen Besitzraten zeigen ein anderes Bild Wenn es um das tatsächliche Anlageverhalten und den Besitz von diversen Produkten geht, so sieht man, dass zumindest 8 von 10 Österreicher und Österreicherinnen ein klassisches Sparprodukt besitzen. Hierunter fallen das Sparbuch/ - karte, Online – Sparkonten, oder auch der Bausparvertrag. Damit repräsentieren diese Produkte die am meisten genutzte Sparformen in Österreich – ein Ergebnis, das sich durch alle soziale Schichten zieht . Über Wertpapiere verfügen im Vergleich dazu rund ein Viertel der Österreicher und Österreicherinnen. Primäre Aktienbesitzer sind Personen mit höherem Bildungsniveau und höherem Einkommen.

„Und auch wenn das eigene Heim als die interessanteste Form der Geldanlage gilt , so darf nicht vergessen werden, dass auch hier nur ein bestimmter Teil sich Eigentum auch selber leisten kann“, so Swoboda abschließend.

Informationen zur Studie:

office@marktmeinungmensch.at